In dieser Arbeit werden die Chancen und Grenzen der erweiterten Kürzung des Gewerbeertrags nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG dargestellt. Die Chancen und Grenzen ergeben sich aus dem Zweck der Norm sowie aus den Eingrenzungen, die in § 9 Nr. 1 Satz 2 ff. GewStG festgehalten aber auch durch Rechtsprechung entschieden worden sind.
Zunächst ist es nötig grundlegende Aspekte zu erläutern. Anschließend erfolgt die Darstellung der Chancen der erweiterten Kürzung, die mit einem abschließenden Beispiel schließt. Im nächsten Kapitel werden dann die Grenzen dargestellt. Dies erfolgt aus einer Betrachtung der Risiken, die zum Ausschluss der Anwendung führen und somit die Grenzen zeigen. Das Kapitel schließt ebenfalls mit einem Beispiel. Durch die Erläuterung der grundlegenden Aspekte sowie die Darstellung der Chancen und Risiken beantworten sich indirekt folgende Fragen: Kann jedes Unternehmen die erweiterte Kürzung in Anspruch nehmen?, Ist die erweiterte Kürzung in jedem Fall sinnvoll? aber auch: Was muss man besonders beachten um die erweiterte Kürzung als Gestaltungsmittel nutzen zu können?. Abschließend werden die zuvor dargestellten Fragen beantwortet.
Durch die Chancen ergibt sich die Möglichkeit der steuerlichen Gestaltung, die aber aufgrund der Risiken genau geprüft werden sollte. Die Risiken ergeben sich aus den Grenzen der erweiterten Kürzung. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Chancen der erweiterten Kürzung darzustellen und dem Leser die Risiken zu erläutern. Hierdurch soll das steuerliche Gestaltungspotential ersichtlich werden. Gleichzeitig soll diese Arbeit zeigen, wann der Antrag auf die erweiterte Kürzung gestellt werden sollte. Hierbei ist nicht der zeitliche Aspekt von Bedeutung, sondern das Ergebnis einer Vergleichsberechnung zwischen der Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 1 GewStG und der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG. Ebenfalls soll gezeigt werden, ob die erweiterte Kürzung hinsichtlich der Voraussetzungen und des steuerlichen Vorteils in jedem Kalenderjahr erneut geprüft werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundsätzliches zur erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG
- 2.1 Definition Grundstücksunternehmen
- 2.2 Verwaltung und Nutzung ausschließlich eigenen Grundbesitzes
- 2.3 Gewerbesteuer
- 2.4 Kürzungen nach § 9 Nr. 1 GewStG
- 2.4.1 Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 1 GewStG
- 2.4.2 Erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG
- 3. Chancen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG
- 3.1 Erläuterungen der Chancen
- 3.2 Zusammenfassendes Beispiel
- 4. Risiken der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG
- 4.1 Schädliche Nebentätigkeiten und Sonderleistungen
- 4.2 Ausschließlichkeit in zeitlicher Hinsicht
- 4.3 Betriebsaufspaltung
- 4.4 Zusammenfassendes Beispiel
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Chancen und Grenzen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG. Ziel ist es, das steuerliche Gestaltungspotential aufzuzeigen und die Risiken zu erläutern, um zu verdeutlichen, wann ein Antrag auf erweiterte Kürzung sinnvoll ist. Die Arbeit klärt, unter welchen Voraussetzungen die erweiterte Kürzung in Anspruch genommen werden kann und ob eine jährliche Überprüfung ratsam ist.
- Definition und Voraussetzungen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG
- Chancen der erweiterten Kürzung durch steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten
- Risiken und Grenzen der erweiterten Kürzung, insbesondere schädliche Nebentätigkeiten
- Bedeutung der Ausschließlichkeit der Grundstücksverwaltung und -nutzung
- Vergleich der erweiterten Kürzung mit der Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 1 GewStG
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema „Chancen und Grenzen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG“ ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Sie benennt die Zielsetzung, die darin besteht, die Chancen und Risiken der erweiterten Kürzung darzustellen und das steuerliche Gestaltungspotential aufzuzeigen. Die Arbeit soll Fragen beantworten wie: Kann jedes Unternehmen die erweiterte Kürzung in Anspruch nehmen? Ist sie in jedem Fall sinnvoll? Was muss beachtet werden, um sie als Gestaltungsmittel zu nutzen?
2. Grundsätzliches zur erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis der erweiterten Kürzung. Es definiert den Begriff des Grundstücksunternehmens und beschreibt die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der erweiterten Kürzung gemäß § 9 Nr. 1 Satz 2 ff. GewStG. Dabei wird die Bedeutung der ausschließlichen Verwaltung und Nutzung eigenen Grundbesitzes oder der gesonderten Gewinnermittlung bei Nebentätigkeiten hervorgehoben. Es wird auch die Rolle der Rechtsform des Unternehmens und die Möglichkeit der Inanspruchnahme durch ausländische Unternehmen mit inländischem Grundbesitz beleuchtet. Die verschiedenen Möglichkeiten, wie ein Unternehmen als Grundstücksunternehmen qualifiziert werden kann, werden detailliert erörtert, inklusive der Errichtung und Veräußerung von Wohnimmobilien.
