„Wir alle spielen Theater!“ Hört man den Begriff der „Rolle“ so denkt man zuerst an eine Theater- oder eine Schauspielrolle , wie die Rolle des James Bond der nur durch neue Akteure, wie der jetzige Bond Daniel Craig besetzt wird. Dieser Gedanke ist hinsichtlich der Rollentheorie nicht ganz verkehrt. Der Begriff „Rolle“ stammt aus der Theatersprache, er drückte in der Antike Regieanweisung und Dialoge aus (vgl. Gollwitzer / Schmitt 2006 S. 78). Dabei schlüpfte der Mensch als Schauspieler in eine bestimmte Rolle, während er die andere abstreift (vgl. Wiswede 1977 S. 19). Ausgehend von dieser Denkweise lautet die Definition einer Rolle wie folgt: „die Gesamtheit aller Verhaltenserwartungen, die an den Inhaber einer Position herangetragen werden.“ (Gollwitzer / Schmitt 2006 S. 79) Rollen können damit als ein Bündel generalisierter und normativer Verhaltensweisen verstanden werden (vgl. Mayntz 1980 S. 2043).
Soziale Rollen stellen den Schnittpunkt zwischen Individuum und Gesellschaft da, deren Inhalte von der Gesellschaft bestimmt werden. Dabei gibt es nicht nur die eine, universal gültige Rollentheorie. Es existiert eine Reihe von unterschiedlichen rollentheoretischen Perspektiven, welche den Begriff Rolle theoretisch anders auffassen. Drei von den Perspektiven sollen im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit näher beschrieben werden. Nach den drei Perspektiven möchte ich mich mit den rollentheoretischen Problemen und Konflikten näher befassen. Nach den verschiedenen Perspektiven und Konflikten möchte ich zu den Rollentheorien kommen. Den Abschluss dieser Hausarbeit wird ein kurzes Fazit mit Anwendungsbereichen und Problemen der Rollentheorie bilden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die rollentheoretischen Perspektiven - Eine Auswahl
- 3. Probleme bei dem Umgang mit sozialen Rollen
- 4. Spezifische sozialpsychologische Rollentheorien
- 4.1. Die Rollentheorie von Gross et al.
- 4.2. Die Theorie der Rollenbilanz
- 4.3. Die Wechselwirkung zwischen Rolle und Selbst
- 5. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rollentheorie aus sozialpsychologischer Perspektive. Ziel ist es, verschiedene rollentheoretische Perspektiven vorzustellen, Probleme im Umgang mit sozialen Rollen zu beleuchten und spezifische sozialpsychologische Rollentheorien zu analysieren. Die Arbeit befasst sich mit der individuellen Ausgestaltung von Rollen und den damit verbundenen Konflikten.
- Vergleich verschiedener rollentheoretischer Perspektiven (strukturfunktionalistisch, interaktionistisch, Rolle als Skript)
- Probleme und Konflikte im Umgang mit sozialen Rollen
- Analyse spezifischer sozialpsychologischer Rollentheorien (z.B. Gross et al., Rollenbilanz)
- Die Wechselwirkung zwischen Rolle und Selbst
- Anwendung und Grenzen der Rollentheorie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Rollentheorie ein und definiert den Begriff "Rolle" als die Gesamtheit aller Verhaltenserwartungen an den Inhaber einer Position. Sie stellt die verschiedenen Perspektiven der Rollentheorie vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Bezug zur Theatermetapher wird hergestellt, um die Komplexität des Rollenverständnisses zu veranschaulichen. Die Einleitung legt den Grundstein für die folgende detaillierte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen theoretischen Ansätzen.
