Die Außenpolitik von Hadrian im Vergleich zu Augustus und Trajan. Einfluss und Vorbildfunktion des Augustus auf seine Nachfolger


Hausarbeit, 2019

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Quellen

Augustus als Vorbild

Trajan: propagator orbis terrarum

Hadrian: restitutor orbis terrarum

Quellen- und Literaturverzeichnis:

Quellen:

Literatur:

Einleitung

In der folgenden Untersuchung wird dargelegt, dass Augustus für alle Bereiche des politischen Lebens eine Vorbildfunktion für seine Nachfolger besaß, wobei vor allem seine Außenpolitik und deren ideologische Grundlagen betrachtet werden. Anschließend wird untersucht, wie Trajan und Hadrian auf die außenpolitischen Herausforderungen ihrer Zeit reagiert haben und die Probleme, die schon zur Zeit des Augustus existiert haben, nun auf ihre Weise zu lösen versuchten. Dabei war zu berücksichtigen, dass neben der durch Augustus repräsentierten altrömischen Tradition auch andere Impulse das Handeln bestimmten, da sich im Verlauf des 1. Jahrhunderts der Horizont erweitert hatte, sowohl ideell (Stoa) wie materiell (von der Stadt Rom auf die Provinzen). Das Vorbild des Augustus blieb jedoch so dominant (und interpretationsfähig), dass man sich, auch wenn man unterschiedliche Konzeptionen verfolgte (Trajan – Hadrian), doch noch auf ihn zu berufen genötigt sah.

Quellen

Als Quellengrundlagen verwende ich für Augustus seinen „Tatenbericht“ das wohl wichtigste Zeugnis für das (Selbst-) Verständnis des Prinzipats. Zielsetzung dieser Untersuchung ist es nicht, die darin enthaltenen Aussagen kritisch zu hinterfragen, sondern aus dem Text die Maßstäbe herauszuarbeiten, an denen sich das Handeln späterer Herrscher orientieren soll. Für die Zeit Trajans und Hadrians benutze ich die „Römische Geschichte“ von Cassius Dio, die im 68. und 69. Buch die Zeit dieser beiden Kaiser behandelt. Cassius Dio (163-229) hat die Epoche nicht mehr als Zeitzeuge miterlebt, sondern benutzte verloren gegangene literarische Quellen, eventuell auch die mündliche Tradition. Seine Darstellungen sind recht detailliert und gelten als zuverlässig; möglicherweise hat er auf Grund seiner eigenen politischen Position (zweimal Konsul, Freund des Severus Alexander) auch Zugang zu Senatsakten gehabt. Einerseits stand er als Senator unter dem Einfluss der entsprechenden Geschichtsschreibung, andererseits unterlag er seiner griechischen Herkunft gemäß auch dem Einfluss der Stoa, sodass, wie unten gezeigt wird, zum Teil eine recht differenzierte Urteilsbildung erfolgt ist. Für Trajan wird noch herangezogen der „Panegyricus“ des jüngeren Plinius (61/2-113/115), dessen Quellenwert umstritten ist. Einerseits verhinderte seine Nähe zum Kaiser eine objektive Darstellung, andererseits wird angezweifelt, ob es ihm darum überhaupt ging, ob er nicht vielleicht seine Wunschvorstellungen von einer Wiederherstellung der Senatsherrschaft als Lobrede getarnt hat. Für die Zeit Hadrians verwende ich ferner die Hadrian-Biographie aus der „Historia Augusta“ (entstanden wohl um 400). An Aufbau und Inhalt wird ersichtlich, dass hier eine Kompilation von unterschiedlichem Quellenmaterial stattgefunden hat (senatorische Geschichtsschreibung - evtl. auch die verloren gegangene Autobiographie des Hadrian), sodass ein Text von recht inkohärenten Charakter entstanden ist. Die Textpassagen, die von mir verwertet worden sind, scheinen aber zuverlässig zu sein.

Augustus als Vorbild

Um die Vorbildfunktion des Augustus für die auf ihn folgenden principes darzustellen, beziehe ich mich auf seinen Tatenbericht. Die Res Gestae Divi Augusti, ein Jahr vor seinem Tode (14 n.Chr.) in der Ich-Form verfasst (vgl. Kap.35), dann repräsentativ auf Bronzetafeln vor seinem Mausoleum in Rom aufgestellt und über das ganze Imperium verbreitet, enthalten den ganz offenkundig propagandistisch geschönten Rechenschaftsbericht des Augustus über seine politische Tätigkeit. Doch hat das Dokument nicht nur die Funktion, dem Verstorbenen ein ehrendes Gedächtnis zu bewahren, sondern liefert zugleich den Maßstab, an dem das politische Handeln der künftigen principes gemessen werden kann und soll (vgl. Kap.8:... und selbst für viele Dinge nachahmenswerte Vorbilder der Nachwelt überliefert), ist zugleich also Politisches Testament.

