Die Europäische Union (EU) strebt danach, eine wichtige Rolle als Krisenvermittler bei den Konfliktlösungen weltweit einzunehmen, die in den Kerndokumenten der Union festgelegt wurden. Die Europäische Gemeinschaft wurde seit ihrer Entstehung als der Prototyp der Verwirklichung des liberalen Friedenskonzepts angesehen. Die Sicherheit der europäischen Länder und Bürger ist eine der grundlegenden Imperative der EU und dies fordert von Brüssel mehr strategisches und geopolitisches Handeln. In Anbetracht der ungelösten Konflikte als Hauptursachen von Bedrohungen und Instabilität hat die EU seit fast einem Vierteljahrhundert eine institutionelle und instrumentelle Grundlage für Konfliktbewältigung und die Verhütung neuer Konfliktsituationen entwickelt. Konflikttransformation im Sinne einer institutionalisierten regionalen Zusammenarbeit und Kooperation war eine eigenständige europäische Idee mit dem Ziel, einen „Ring“ eng verbundener stabiler „Freunde“ an den Grenzen der EU zu haben. Tatsächlich gibt es mehrere Forschungsstudien über Integrationsbemühungen der EU, die belegen, dass die EU in der Lage ist, ihre Nachbarn durch Integration positiv zu beeinflussen und Konflikte in ihrer Nachbarschaft zu transformieren bzw. beizulegen. Durch die Regionalisierung werden Konfliktparteien in den allermeisten Fällen dazu gebracht, Streitigkeiten über institutionelle Kanäle zu bewältigen und so deren akutesten Manifestationen zu verbreiten oder zu beseitigen, um den Konflikt vollständig überwinden oder transformieren zu können. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der regionalen Integration im Rahmen der Europäisierung bietet die EU einen vielversprechenden Weg zu einem erfolgreichen Konfliktmanager.
Trotz einer beträchtlichen Anzahl von Dokumenten, Instrumenten und Mechanismen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) ist die EU aber nicht zu einem effektiven Manager bei der Krisen- und Konfliktlösung geworden. Dennoch ist die Nutzung des Potenzials der EU für die Ukraine äußerst wichtig. Angesichts der einzigartigen Transformationskräfte der EU in der Ukraine können die EU-Instrumente im Bereich der Konfliktverhütung generell zu einem bedeutenden Ergebnis führen, wenn die EU bereit ist, die notwendigen Ressourcen vollständig zu nutzen und bereitzustellen. Politische und wirtschaftliche Unterstützung von Brüssel wird dazu beitragen, eine sozioökonomische Plattform für die Lösung der Konflikte und die Stabilisierung der Situation in der Ukraine zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Relevanz des Themas
- 3. Forschungsstand
- 4. Definitionserklärung
- 5. Theoretische Ansätze zur Friedenskonsolidierung
- 6. Forschungsdesign
- 7. Konzeptionelle Rahmenbedingungen
- 8. EU-Ukraine Beziehungen
- 9. Ukraine Kontext.
- 9.1. „Euromaidan“ und Gründe für den Ausbruch der Krise
- 9.2. Konflikt in der Ost-Ukraine - Phasen und Akteure im Überblick
- 9.3. Die Notwendigkeit der Reformen
- 10. EU Maßnahmen zur Konfliktbeilegung in der Ukraine
- 11. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Wirksamkeit der Krisenbewältigungsstrategien und friedensfördernden Maßnahmen der Europäischen Union (EU) im Falle des militärischen Konflikts in der Ukraine. Sie untersucht, inwieweit die EU durch ihre Instrumente und Maßnahmen zur Konflikttransformation den Konflikt in der Ukraine bewältigen und stabilisieren konnte.
- Bewertung der EU-Maßnahmen zur Konfliktbeilegung in der Ukraine
- Analyse der Wirksamkeit der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) im ukrainischen Kontext
- Untersuchung der Rolle der EU als Krisenvermittler und Friedensförderer
- Bewertung der EU-Ukraine Beziehungen im Kontext des Konflikts
- Beurteilung der Relevanz des Konflikts für die europäische Sicherheitsarchitektur
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz der EU-Ukraine Beziehungen im Kontext des Konflikts.
Kapitel 2: Relevanz des Themas beleuchtet die Bedeutung des Konflikts in der Ukraine für die europäische Sicherheitsarchitektur und zeigt die Herausforderungen für die beteiligten Akteure auf.
Kapitel 3: Forschungsstand gibt einen Überblick über die wissenschaftliche Literatur zum Thema und stellt die wichtigsten Erkenntnisse dar.
Kapitel 4: Definitionserklärung definiert die zentralen Begriffe der Arbeit, wie z.B. Konflikttransformation, Friedenskonsolidierung und GSVP.
Kapitel 5: Theoretische Ansätze zur Friedenskonsolidierung präsentiert verschiedene theoretische Modelle zur Konfliktlösung und -transformation.
Kapitel 6: Forschungsdesign erläutert die Methodik der Arbeit und die verwendeten Forschungsmethoden.
Kapitel 7: Konzeptionelle Rahmenbedingungen beschreibt den theoretischen Rahmen der Arbeit und die wichtigsten analytischen Kategorien.
Kapitel 8: EU-Ukraine Beziehungen beleuchtet die Geschichte und Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und der Ukraine.
Kapitel 9: Ukraine Kontext analysiert die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe des Konflikts in der Ukraine.
Kapitel 10: EU Maßnahmen zur Konfliktbeilegung in der Ukraine untersucht die konkreten Maßnahmen der EU zur Bewältigung des Konflikts.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Konflikttransformation, Friedenskonsolidierung, EU-Ukraine Beziehungen, GSVP, Krisenbewältigung, Sicherheitspolitik, europäische Integration, Konfliktlösung, Ukraine-Krise und internationale Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Anna Mikulina (Autor:in), 2018, Evaluation der Krisenbewältigungsstrategien und friedensfördernden Maßnahmen der Europäischen Union im Fall des militärischen Konflikts in der Ukraine, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923297