Die vorliegenden Arbeit nimmt eine Anschauung der gesellschaftlichen Struktur, sowie der Subjekte, die von dieser eingeschlossen sind, vor. Dasjenige Verhältnis, in welchem beide zueinanderstehen, wird aufgezeigt und diejenigen Mechanismen, die in diesem ihre Wirkung entfalten, werden dargestellt. Die Analyse steht dabei in Einklang mit dem Denken Michel Foucaults, welches der Boden ist, aus dem heraus die Betrachtung erwächst. In dem hier maßgeblich verwendeten Werk "Der Wille zum Wissen", welcher den ersten Band der Reihe "Sexualität und Wahrheit" darstellt, betrachtet Foucault die
Wechselspiele, die die Macht, das Wissen und die Sexualität in unserer Gesellschaft miteinander eingehen. Die bestehenden Beziehungen zwischen der Macht, dem Wissen und dem Subjekt werden betrachtet.
Was ist es, dass die Macht und das Wissen verbindet? In welchem Verhältnis stehen diese wiederum zum Subjekt? Welches ist die Gestalt der Macht, die auf uns einwirkt? Was sind ihre Mechanismen und Ziele? In Abgrenzung zu einer klassischen, erkenntnistheoretischen Vorstellung des Subjekts, welche dieses als etwas unveränderliches, ewig gegebenes denkt, wird im Verlauf der Ausarbeitung aufgezeigt, dass das Subjekt etwas ist, das sich in einem stetigen Wandel befindet, dass die Subjektivität verschiedener, geschichtlicher Zeiträume nicht dieselbe ist. Sich diesem Gedanken anschließend wird eine Analyse der Repression erfolgen, welche anhand der Sexualität ihre Anschauung findet. Auf den ersten Blick erscheint es so, als ob die Unterdrückung, derer wir ausgesetzt sind, mildere Züge als in vergangenen Epochen angenommen hätte. Es wird aufzuzeigen sein, dass die Repression nicht unbedingt eine gemilderte Gestalt angenommen hat, sondern sich subtilerer Techniken als zuvor bedient. Die Wirkung, die sie auf uns entfaltet, trägt nicht mehr die alte Härte einer strafenden Macht in sich. Diejenige Macht, die in der unsrigen Gesellschaft auf uns wirkt, droht keine Strafe an, sondern dringt in unsere Körper ein, verändert uns und zielt darauf ab, nützliche und gehorsame Subjekte zu produzieren. Dieses Einwirken, dieses Formen von Subjekten wird anhand der, die Gesellschaft durchziehenden, Machtverhältnisse betrachtet, hinsichtlich ihrer wirkenden Mechanismen und Ziele analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Begriffsbestimmung
- I. Diskurs
- II. Dispositiv
- III. Subjekt
- C. Sexualität, Repression und Norm
- I. Die Gestalt der Repression
- II. Normen der Sexualität und die sich entfaltende Macht
- D. Die Macht und das Wissen
- I. Der Zwang des Geständnisses
- E. Der Wille zum Wissen
- I. Die sich verschleiernde Macht
- II. Die Macht als Handlung
- III. Die Produktion der Sexualität
- F. Die Macht des Lebens
- G. Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das Verhältnis zwischen Subjekt und gesellschaftlicher Struktur im Kontext von Macht, Wissen und Repression, basierend auf dem Werk Michel Foucaults. Die Arbeit analysiert, wie Machtstrukturen Wissen produzieren und dieses Wissen wiederum zur Formung von Subjekten eingesetzt wird. Sie hinterfragt klassische Vorstellungen von Subjektivität und untersucht die Rolle der Repression, insbesondere im Bereich der Sexualität.
- Das Verhältnis von Macht, Wissen und Subjekt
- Die Rolle der Repression in der gesellschaftlichen Struktur
- Die Konstruktion von Subjektivität in Abhängigkeit von Machtverhältnissen
- Die Analyse der Sexualität als ein zentrales Element der Macht
- Die Veränderung der Machtmechanismen im Laufe der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt den Wandel der Daseinsweise von Menschen im Laufe der Geschichte. Sie stellt die Fragestellungen der Arbeit vor: das Verhältnis zwischen Subjekt und gesellschaftlicher Struktur, die Mechanismen der Macht und des Wissens, und die Rolle der Repression. Foucaults Werk "Der Wille zum Wissen" wird als zentrale Grundlage genannt und der Ansatz, gegebene Wissensstrukturen zu hinterfragen und mögliche Brüche mit bestehenden Vorstellungen aufzudecken, wird betont. Die Arbeit analysiert, wie sexuelle Verhaltensweisen zu Wissensgegenständen werden und wie dieses Wissen wiederum auf den Menschen wirkt. Ein zentrales Element ist die Kritik an der Repressionshypothese der Sexualität und die Vorstellung, dass Repression in komplexe politische Strategien und Techniken eingebunden ist, die die Sexualität formen. Das Ziel ist, die bestehenden Beziehungen zwischen Macht, Wissen und Subjekt nachzuzeichnen und die Gestalt der Macht zu ergründen, die auf uns einwirkt.
B. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel klärt zentrale Begriffe aus Foucaults Philosophie, wie Diskurs, Dispositiv und Subjekt. Es legt die Grundlage für die weitere Analyse, indem es die jeweiligen Bedeutungen definiert und im Kontext des Gesamtwerkes einordnet. Die Definitionen gehen über einen rein sprachlichen Gebrauch hinaus und bieten eine philosophische Fundierung für die nachfolgenden Kapitel.