Aus dem Text ist ableitbar, dass sich das politische Handeln des Augustus an folgenden Richtlinien orientierte:

- Bewahrung der Institutionen und Traditionen der alten Republik und sensibler Umgang mit der Senatsaristokratie, um allen Anschein einer Alleinherrschaft zu vermeiden1
- Sicherung der Unterstützung des (stadtrömischen) Volkes durch Brot und Spiele2
- umfangreiche Bautätigkeit, um die römische Religion zu stabilisieren, die Wirtschaft zu fördern und die eigene Macht repräsentativ zur Geltung zu bringen3
- fürsorglicher Umgang mit der Armee, um deren Loyalität als den militärischen Stützpfeiler der eigenen Macht zu erhalten4
- und eben durch eine erfolgreiche Expansionspolitik „Mehrer des Reiches“ zu sein.

Im Zusammenhang der Aufgabenstellung ist vordringlich von Belang, wie Augustus seine Außenpolitik darstellt bzw. gesehen wissen will. Er präsentiert sich als erfolgreicher Kriegsherr. Die nachträglich hergestellte Überschrift sagt aus, dass Augustus den Erdkreis der Herrschaft des römischen Volkes unterwarf, in Kap.3 sagt er selbst, Kriege zu Wasser und zu Lande gegen innere und äußere Feinde habe ich auf dem ganzen Erdkreis oftmals geführt, und in Kap. 4 nennt er die Zahl der von ihm gefeierten und von ihm zurückgewiesenen Triumphe und der zahlreichen Dankesfeste nach errungenen Siegen. In den Kapiteln 26-34 führt er dann im Einzelnen auf, welche außenpolitischen Erfolge er zu verzeichnen hat. Er legt dar, wie er die Grenzen des Reiches erweitert hat, nennt Gebiete, die er erobert, Provinzen, die befriedet hat, Stämme und Fürsten, teilweise aus entlegenen Gegenden, z.B. Indien (Alexandermythos!), die um Bündnis- und Freundschaftsverträge gebeten haben, nennt fremde Heere, die geschlagen worden sind, Länder, in denen er Klientelkönige eingesetzt hat, und verloren gegangene Feldzeichen, die zurückgewonnen worden sind. Dabei betont er, dass seine Kriege ganz im Rahmen der römischen Rechtstradition gerechte Kriege gewesen sind.5

Dass diese Erfolgsgeschichte keine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe der tatsächlichen Ereignisse ist, dass Niederlagen und Rückschläge verschwiegen (am offenkundigsten die Varusschlacht) und Teilerfolge überhöht worden sind, dass die Beziehungen zu benachbarten Reichen und Stämmen oftmals instabil waren, ist in der Forschung inzwischen hinlänglich nachgewiesen. Und es mag offen bleiben, ob Augustus eine umfassende außenpolitische Gesamtkonzeption gehabt hat (natürliche Grenzen) oder nur in Abhängigkeit von wechselnden innenpolitischen und personellen Implikatoren seine außenpolitischen Aktivitäten jeweils variabel zu gestalten gezwungen war und ob seine Außenpolitik eher offensiv auf Landerwerb oder defensiv auf Friedenssicherung (Reaktion auf Übergriffe von Grenznachbarn) ausgerichtet war. Im Zusammenhang der Hausarbeit nämlich ist nur bedeutsam, welches Bild seine Nachwelt von Augustus gehabt hat. Und das ist offenbar so gewesen, wie es auch die moderne Forschung beschreibt, nämlich „dass er wie kein anderer Römer vor ihm die Grenzen des Römischen Reiches ausgedehnt hat“,6 dass sich aus all den Militäraktionen „schließlich jenes Großreich konsolidierte, das nach den Maßstäben der Antike der Großteil der zivilisierten Welt überhaupt umspannte. Was vor Augustus lediglich in Ansätzen bestand, das war jetzt zusammengeschlossen und durch eine von Jahrzehnt zu Jahrzehnt dichter und effektiver werdende Administration verklammert und für lange Zeit verbunden worden. Für das Reichsganze aber war dieses Resultat bedeutsamer als Gelingen oder Scheitern einzelner weitgespannter Vorstöße.“7

Diese Arrondierung und Konsolidierung der Macht ist zusammen mit der Beendigung des Bürgerkrieges die Voraussetzung für die Pax Romana, die jetzt zur Pax Augusta wird.

