Rotterdam wird heute häufig als eine „lebendige Großstadt“ oder als „rauhe Hafenstadt“ bezeichnet. Sie ist aber ebenso eine Stadt mit langer Historie. In der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich Rotterdam zum größten Hafen Europas und nach dem zweiten Weltkrieg zu einem der größten Häfen der Welt.
Der nach den Zerstörungen einsetzende Wiederaufbau der Stadt durchlief mehrere Phasen, die stets mit entsprechenden Persönlichkeiten in Zusammenhang zu bringen sind. Selbst die heute noch stattfindenden umfangreichen Bautätigkeiten reagieren auf oder schließen an den Wiederaufbau und dessen Verlauf an. Ich möchte deshalb in dieser Arbeit nicht nur verdeutlichen, dass Rotterdam, wie Prof. Dr. Werner Durth sagte, seine Kriegswunden im Sinne von Rekonstruktion und Wiederaufbau „geleckt“, sondern die Verwüstung als Chance begriffen hat. Dabei werde ich nicht nur die bereits angesprochenen Phasen des Wiederaufbaus untersuchen, sondern auch einen besonderen Blick auf die Planungen des Wiederaufbaus unmittelbar nach der Zerstörung unter deutscher Besatzung werfen. Ziel der Arbeit soll es letztlich sein eine Antwort auf die Frage zu finden, was Rotterdam zum Sinnbild einer „modernen und zukunftsorientierten Stadt“ gemacht hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rotterdam – „Stadt der Moderne“
- Zerstörung und Besatzungszeit – erste Planungen für den Wiederaufbau
- Der Basisplan von 1946
- Bebauungsdichte und gemeinschaftliches Bauen
- Infrastruktur
- Konsum und Kultur
- Wohnungsbau
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Wiederaufbau der Stadt Rotterdam nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und analysiert, wie Rotterdam zum Sinnbild einer „modernen und zukunftsorientierten Stadt“ wurde. Sie untersucht dabei insbesondere die Planungen des Wiederaufbaus unmittelbar nach der Zerstörung unter deutscher Besatzung und vergleicht die verschiedenen Ansätze von Willem Gerrit Witteveen und C. van Traa.
- Die Rolle des Modernismus in der Architektur und Stadtplanung Rotterdams
- Der Einfluss der Zerstörung und der Besatzungszeit auf die Wiederaufbauplanungen
- Die Entwicklung des Basisplans von 1946 und seine Auswirkungen auf die Stadtstruktur
- Die Bedeutung des Hafens und des Verkehrsnetzes für die Entwicklung Rotterdams
- Die Umsetzung des "Nachbarschaftskonzeptes" im Wohnungsbau
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung bietet einen Überblick über die Geschichte Rotterdams und die Besonderheiten des Wiederaufbaus im Vergleich zu anderen Städten. Sie stellt die Ziele der Arbeit und die verwendeten Quellen vor.
- Rotterdam – „Stadt der Moderne“: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung Rotterdams im 19. Jahrhundert als „Stadt der Moderne“ und untersucht die Entstehung des Modernismus in der Architektur und Stadtplanung. Es analysiert die Verbindung zwischen dem architektonischen Stil und der Suche nach einer neuen Gesellschaft.
- Zerstörung und Besatzungszeit – erste Planungen für den Wiederaufbau: Dieses Kapitel beschreibt die Zerstörung Rotterdams im Mai 1940 durch deutsche Bombenangriffe und die ersten Planungen für den Wiederaufbau. Es beleuchtet die Rolle von Dr. J. A. Ringers und die Enteignung von Grundstücken im zerstörten Stadtzentrum.
- Der Basisplan von 1946: Dieses Kapitel stellt den Basisplan von 1946 vor, der von C. van Traa entwickelt wurde und Witteveens "regionalen Stadt" gegenüber eine "aufgelockerte Stadt" konzipierte. Es beschreibt die zentralen Elemente des Basisplans, wie die Funktionstrennung, die Bebauungsdichte, die Infrastruktur und den Wohnungsbau.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen "Moderne", "Wiederaufbau", "Stadtplanung", "Rotterdam", "Basisplan", "Funktionstrennung", "Bebauungsdichte", "Infrastruktur", "Wohnungsbau", "Hafen", "Lijnbaan", "Nachbarschaftskonzept" und "Gartenstadtidee".
- Quote paper
- Raoul Giebenhain (Author), 2007, Neue Städte für das neue Europa? Wiederaufbauplanungen zwischen Moderne und Tradition – das Beispiel Rotterdam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92426