Die Kernfrage in dieser Untersuchung wird sein, die Rolle der Conservative Party als Volkspartei zum Zeitpunkt des EU-Beitritts zu ergründen und sie in das Verhältnis zu jetzigen Position zu stellen. Letztlich wird zu klären sein, ob sich die Parteibasis tatsächlich ideologisch gewandelt hat, oder sich nur in opportunistischer Weise der derzeitigen Situation und dem dadurch validierenden Wählerwillen angepasst hat. Statistiken und Wahlergebnisse insbesondere auf regionaler Ebene werden hierfür hilfreich sein.
Um diesem Konstrukt präzise auf den Grund zu gehen, werde ich mich an drei verschiedene Analyseebenen halten und diese nacheinander abhandeln. Dabei entscheidend wird die politikwissenschaftliche Trias in Erscheinung treten. Zunächst sollen die polity-Faktoren verdeutlicht werden, die insitutionellen Rahmenbedingungen, welche für Parteien und ihre Entwicklung maßgeblich waren und sind. Im Falle Großbritanniens bedeutet dies nicht zuletzt in genauerer Betrachtung das mehrheitsorientierte Westminster-Modell und dessen Einflüsse auf politische Debatten auf lokaler wie parlamentarischer Ebene. Die Untersuchung, inwieweit dieses Wahlsystem den Einfluss der Conservative Party auf die Brexit-Bewegung stärken und zur Entstehung der späteren politischen Grundsatzdebatte beitragen konnte, wird ein zentraler Ausbaupunkt sein. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Westminstermodell – Majorz statt Konsens
- Die Brexit-Debatte – Prüfstand für die bisherige Parteiprogrammatik?
- Nach dem Brexit – Die Rolle der Conservative Party nach 2015
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Position der Conservative Party im Laufe der Brexit-Bewegung. Sie will ergründen, ob sich die Partei ideologisch gewandelt hat oder sich nur opportunistisch an die aktuelle Situation angepasst hat. Dazu wird die Rolle der Conservative Party als Volkspartei zum Zeitpunkt des EU-Beitritts und ihre aktuelle Position analysiert.
- Die Entwicklung der Brexit-Bewegung und deren Einfluss auf die Conservative Party
- Die Rolle der Conservative Party als Volkspartei in Großbritannien
- Das Westminster-Modell und sein Einfluss auf die politische Landschaft
- Die politische Agenda der Conservative Party im Laufe der Brexit-Debatte
- Die Herausforderungen für die Conservative Party im Kontext des Brexit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der Brexit-Debatte und die Rolle der Conservative Party darin dar. Sie formuliert die Forschungsfrage und die drei Untersuchungsebenen (polity, policy, politics), die der Analyse zugrunde liegen.
- Das Westminstermodell – Majorz statt Konsens: Dieses Kapitel behandelt das britische Wahlsystem und dessen Auswirkungen auf die politische Landschaft. Insbesondere wird der Einfluss des Westminster-Modells auf die Conservative Party im Kontext der Brexit-Debatte untersucht.
- Die Brexit-Debatte – Prüfstand für die bisherige Parteiprogrammatik?: Dieses Kapitel analysiert die politische Agenda der Conservative Party zum Zeitpunkt des EU-Beitritts und vergleicht sie mit ihrer aktuellen Position zur Brexit-Debatte. Es werden die Unterschiede und Entwicklungspunkte beleuchtet, sowie die innerparteilichen Positionen und Strömungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselthemen der Brexit-Debatte, der Rolle der Conservative Party als Volkspartei in Großbritannien, dem Westminster-Modell und dessen Einfluss auf politische Prozesse, sowie der politischen Agenda der Conservative Party im Laufe der Brexit-Debatte. Weitere wichtige Begriffe sind: Europäische Union, nationale Souveränität, politische Opportunismus, ideologischer Wandel, catch-all-party.
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- Anonym (Author), 2020, Interessenwandel oder Wahlopportunismus? Die Position der Conservative Party im Laufe der Brexit-Bewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923010