Kap.12: Als ich aus Spanien und Gallien, nachdem ich in diesen Provinzen siegreiche Taten vollbracht hatte...nach Rom zurückkehrte, beschloss der Senat zum Dank für meine Rückkehr einen Altar des Augustusfriedens zu weihen und Kap. 13: Der Tempel des Janus Quirinus, der nach dem Wunsch unserer Vorväter geschlossen sein sollte, wenn im gesamten römischen Reichsgebiet zu Wasser und zu Lande durch Siege errungener Friede herrsche – dies soll, so wird überliefert, vor meiner Geburt seit Gründung der Stadt überhaupt erst zweimal geschehen sein – dieser Tempel wurde, während ich der erste Mann des Staates war, auf Anordnung des Senats dreimal geschlossen.

Diese Selbstdarstellung des Augustus als Welteroberer und damit Friedensbringer wurde durch eine umfassende Propagandatätigkeit in die Welt hinausgetragen, durch Augustusstatuen und -bilder, vor allem aber durch das am weitesten verbreitete Propagandamedium der damaligen Zeit, Münzen mit Abbildungen des princeps oder der pax (z. T. mit dem Merkurstab als Zeichen für Wohlstand durch Handel) oder der Victoria. Allein schon am Fortwirken der unter Augustus geprägten Bildtypen lässt sich seine Vorbildfunktion erkennen.8 Dass diese Selbstinszenierung des Augustus aber auch eine breite Akzeptanz gefunden hat, spiegelt sich in der Literatur seiner Zeit.9 Die berühmtesten Beispiele sind die Oden 4,5 und 4,15 des Horaz und Vergils Aeneis VI,791-805: Der jetzt bestehende Friede wird gepriesen, und das (bei Vergil in der 4. Ekloge der Bucolica verheißene) Goldene Zeitalter ist nunmehr angebrochen. Augustus hat es herbeigeführt. Die Textstellen lassen aber auch keinen Zweifel daran, dass dieser Zustand nur dadurch erreicht worden ist, dass Augustus alle Feinde Roms besiegt hat. Und dass die Herrschaft des Augustus in breiten Bevölkerungsschichten als Wohltat empfunden worden ist, muss Jahre später – bei aller Kritik am Prinzipat - selbst ein Anhänger der alten republikanischen Staatsform wie Tacitus dann doch widerwillig anerkennen.10

Zusammenfassend ist festzustellen, dass Augustus aus verschiedenen Gründen zum Vorbild für seine Nachfolger wurde, ganz wesentlich aber durch seine letztendlich erfolgreiche Expansionspolitik, die von seinen Zeitgenossen als Friedenspolitik verstanden wurde.

Diese Auffassung, dass dem Frieden ein siegreicher Krieg vorangehen muss, wirkt aus moderner Sicht befremdlich, da sie die Situation der Besiegten außer Acht lässt.Tatsächlich scheint es so, dass schon zu Zeiten des Augustus ein gewisser Legitimationsdruck hinsichtlich der kontinuierlichen Erweiterung des römischen Herrschaftsgebiets bestanden hat. Cicero rechtfertigt die vergangenen Kriege der Römer damit, dass es alles „gerechte Kriege“ gewesen seien. Der „gerechte Krieg“ ist dadurch gekennzeichnet, dass bis zur Kriegserklärung bestimmte formale Schritte notwendig sind, dass ein zwingender Kriegsgrund vorhanden sein muss (Verteidigung gegen feindliche Angriffe oder Schutz der Bundesgenossen) und dass der Friedensschluss nicht härter sein darf, als es die Situation erfordert.11 Deshalb konnte zutreffender von einer Schutzherrschaft (patrimonium) als von einer Gewaltherrschaft (imperium) über den Erdkreis gesprochen werden. 12 Bei Vergil verkündet Anchises seinem Sohn Aeneas bei dessen Gang in die Unterwelt, was die Mission Roms ist: Jedes Volk hat seine bestimmten Fähigkeiten, aber:... Dein sei, Römer, das Amt, als Herrscher die Völker zu zügeln,/Dies ist die Kunst,die dir ziemt, die Gesetze des Friedens zu schreiben,/Dem, der gehorcht, zu verzeihn, Hoffärtige niederzukämpfen !13

Dieser Gedanke, dass es die durch das Schicksal vorgegebene Bestimmung der Römer sei, die Welt zu beherrschen, wird bei Livius vertieft und moralisch untermauert, indem es als selbstlose Tat im Dienste der Menschheit dargestellt wird: Es gibt ein Volk auf der Welt, das durch seinen Einsatz, durch seine Anstrengung und auf seine Gefahr Kriege führt für die Freiheit der anderen, das diese Haltung nicht nur den Nachbarn oder den Menschen der unmittelbaren Umgebung oder den mit unserer Region verbundenen Ländern erweist, sondern die Meere überspringt, damit auf dem ganzen Erdkreis keine ungerechte Herrschaft sei und überall das Recht, die göttliche Ordnung und das Gesetz uneingeschränkt gelte. 14

