Im Nibelungenlied tritt die mächtige und autonome Königin Brünhild als ungewöhnliches Phänomen, ja sogar als ein Störfaktor auf. Ihre Macht soll von einem Mann überwunden werden, um die gesellschaftliche Ordnung in der Erzählwelt wiederherzustellen. Denn eine mächtige Frau ist für das Narrativ des Nibelungenliedes eine gefährliche Frau. Brünhilds Macht wird in den Beziehungen zu den anderen Figuren sichtbar. Folglich lässt sich Macht anhand von Beziehungsverhältnissen herausarbeiten, was die Aufgabe der folgenden Seminararbeit sein wird. Diese wird sich mit Brünhilds Macht und den Machtbeziehungen zwischen Brünhild und den zentralen Figuren Gunther, Siegfried, Hagen und Kriemhild beschäftigen. Dabei wird untersucht, wie sich Brünhilds Macht auf diese Figuren auswirkt und wie sich diese Macht mit der Zeit verändert.
Um das Phänomen der ‚Macht‘ besser beschreiben zu können, verwende ich den Machtbegriff nach POPITZ. Er unterteilt den Begriff ‚Macht‘ in vier Grundformen und bietet damit ein Instrumentarium, um diesen weiten und schwammigen Begriff an Beispielen erläutern zu können und somit transparenter zu machen. Im ersten Kapitel beschreibe ich Brünhilds Macht in groben Zügen und gehe im zweiten Kapitel auf diese genauer ein, in dem ich unter der Betrachtung der Aspekte Gender, Stand und physische Stärke die Beziehungen zu den anderen Figuren betrachte. Dabei lautet meine These, dass Brünhilds Macht nicht durch den Vollzug der Ehe mit Gunther verschwindet, sondern sich in eine vom Mann abhängige Machtform umwandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Brünhild und ihre Macht
- Brünhilds Machtbeziehungen
- Brünhild und Gunther
- Brünhild und Siegfried
- Brünhild und Hagen
- Brünhild und Kriemhild
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Macht der Königin Brünhild im Nibelungenlied und untersucht, wie sich diese Macht auf ihre Beziehungen zu den zentralen Figuren des Epos auswirkt. Ziel ist es, die Entwicklung von Brünhilds Macht und deren Einfluss auf die Handlung des Nibelungenliedes zu verstehen.
- Brünhilds einzigartige Machtposition als autonome Königin
- Die Bedeutung von Gender, Stand und physischer Stärke für Brünhilds Macht
- Die Entwicklung der Machtbeziehungen zwischen Brünhild und den Figuren Gunther, Siegfried, Hagen und Kriemhild
- Die Auswirkungen von Brünhilds Macht auf die Handlung des Nibelungenliedes
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet Brünhilds Macht in ihren Grundzügen und stellt sie als außergewöhnliche Figur vor, die in ihrer Stärke und ihrem Auftreten von traditionellen weiblichen Rollen abweicht.
- Das zweite Kapitel untersucht Brünhilds Macht im Detail, indem es die Aspekte Gender, Stand und physische Stärke beleuchtet und zeigt, wie diese Faktoren ihre Beziehungen zu den anderen Figuren beeinflussen.
- Das dritte Kapitel analysiert Brünhilds Machtbeziehungen zu Gunther, Siegfried, Hagen und Kriemhild. Es zeigt auf, wie sich der Einfluss ihrer Macht auf die Handlungen der Figuren auswirkt und wie sich ihre Machtposition im Laufe des Epos verändert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselbegriffe: Brünhild, Macht, Gender, Stand, physische Stärke, Nibelungenlied, Machtbeziehungen, instrumentelle Macht, autoritative Macht, verletzende Aktionsmacht, gesellschaftliche Ordnung, Mittelhochdeutsch, Literaturwissenschaft, Mittelalter.
- Quote paper
- Lia Greiberg (Author), 2019, Brünhilds Macht im Nibelungenlied. Auswirkungen auf andere Figuren und Veränderungsprozesse in den Machtbeziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/926016