3. Chancen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG: Dieses Kapitel befasst sich mit den Vorteilen und positiven Aspekten der erweiterten Kürzung. Es erläutert die Chancen der steuerlichen Gestaltung, die sich aus der Anwendung der Regelung ergeben. Es wird ein Beispiel vorgestellt, um die Anwendung und die damit verbundenen Vorteile zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der positiven Auswirkung der erweiterten Kürzung auf die Steuerlast und die Möglichkeiten der Optimierung der Steuerposition.
4. Risiken der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG: Dieses Kapitel analysiert die potenziellen Risiken und Grenzen der Anwendung der erweiterten Kürzung. Es befasst sich mit schädlichen Nebentätigkeiten und Sonderleistungen, die zum Verlust des Anspruchs führen können. Die Bedeutung der Ausschließlichkeit der Grundstücksverwaltung in zeitlicher Hinsicht wird hervorgehoben, ebenso wie die Problematik der Betriebsaufspaltung. Ein abschließendes Beispiel verdeutlicht die negativen Folgen bei Nichteinhaltung der Voraussetzungen. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung der Voraussetzungen, um die Risiken zu minimieren und den Verlust der Steuererleichterung zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Erweiterte Kürzung, § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG, Grundstücksunternehmen, Gewerbesteuer, steuerliche Gestaltung, Risiken, Chancen, Nebentätigkeiten, Ausschließlichkeit, Betriebsaufspaltung, Gewinnermittlung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Chancen und Grenzen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Chancen und Grenzen der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG. Sie zeigt das steuerliche Gestaltungspotenzial auf und erläutert die Risiken, um die sinnvolle Anwendung der erweiterten Kürzung zu verdeutlichen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Voraussetzungen der erweiterten Kürzung, die Chancen durch steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten, die Risiken und Grenzen (insbesondere schädliche Nebentätigkeiten), die Bedeutung der Ausschließlichkeit der Grundstücksverwaltung und -nutzung, sowie einen Vergleich mit der Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 1 GewStG.
Was versteht man unter der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG?
Die erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG ist eine steuerliche Erleichterung für Grundstücksunternehmen. Die Arbeit definiert den Begriff des Grundstücksunternehmens und beschreibt detailliert die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme dieser Kürzung, inklusive der Aspekte der ausschließlichen Verwaltung und Nutzung eigenen Grundbesitzes sowie der Behandlung von Nebentätigkeiten.
Welche Chancen bietet die erweiterte Kürzung?
Die erweiterte Kürzung bietet Chancen für steuerliche Gestaltung, die zu einer positiven Auswirkung auf die Steuerlast führen. Die Arbeit erläutert diese Chancen und verdeutlicht sie anhand eines Beispiels.
Welche Risiken sind mit der erweiterten Kürzung verbunden?
Die Arbeit analysiert potenzielle Risiken, wie schädliche Nebentätigkeiten und Sonderleistungen, die zum Verlust des Anspruchs auf die Kürzung führen können. Die Bedeutung der zeitlichen Ausschließlichkeit der Grundstücksverwaltung und die Problematik der Betriebsaufspaltung werden ebenfalls behandelt. Ein Beispiel veranschaulicht die negativen Folgen bei Nichteinhaltung der Voraussetzungen.
Welche Rolle spielt die Ausschließlichkeit der Grundstücksverwaltung?
Die Ausschließlichkeit der Verwaltung und Nutzung eigenen Grundbesitzes ist eine zentrale Voraussetzung für die Inanspruchnahme der erweiterten Kürzung. Die Arbeit betont die Bedeutung dieser Ausschließlichkeit sowohl in qualitativer als auch in zeitlicher Hinsicht.
Wie unterscheidet sich die erweiterte Kürzung von der Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 1 GewStG?
Die Arbeit vergleicht die erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG mit der Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 1 GewStG, um die Unterschiede und die jeweilige Anwendbarkeit zu verdeutlichen.
Ist eine jährliche Überprüfung der Voraussetzungen ratsam?
Die Arbeit impliziert, dass eine jährliche Überprüfung der Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der erweiterten Kürzung ratsam ist, um die Einhaltung der Bedingungen sicherzustellen und das Risiko des Verlustes der Steuererleichterung zu minimieren.
Für wen ist die erweiterte Kürzung relevant?
Die erweiterte Kürzung ist relevant für Unternehmen, die überwiegend eigene Grundstücke verwalten und nutzen. Die Arbeit beleuchtet auch die Relevanz für ausländische Unternehmen mit inländischem Grundbesitz und die verschiedenen Möglichkeiten der Qualifikation als Grundstücksunternehmen, z.B. durch Errichtung und Veräußerung von Wohnimmobilien.
Welche Schlüsselwörter sind mit der erweiterten Kürzung verbunden?
Schlüsselwörter sind: Erweiterte Kürzung, § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG, Grundstücksunternehmen, Gewerbesteuer, steuerliche Gestaltung, Risiken, Chancen, Nebentätigkeiten, Ausschließlichkeit, Betriebsaufspaltung, Gewinnermittlung.
- Quote paper
- Marius Brinkmann (Author), 2020, Die erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG. Möglichkeiten und Risiken der steuerlichen Gestaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923876