Trajan: propagator orbis terrarum

Eine Fortsetzung der Expansionspolitik des Augustus erfolgte unter Trajan, der auf Münzen darum als propagator orbis terrarum gefeiert wurde. 53 geboren in der Provinz Baetica, aus einer gut vernetzten italischer Kolonistenfamilie stammend, vollzog er, zunächst im Gefolge seines Vaters, seinen Aufstieg im Militär- und Staatsdienst und wurde 97 von Nerva adoptiert und zum Mitregenten ernannt. Er war zu dieser Zeit Statthalter in Obergermanien, und Nerva benötigte angesichts wachsender Un-zufriedenheit zur Stabilisierung seiner Regierung die Unterstützung eines bei der Armee beliebten Heerführers. Die Umgehung des Senats bei der Nachfolgeregelung wurde von Plinius im Nachhinein damit gerechtfertigt, dass Nerva bei seiner Designation eine göttliche Weisung befolgt habe.15 Nach Nervas Tod 98 übernahm Trajan dann die Herrschaft.

Schon in der Antike wurde eine Verbindung zwischen diesen Augustus und Trajan als den besten principes der römischen Geschichte hergestellt. Eutrop berichtet: Sein (des Trajan) Andenken genoss so viel Ehre, dass bis auf unsere Zeiten der gewöhnliche Zuruf an die neuen Regenten im Senat lautet: Sei glücklicher als Augustus und besser als Traianus!“ 16

Seine Regierungstätigkeit orientierte sich an den Maximen des Augustus, wobei offen bleiben kann, ob dies in bewusster Nachfolge geschah oder einfach aus politischer Klugheit (Erfahrungen der Domitianzeit) oder persönlicher Überzeugung heraus (Einfluss der Stoa) erfolgte.

In Hinblick auf die Endphase von Domitians Herrschaft war es wichtig, ein gutes Verhältnis zum Senat herzustellen.17 Okt. 99 schwor Trajan den Eid auf die Republik, pflegte respektvollen Umgang mit den Senatoren, verbot Majestätsprozesse gegen Senatoren, band den Senat formal in politische Entscheidungsprozesse ein und verbrämte so dessen tatsächliche politische Bedeutungslosigkeit. Dieses gute Verhältnis zum Senat hat die senatorische Geschichtsschreibung geprägt und der Nachwelt ein glanzvolles Bild von Trajan der Nachwelt hinterlassen (Plinius, Panegyricus).

Für ein gutes Verhältnis zur plebs urbana und zur Bevölkerung allgemein sorgten Spenden, Schenkungen, spektakuläre Festspiele.18 Hinzu kam, dass Trajan anscheinend auch durch sein schlichtes und freundliches Auftreten die Menschen für sich einnehmen konnte.19 Sozialmaßnahmen wie die alimentatio, Landwirtschafts- und Besiedlungsprogramme dienten der Stärkung Italiens.20 In den Provinzen förderte er die Romanisierung durch Städtegründungen (in den germanischen und pannonischen Provinzen, Thrakien, Nordafrika).

In der Stadt Rom wie in den Provinzen entstanden neben Repräsentationsbauten (Rom: Trajansforum mit Trajanssäule) auch Bauten für das Volk (Thermen) und Nutzbauten zur Wirtschaftsförderung (Straßen, Kanäle, Häfen).21

Anders als Augustus war Trajan ein Mann des Militärs, der im Heer auf Grund seiner strategischen Fähigkeiten, seines persönlichen Einsatzes und seiner Vertrautheit mit den Soldaten hohe Anerkennung genoss.22

Vor allem aber ist es die expansive Außenpolitik, die ihn mit Augustus verbindet. Plinius sagt, doch jetzt ist ( bei den Feinden) wieder Angst und Schrecken zurückgekehrt und der dringende Wunsch, unsere Gebote zu erfüllen. 23 Heuß beschreibt die Regierung Trajans als „eine Zeit großer kriegerischer Unternehmungen offensiven Charakters, wie sie die römische Kaiserzeit seit Augustus nicht mehr erlebt hat.“24 Bekanntlich erfährt das Imperium unter Trajan seine größte Ausdehnung. So ist sein Ehrenname Propagator orbis terrarum gerechtfertigt. 98 blieb Trajan zunächst in den germanischen Provinzen und veranlasste dort und dann im nächsten Jahr auch an der mittleren Donau den Ausbau der Verteidigungsanlagen und der grenznahen Infrastruktur (Beginn der Errichtung des Neckar-Odenwald-Limes, Städtegründungen , Straßenbau). Es wird vermutet, dass die Sicherungsmaßnahmen an Rhein und Donau bereits Vorbereitungen auf einen geplanten Dakerkrieg waren.25

Nachdem Trajan im Spätherbst 99 nach Rom zurückgekehrt war, begann er mit der planmäßigen Vorbereitung einer offensiven Lösung des Dakerproblems.

