Im Zentrum dieser Arbeit steht der Einfluss der beiden Könige und des Ephorats auf die Wirtschaft, Politik und Religion in Sparta. Die Fragestellung der Arbeit lautet: In welchem machtpolitischen Verhältnis standen die Könige und Ephoren zueinander. Inwieweit gingen ihre Meinungen einher und wie schwerwiegend waren allfällige Uneinigkeiten?
Die Arbeit wird sich einführend mit der Religion, Politik und der Wirtschaft Spartas beschäftigen. Diese drei Gebiete bilden den Grundstein der Verfassung Spartas und, mit dieser in Verbindung gebracht, den Erfolg der Lakedaimonier. Die Religion gehörte unmittelbar zur Politik Spartas. Baltrusch schreibt dazu folgendes: „Die Religion war gleichsam die Seele der antiken Stadt. Sie bestimmte das gesamte politische, gesellschaftliche und private Leben.“
Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit Überlieferungen von antiken Geschichtsschreibern in Bezug auf das Doppelkönigtum und das Ephorat Spartas. Es muss dabei immer bedacht werden, dass diese Überlieferungen nicht der ganzen Wahrheit entsprechen müssen. Überlieferungen müssen teilweise interpretiert werden, was wiederum bedeutet, dass wir uns auf der spekulativen Seite befinden. Nur durch diese Überlieferungen kennen wir Sparta, andere Quellen gibt es kaum. Somit wird unser kollektives Gedächtnis geformt von Geschichtsschreibern aus Sparta selbst (wie etwa Tyrtaios), jedoch auch durch Männer aus Griechenland (beispielsweise Herodot, Platon, Thukydides, Xenophon, Aristoteles, Plutarch, Diodor und Pausanias) oder auch römischen Geschichtsschreibern. Doch gerade dieser Vergleich von Freunden und Feinden der lakedaimonischen Staatsverfassung, bezüglich ihrer Meinung derer, soll dieser Arbeit ein reichhaltiges Kollektiv verschaffen.
Spartas „große Zeit“ währte von circa 550-371 v. Chr. und dennoch scheint Xenophon recht behalten zu haben. Selbst rund zweieinhalb Jahrtausende soll Sparta, in all seinen Fassetten, noch ein Bestandteil der Geschichtslehre der Antike sein.
Doch wie konnte sich Sparta so erfolgreich durchsetzen und als – verhältnismäßig, im Vergleich zu seinen Rivalen – sehr kleiner Staat eine solch große Bedeutung in der Geschichte annehmen?
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- SPARTA
- FORSCHUNGSKONTEXT
- POLITISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE ORDNUNG SPARTAS NACH LYKURG
- ENTSTEHUNG UND BEDEUTUNG DES KÖNIGTUMS UND DES EPHORATS IN SPARTA
- ENTWICKLUNG DER FRAGESTELLUNG
- QUELLENANALYSE
- DIE DREI STAATSTRAGENDEN BEREICHE RELIGION, POLITIK UND WIRTSCHAFT
- RELIGION
- POLITIK
- WIRTSCHAFT
- DAS VERHÄLTNIS ZWISCHEN KÖNIGTUM UND EPHORAT IN ÜBERLIEFERUNGEN
- HERODOT
- THUKYDIDES
- ARISTOTELES
- DIODOR
- PAUSANIAS
- KONKLUSION
- AUSBLICK
- VERWEISE
- PRIMÄRQUELLEN
- LITERATUR
- WEBLINKS
- ANHANG
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem machtpolitischen Verhältnis zwischen dem Königtum und dem Ephorat in Sparta. Sie untersucht, inwieweit die Meinungen dieser beiden Institutionen übereinstimmten und wie schwerwiegend allfällige Uneinigkeiten für Sparta waren. Dabei wird das Zusammenspiel von Religion, Politik und Wirtschaft als Grundlage für die Verfassung Spartas betrachtet.
- Das Verhältnis zwischen dem Königtum und dem Ephorat in Sparta.
- Die Rolle der Religion, Politik und Wirtschaft in der Verfassung Spartas.
- Die Bedeutung von Überlieferungen und Quellen für die Erforschung Spartas.
- Der Einfluss der beiden Institutionen auf die Entwicklung Spartas.
- Die Herausforderungen und Konflikte im machtpolitischen Verhältnis von Königtum und Ephorat.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen ersten Einblick in die „große Zeit“ Spartas und erläutert die Bedeutung der geografischen Lage für die Entwicklung des Staates. Sie führt außerdem die drei grundlegenden Bereiche Religion, Politik und Wirtschaft als Grundlage für die Verfassung Spartas ein.
Das Kapitel „Sparta“ beleuchtet den Forschungskontext und die politische sowie gesellschaftliche Ordnung nach Lykurg. Es befasst sich mit der Entstehung und Bedeutung des Königtums und des Ephorats sowie mit der Entwicklung der Fragestellung der Arbeit.
Das Kapitel „Quellenanalyse“ untersucht die drei staatstragenden Bereiche Religion, Politik und Wirtschaft, wobei die Überlieferungen verschiedener antiker Geschichtsschreiber bezüglich des Verhältnisses zwischen Königtum und Ephorat im Vordergrund stehen. Es werden verschiedene Quellen, wie beispielsweise Herodot, Thukydides und Aristoteles, analysiert und ihre Perspektiven auf Sparta beleuchtet.
Schlüsselwörter
Sparta, Königtum, Ephorat, Religion, Politik, Wirtschaft, Verfassung, Überlieferungen, Quellenanalyse, Herodot, Thukydides, Aristoteles, Machtpolitik, Geschichte, Antike.
- Quote paper
- Nicolas Silvani (Author), 2020, Das Königtum und Ephorat Sparta. Das machtpolitische Verhältnis und die Vereinbarkeit der beiden Institutionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925890