2. Die rollentheoretischen Perspektiven – Eine Auswahl: Dieses Kapitel beschreibt drei zentrale Perspektiven der Rollentheorie: den strukturfunktionalistischen Ansatz (Parsons), die interaktionistische Perspektive und die Perspektive der "Rolle als Skript". Der strukturfunktionalistische Ansatz betont die überindividuellen, gesellschaftlich vorgegebenen Strukturen und Erwartungen an Rollen. Im Gegensatz dazu fokussiert die interaktionistische Perspektive auf die dynamische Aushandlung von Rollen in sozialen Interaktionen. Die "Rolle als Skript"-Perspektive hebt die heuristische Funktion von Rollen für das individuelle Verhalten hervor, die durch soziales Lernen erworben werden und die soziale Interaktion vereinfachen.
Schlüsselwörter
Rollentheorie, Sozialpsychologie, Strukturfunktionalismus, Interaktionismus, Rolle als Skript, Verhaltenserwartungen, Rollenkonflikte, Rollenübernahme, Selbst, Gesellschaft, Soziale Interaktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Rollentheoretische Perspektiven
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Rollentheorie aus sozialpsychologischer Perspektive. Sie beleuchtet verschiedene rollentheoretische Perspektiven, Probleme im Umgang mit sozialen Rollen und analysiert spezifische sozialpsychologische Rollentheorien. Ein Schwerpunkt liegt auf der individuellen Ausgestaltung von Rollen und den damit verbundenen Konflikten.
Welche rollentheoretischen Perspektiven werden betrachtet?
Die Arbeit vergleicht verschiedene rollentheoretische Perspektiven, darunter den strukturfunktionalistischen Ansatz (Parsons), die interaktionistische Perspektive und die Perspektive der "Rolle als Skript". Es wird der Unterschied zwischen überindividuellen, gesellschaftlich vorgegebenen Strukturen und der dynamischen Aushandlung von Rollen in sozialen Interaktionen herausgearbeitet.
Welche Probleme im Umgang mit sozialen Rollen werden behandelt?
Die Hausarbeit thematisiert Probleme und Konflikte, die im Umgang mit sozialen Rollen auftreten können. Dies beinhaltet die individuellen Herausforderungen und Schwierigkeiten, die mit der Ausgestaltung und Bewältigung von Rollen verbunden sind.
Welche spezifischen sozialpsychologischen Rollentheorien werden analysiert?
Die Arbeit analysiert spezifische sozialpsychologische Rollentheorien, wie zum Beispiel die Rollentheorie von Gross et al. und die Theorie der Rollenbilanz. Die Wechselwirkung zwischen Rolle und Selbst wird ebenfalls untersucht.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu verschiedenen rollentheoretischen Perspektiven, ein Kapitel zu Problemen im Umgang mit sozialen Rollen, ein Kapitel zur Analyse spezifischer sozialpsychologischer Rollentheorien und Schlussbetrachtungen. Die Einleitung definiert den Begriff "Rolle" und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Kapitel beschreiben und vergleichen verschiedene Ansätze und analysieren konkrete Theorien. Die Schlussbetrachtungen fassen die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Rollentheorie, Sozialpsychologie, Strukturfunktionalismus, Interaktionismus, Rolle als Skript, Verhaltenserwartungen, Rollenkonflikte, Rollenübernahme, Selbst, Gesellschaft, Soziale Interaktion.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Das Ziel der Hausarbeit ist es, verschiedene rollentheoretische Perspektiven vorzustellen, Probleme im Umgang mit sozialen Rollen zu beleuchten und spezifische sozialpsychologische Rollentheorien zu analysieren. Es geht um ein umfassendes Verständnis der Rollentheorie und ihrer Bedeutung für das individuelle und soziale Verhalten.
Welche Metapher wird verwendet, um das Rollenverständnis zu veranschaulichen?
Die Arbeit nutzt die Theatermetapher, um die Komplexität des Rollenverständnisses zu veranschaulichen und die verschiedenen Aspekte von Rollen zu verdeutlichen.
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- Ellen Ziegler (Author), 2008, Die Rollentheorie aus sozialpsychologischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92592