Die res gestae des Augustus enthalten die Aussage, dass unter seiner Herrschaft die Donaugrenze erreicht und die Dakerstämme nördlich der Donau befriedet seien.26 In den folgenden Jahrzehnten jedoch wurde die strategisch wichtige Provinz Moesien immer wieder durch feindliche Einfälle bedroht und, nachdem die Daker mit Decebalus einen fähigen König erhalten hatten, zur am meisten gefährdeten Region des Reiches. Nach zwei wechselvollen Kriegen (ab 85) kam es angesichts der Gefährdung auch der mittleren Donaugrenze durch den Abfall der Markomannen, Quaden und Jazygen 89 zu einem Friedensschluss zwischen Domitian und Decebalus:27 Decebalus wird von Rom als Klientelkönig von ganz Dakien anerkannt und erhält Subsidien sowie römische Fachleute und Technologietransfer. Durch diesen schmählichen Friedensschluss28 hatte Domitian seine Stellung weiter geschwächt.

Cassius Dio begründet den Kriegsentschluss Trajans wie folgt: Nach längerem Aufenthalt in Rom unternahm Trajan einen Feldzug gegen die Daker; denn er bedachte ihre bisherigen Taten, ärgerte sich über die Höhe der jährlich zu leistenden Zahlungen und sah überdies, wie sich ihre Machtmittel und ihr Stolz mehrten. 29

Trajan wird unterschiedliche Motive – politisch-militärische, wirtschaftliche, persönliche - für den Dakerfeldzug gehabt haben:30

- Die mittlere Donaugrenze war inzwischen stabilisiert (98 Friedensschluss mit den Markomannen), an den anderen Fronten herrschte Ruhe, die Gelegenheit für einen umfassenden Angriff war günstig.
- Decebalus hatte seit dem Friedensschluss seine Herrschaft weiter gefestigt, aufgerüstet und Vertragsverhandlungen mit anderen Stämmen aufgenommen. Roms Position auf dem Balkan könnte gefährdet sein, dem galt es ein für alle Mal präventiv zu begegnen.
- Eine Ausdehnung des römischen Machtbereichs bis zu den Südkarpaten würde dank der dann entstandenen geostrategischen Situation auch zur Ruhigstellung der Jazygen und ihrer Verbündeten beitragen und damit auch die mittlere Donaugrenze sichern.
- Der Reichtum des Landes und seine Bodenschätze (Gold- und Silberbergwerke) versprachen reiche Beute, die anschließend politisch sinnvoll eingesetzt werden konnte.
- Trajan musste sich als der Beste erweisen und konnte für sich persönlich erwarten, dass er durch die Revision des Domitian-Friedens und einen Sieg über die Daker seine Position gegenüber Zweiflern und Oppositionellen endgültig festigen würde.

Der Feldzug wurde sorgfältig und weitsichtig vorbereitet, die Verkehrsverbindungen und Nachschublinien ausgebaut und starke Truppenverbände (ca. 100 000 Mann) herangezogen.

Der Kriegsverlauf braucht hier nicht in allen Einzelheiten nachgezeichnet zu werden: 101 begann der römische Einmarsch nach Dakien. Nach dem Erfolg in der Schlacht bei Tapae musste Trajan die Truppen ostwärts nach Moesia inferior verlagern, wo inzwischen starke dakische Verbände eingefallen waren. Nachdem diese zurückgeschlagen worden waren, drangen 102 römische Truppen von verschiedenen Seiten in das dakische Kerngebiet vor, sodass Decebalus um Friedensverhandlungen bitten musste, zu denen Trajan angesichts der Erschöpfung der eigenen Truppen auch bereit war.31

Angesichts der bisherigen Erfahrungen miteinander muss beiden Seiten klar gewesen sein, dass dieser Friedensvertrag32 nur die Funktion hatte, Zeit zu gewinnen, um nach den großen Verlusten in der bisherigen Auseinandersetzung Kräfte für die finale Lösung zu sammeln.33

