Wolfgang Kirchbachs Roman „Salvator Rosa“ als Programmschrift des Naturalismus


Essay, 2007

10 Seiten, Note: 2


Inhaltsangabe oder Einleitung

Künstlerromane sind Offerten zum Kitsch, denn über nichts lässt sich so gemütvoll parlieren wie über Kunst und die Menschen, die sich selber als Kunstschaffende verstehen. Vor allem die bildenden Künste werden regelmäßig leidtragende Objekte hemmungsloser Projizierungen, und das Innere von Malern, die Seele von Bildhauern zum Schauplatz genialischen Aufruhrs – oder was eben der jeweilige Autor darunter versteht: impressionistisch, expressionistisch, kubistisch, futuristisch, manieristisch – der musen-geküsste Schriftsteller findet für jede Strömung ein psychologisches Pendant. Van Goghs Pinselstrich ist Ausdruck seines Wahns und die Sache mit dem Ohr erklärt sich daraus von selbst. Die Verschrobenheit der weiblichen Figuren auf Pablo Picassos Leinwänden verrät das unterentwickelte männliche Ego des Künstlers, das, wie allgemein bekannt ist, Picasso im Übermaß wettmachte, indem er seine Geliebten öfter wechselte als seine Socken. Mit anderen Worten: Je größer das Innenleben des Künstlers; desto phantasievoller die Interpretation – Wenn sie lesbar ist, mag es ja hingehen und die trockenen Wahrheitskrümel können nachher immer noch zusammengeklaubt werden. Normalerweise.
Freilich bildet Wolfgang Kirchbachs Roman >Salvator Rosa< da eine Ausnahme. Denn, wenn man dieses Buch zur Hand nimmt (was sich als recht umständlich erweisen kann, da es nur noch in Antiquariaten vorhanden ist), sieht man sich mit einem rund 700 Seiten schweren Werk konfrontiert, dass einem auf Anhieb vor zwei Fragen stellt: Wer ist Wolfgang Kirchbach, und vor allem – wer ist Salvator Rosa? Die erste Frage ist die schwierigere, denn der 1857 in London geborene und 1906 in Bad Nauheim gestorbene Märchen- und Romanautor Kirchbach ist ein Vergessener der Literaturgeschichte, dessen Dramen, aber vor allem Lustspiele, die Menschen zur Jahrhundertwende zu amüsieren verstanden und dem Kleinkünstler Kirchbach – neben diversen Redaktionstätigkeiten – ein erkleckliches Einkommen sicherten.

Details

Titel
Wolfgang Kirchbachs Roman „Salvator Rosa“ als Programmschrift des Naturalismus
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)
Veranstaltung
HS: Salvator Rosa und sein literarisches Schaffen
Note
2
Autor
Jahr
2007
Seiten
10
Katalognummer
V92389
ISBN (eBook)
9783638061346
ISBN (Buch)
9783638952033
Dateigröße
461 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wolfgang, Kirchbachs, Roman, Rosa“, Programmschrift, Naturalismus, Salvator, Rosa, Schaffen
Arbeit zitieren
David Liebelt (Autor:in), 2007, Wolfgang Kirchbachs Roman „Salvator Rosa“ als Programmschrift des Naturalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92389

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