C. Sexualität, Repression und Norm: Dieses Kapitel analysiert die Gestalt der Repression und die Normen der Sexualität, die sich aus der Macht entfalten. Es hinterfragt die klassische Vorstellung von sexueller Unterdrückung und untersucht die komplexen Mechanismen, wie Macht auf Sexualität einwirkt und diese formt. Die Analyse fokussiert darauf, wie die Repression nicht nur eine einfache Unterdrückung ist, sondern sich subtilerer Techniken bedient, um gehorsame und produktive Subjekte zu erzeugen.
D. Die Macht und das Wissen: Dieses Kapitel erforscht die Verbindung zwischen Macht und Wissen, insbesondere den "Zwang des Geständnisses." Es untersucht wie Macht Wissen produziert und dieses Wissen wiederum zur Ausübung von Macht verwendet wird. Die Analyse konzentriert sich darauf, wie die Subjekte durch diese Mechanismen geformt und kontrolliert werden.
E. Der Wille zum Wissen: Dieses Kapitel befasst sich mit Foucaults "Der Wille zum Wissen" und analysiert die verschleiernde Macht, die Macht als Handlung und die Produktion von Sexualität. Es untersucht die Mechanismen der Macht, wie sie durch Wissen wirkt und Subjekte produziert. Die Sexualität wird dabei als ein zentrales Element in der Ausübung der Macht betrachtet und ihre Rolle in der Formung von produktiven und kontrollierbaren Subjekten analysiert.
F. Die Macht des Lebens: Dieses Kapitel behandelt die Macht des Lebens, wie Macht auf den Körper und das Leben der Individuen einwirkt. Es analysiert, wie Macht versucht, das Leben in eine nützliche und produktive Form zu zwingen. Dies geschieht durch eine Untersuchung der Interaktion von Sexualdispositiv und kapitalistischer Produktionsweise und der daraus resultierenden Produktion von konsumierenden Subjekten.
Schlüsselwörter
Macht, Wissen, Repression, Sexualität, Subjekt, Dispositiv, Diskurs, Foucault, Normalisierung, Kapitalismus, Produktionsweise, Geständnis, gesellschaftliche Struktur.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Macht, Wissen und Subjekt bei Foucault
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert das Verhältnis zwischen Subjekt und gesellschaftlicher Struktur im Kontext von Macht, Wissen und Repression, basierend auf dem Werk Michel Foucaults. Im Fokus steht, wie Machtstrukturen Wissen produzieren und dieses zur Formung von Subjekten eingesetzt wird. Die Arbeit hinterfragt klassische Vorstellungen von Subjektivität und untersucht die Rolle der Repression, insbesondere im Bereich der Sexualität.
Welche zentralen Begriffe werden in der Arbeit behandelt?
Zentrale Begriffe sind Macht, Wissen, Repression, Sexualität, Subjekt, Dispositiv und Diskurs. Das Kapitel "Begriffsbestimmung" klärt diese Begriffe im Kontext von Foucaults Philosophie und legt die Grundlage für die weitere Analyse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsbestimmung, Kapitel zur Sexualität, Repression und Norm, zur Macht und dem Wissen, zum Willen zum Wissen, zur Macht des Lebens und eine Konklusion. Jedes Kapitel bearbeitet einen Aspekt des Verhältnisses zwischen Macht, Wissen und Subjekt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit untersucht das Verhältnis von Macht, Wissen und Subjekt, die Rolle der Repression in der gesellschaftlichen Struktur, die Konstruktion von Subjektivität in Abhängigkeit von Machtverhältnissen, die Analyse der Sexualität als zentrales Element der Macht und die Veränderung der Machtmechanismen im Laufe der Geschichte.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die Arbeit argumentiert, dass Machtstrukturen Wissen produzieren und dieses Wissen wiederum zur Formung von Subjekten eingesetzt wird. Sie kritisiert die klassische Repressionshypothese und zeigt, wie Macht durch subtilere Techniken gehorsame und produktive Subjekte erzeugt.
Welche Rolle spielt Foucault in dieser Arbeit?
Michel Foucaults Werk, insbesondere "Der Wille zum Wissen", bildet die zentrale Grundlage der Arbeit. Seine Konzepte von Macht, Wissen und Subjekt werden analysiert und auf ihre Relevanz für das Verständnis gesellschaftlicher Strukturen angewendet.
Wie wird die Sexualität in der Arbeit behandelt?
Die Sexualität wird als ein zentrales Element der Macht betrachtet. Die Arbeit analysiert, wie sexuelle Verhaltensweisen zu Wissensgegenständen werden und wie dieses Wissen wiederum auf den Menschen wirkt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Kritik an der Repressionshypothese der Sexualität.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen für die Einleitung, die Begriffsbestimmung, Sexualität, Repression und Norm, die Macht und das Wissen, den Willen zum Wissen und die Macht des Lebens. Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über die zentralen Argumente und Ergebnisse jedes Kapitels.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Macht, Wissen, Repression, Sexualität, Subjekt, Dispositiv, Diskurs, Foucault, Normalisierung, Kapitalismus, Produktionsweise, Geständnis und gesellschaftliche Struktur.
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- Kevin-Michael Neimeier (Author), 2020, Die Relation zwischen Subjekt und gesellschaftlicher Struktur nach Focault, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/924880