Hinsichtlich des Decebalus wird das bei Cassius Dio ausdrücklich festgestellt,34 aber auch Trajan hatte sein Kriegsziel nicht erreicht. Beide Seiten waren entschlossen, den Krieg mit allen Mitteln bis zur endgültigen Entscheidung zu führen. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit war ein Ausgleich mit Decebalus nicht möglich, zudem benötigte man aus fiskalischen und politischen Gründen den Reichtum des Landes.35 Die Römer bereiteten sich auf den Krieg vor, indem sie Lager und Stützpunkte in den eroberten Gebieten anlegten, die Verbindungswege ausbauten – berühmt geworden ist die Donaubrücke des Apollodoros von Damaskus36 - und 14 Legionen nebst Hilfstruppen, das war rund die Hälfte aller römischen Einheiten, an der unteren Donau zusammenzogen. Die Aktivitäten des Decebalus bestanden darin, dass er alles das tat, was er im Friedensvertrag zu unterlassen versprochen hatte,37 so dass er Rom einen willkommenen Grund zur Kriegserklärung gab (105). Angesichts der römischen Überlegenheit versuchte er anscheinend mit einigen unehrenhaften Aktionen den Gegner zu schwächen,38 was nichts daran änderte, dass der 2. Dakerkrieg mit einem vollständigen Sieg Trajans und dem Tod des Decebalus endete (106). 106 wurde die Provinz Dacia gegründet,39 mit dem schwierigen Aufbau einer Provinzialadministration begonnen und das entvölkerte Land mit Bewohnern aus allen Teilen des Imperiums, deren einziges Bindeglied die lateinische Sprache war, neu besiedelt.

In diesem Zusammenhang erfolgte eine umfassende militärische und administrative Reorganisation des gesamten römischen Donauraums. Er wurde in fünf Provinzen untergliedert, die dem princeps selbst unterstanden: Pannonia inferior und superior, Moesia inferior und superior und Dacia. 10 Legionen dienten der Grenzsicherung gegen die unruhigen Völker nördlich der Donau. Die Provinzen selbst versuchte man angesichts der ungünstigen topographischen und demographischen Verhältnisse durch Kolonisationspolitik, Verwaltungsintensivierung und Urbanisierung kontinuierlich zu romanisieren.

Im Schatten der Dakerkriege40 vollzog sich mit der Eingliederung des Nabatäerreiches eine weitere Ausdehnung des Imperiums. Die neue Provinz Arabia diente der strategischen Absicherung Syriens und Ägyptens und ermöglichte die Kontrolle der Handelswege nach Indien und Afrika (Weihrauchstraße).

Die Motive, die Trajan acht Jahre später noch zum Krieg gegen die Parther veranlasst haben, sind nicht eindeutig geklärt. Cassius Dio unterstellt persönliche Beweggründe: Dann zog er gegen die Armenier und Parther zu Felde, und zwar unter dem Vorwand, der König von Armenien habe das Diadem nicht aus seiner Hand, sondern aus der des Partherkönigs erhalten; in Wirklichkeit aber trieb ihn das Verlangen nach Ruhm. 41 Und damit hat er vielleicht auch Recht. Neben wirtschaftlichen (Seidenstraße) und geostrategischen Überlegungen mag es gewiss auch das Bestreben gewesen sein, das zu schaffen, woran alle großen Römer zuvor gescheitert waren: Armenien (und eventuell auch das Zweistromland) dauerhaft dem Imperium einzugliedern und die Parther nun endlich entscheidend zu schwächen.

Die verheerende Niederlage des Crassus bei Carrhae (53 v.Chr.) war tief in das politische Gedächtnis der Römer eingegraben, und jeder römische Feldherr hätte durch einen Sieg über die Parther sein Prestige ungemein erhöht. Cäsar, der einen Partherzug plante, ist wegen der Iden des März nicht mehr dazu gekommen, Marcus Antonius ist 36 v.Chr. dabei gescheitert. Und die Aussagen des Augustus in den res gestae, in denen Armenien, ja das gesamte Partherreich als Klientelfürstentümer dargestellt werden, waren eine propagandistisch überhöhte Darstellung der realen Verhältnisse.42

Die Herrschaft über Armenien war ein ständiger Konfliktherd zwischen Rom und den Parthern. Der Tradition nach war das Land eine Sekundogenitur des parthischen Königshauses, was von Rom als Bedrohung seiner kleinasiatischen Besitzungen empfunden wurde. Roms Politik bestand hingegen in der Einsetzung romfreundlicher, mit dem parthischen Königshaus verfeindeter Könige, was die Parther ihrerseits als Bedrohung ihrer mesopotamischen Besitzungen empfanden.43 Zur Regierungszeit Neros kam es wegen der Thronfolge in Armenien wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Rom und dem Partherreich, die schließlich in einem Kompromissfrieden endeten: Der König von Armenien wird durch die Parther bestimmt, aber durch Rom eingesetzt (66 Vertrag von Rhandeia).

Wenn es ihm gelingen sollte, so mag Trajan gedacht haben, diesen jahrhundertelangen Querelen nun endlich ein Ende machen, so würde sein Ruhm den aller anderen Römer überstrahlen44 und es wäre Schluss mit der Politik der fortwährenden Kompromisse.45

Der Anlass für den Konflikt war die Absetzung des romfreundlichen armenischen Königs Axidares durch den Partherkönig Osroes (112/3) und die Inthronisation des Partherprinzen Parthamasiris als neuen König. Da die anschließenden Verhandlungen anscheinend kein für Trajan befriedigendes Ergebnis erbracht haben, begann er 114 den Feldzug mit einer Heeresmacht von 11 Legionen. Schon der logistische Aufwand für eine so enorme Truppenkonzentration lässt erkennen, dass Trajan eine über den unmittelbaren Ansatz hinausgehende Lösung anstrebte. Angesichts dieser militärischen Übermacht war Osroes nun zu Kompromissen bereit und veranlasste, dass Parthamasiris bei Trajan, der inzwischen bis Kleinarmenien vorgerückt war, erschien und ihn gemäß des Vertrags von Rhandeia um Bestätigung seiner Königswürde bat. Trajan war dazu nicht bereit und verkündete, dass Armenien nunmehr römische Provinz werden solle.46

[...]


1 Res Gestae 5, 6, 25, 34-35.

2 Res Gestae 5, 15, 16, 18, 22/23.

3 Res Gestae 19-21.

4 Res Gestae 3, 16, 17, 28.

5 Res Gestae 26:... wobei mit keinem Volk widerrechtlich Krieg geführt wurde. Vergleiche auch Kap. 3: Auswärtige Völker, denen man ohne Bedenken Verzeihung gewähren konnte, habe ich lieber erhalten als ausrotten wollen.

6 Heuß 1964, 301.

7 Christ 2009, 132.

8 Vgl. Gross, Walter H.: Augustus als Vorbild in: ANRW II 12,2. 1981, 599ff.

9 Christ 2009, 133ff.

10 Tac. ann. 1,2 und 1,9: Nachdem er aber die Soldaten durch Geschenke, das Volk durch Getreidespenden, alle durch die Annehmlichkeit des Friedens für sich gewonnen hatte, da erhöhte er allmählich seine Stellung und zog die Befugnisse des Senats und der Beamten sowie das Gesetzwesen an sichAuch die Provinzen standen der neuen Lage nicht unfreundlich gegenüber. Beim Leichenbegräbnis lässt Tacitus dann den Gegnern des Augustus das letzte Wort, nennt aber auch die Argumente der Befürworter: ...Dem Reich habe er durch den Ozean und durch Ströme mit langem Lauf eine feste Grenze gegeben. Landheere, Provinzen und Flotten – alles habe er durch straffe Verwaltung miteinander verbunden. Unter den Bürgern herrsche Recht und Gerechtigkeit, gegenüber den Bundesgenossen sei man maßvoll; die Stadt selbst stehe da in prächtigem Schmuck. Gewalt sei in seltenen Fällen angewendet worden, und auch dann nur deshalb, damit im übrigen Reich um so mehr Ruhe herrsche. (Publius Cornelius Tacitus, Germania. Die Annalen. Ins Deutsche übertr. u. ausgew. v. Wilhelm Harendza. München 1964, S.64ff.

11 Augustus hat diese Argumente in die Res Gestae übernommen ( 3, 26).

12 Cicero, De officiis 2,26f, 1,20ff; De re publica 3,35.

13 Vergil, Aeneis, 6, 847ff.

14 Livius: Römische Geschichte, Buch XXXIII, 33, 5-7.

15 Plin. paneg. 4-5,8.

16 Eutrop, Breviarium 8,5,3.

17 Plin. paneg. 62,65.

18 Cassius Dio LXVIII 15,1; Plin. paneg. 33.

19 Plin.paneg. 24. Cassius Dio LXVIII 64; LXVIII 7,3; LXVIII 15,5 über den Charakter Trajans.

20 Plin. paneg. 37ff.

21 Cassius Dio LXVIII 7,1-2; Cassius Dio LXVIII 15,3.

22 Plinius vergleicht ihn mit den berühmten Feldherrn der Republik.(Plin. paneg. 13ff). Vgl. auch Plin.paneg. 18,19; Cassius Dio LXVIII 7,5.

23 Plin. paneg. 12,1.

24 Heuß 1964, 345.

25 Christ 2009, 294.

26 Res Gestae, 30: I ch habe damit die Grenzen von Illyricum bis ans Ufer der Donau vorgeschoben. Als ein dakisches Heer über die Donau herüberkam, wurde es unter mir als oberstem Kriegsherrn geschlagen, und später zwang mein über die Donau geführtes Heer die dakischen Volksstämme, den Befehlen des römischen Volkes Folge zu leisten.

27 Cassius Dio 68,9,3

28 Plin. paneg. 11,4-5.

29 Cassius Dio LXVIII 6,1.

30 Christ 2009, 296.

31 Cassius Dio LXVIII 10,2; Trajan feiert anschließend einen Triumph in Rom und bekommt den Beinamen Dacius.

32 Cassius Dio LXVIII 9,5f über die Friedensbedingungen: Auslieferung von Waffen, Kriegsmaschinen, Maschinenbauern, Überläufern; Schleifen der Festungen, kein Anwerben neuer Soldaten, Verzicht auf die von den Römern besetzten Gebiete, keine eigenständige Bündnispolitik.

33 Strobel 2010, 260; Christ 2009, 298.

34 Cassius Dio LXVIII 9,4: Decebalus war bereit in jede Forderung ohne Ausnahme einzuwilligen, nicht dass er die Vereinbarung einhalten wollte, sondern nur um sich nach den augenblicklichen Rückschlägen etwas zu erholen.

35 s.o.:Kriegskosten, Bautätigkeit, Spenden, Spiele und Sozialmaßnahmen, Versorgung der Soldaten.

36 Cassius Dio LXVIII 13.

37 Cassius Dio LXVIII 10,3-4.

38 Cassius Dio LXVIII 11,3-12,5.

39 Nach Heuß 1964, 364 war dies „die wichtigste territoriale Erweiterung des Römischen Reiches während der Kaiserzeit.“

40 Bei Cassius Dio nur in einem Satz erwähnt (LXVIII 14,5).

41 Cassius Dio LXVIII 17,1.

42 Res Gestae , 29: Die Parther habe ich dazu gezwungen, mir die Beutestücke und die Feldzeichen dreier römischer Heere zurückzugeben und bittflehend um die Freundschaft des römischen Volkes nachzusuchen. Tatsächlich war dieser Erfolg, der ja dann propagandistisch enorm ausgeschlachtet worden ist (Münzprägungen, Brustpanzer der Augustusstatue von Primaporta, Horaz Carmina 4,15), 20 v. Chr. auf diplomatischem Wege errungen worden. 27: Großarmenien hätte ich ...zur Provinz machen können, aber ich wollte es lieber dem Beispiel unserer Vorfahren gemäß als Königreich dem Tigranes übergeben. Anschließend werden noch weitere Klientelkönige genannt, die Augustus dort eingesetzt hat. Allein daran wird schon ersichtlich, wie instabil die Verhältnisse dort waren. 32 nennt Partherkönige, die sich mit Hilfegesuchen an Augustus gewandt haben, 33 erweckt den Eindruck, als ob sich das Partherreich in einem Klientelstatus befunden habe: Von mir nahmen die Völker der Parther und Meder die Fürsten als Könige an, die sie durch Gesandtschaften erbeten hatten. Tatsächlich ging es dabei um die römische Unterstützung in innerdynastischen Auseinandersetzungen.

43 Heuß 1964, 364.

44 Christ 2009, 292 verweist darauf, dass die Selbstdarstellung des Trajan sich nach seinen militärischen Erfolgen geändert hat. Er nahm die Siegerbeinamen Germanicus, Dacius und später auch Parthicus an, und nie in der römischen Geschichte habe es so viele Münzen gegeben, mit denen außenpolitische Erfolge und militärische Leistungen gefeiert wurden.

45 So begründet Heuß 1964, 346 den Partherkrieg. Ob der Partherkrieg von langer Hand geplant war oder sich aus der aktuellen Situation in Armenien ergab, ist in der Forschung umstritten. Unklar ist auch, worin denn nun genau die politischen Ziele Trajans bestanden haben und ob von vornherein eine klare Konzeption bestanden hat oder diese sich erst im Verlauf des Feldzugs entwickelt hat. Dazu Linz 2009,153ff.

46 Cassius Dio LXVIII 19-20.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Die Außenpolitik von Hadrian im Vergleich zu Augustus und Trajan. Einfluss und Vorbildfunktion des Augustus auf seine Nachfolger
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen
Note
2,0
Autor
Jahr
2019
Seiten
28
Katalognummer
V923469
ISBN (eBook)
9783346249272
ISBN (Buch)
9783346249289
Sprache
Deutsch
Schlagworte
außenpolitik, hadrian, vergleich, augustus, trajan, einfluss, vorbildfunktion, nachfolger
Arbeit zitieren
Bjarne Duncker (Autor:in), 2019, Die Außenpolitik von Hadrian im Vergleich zu Augustus und Trajan. Einfluss und Vorbildfunktion des Augustus auf seine Nachfolger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923469

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