Ausgehend von der Forschungsfrage danach, wie Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Rauchen von Zigaretten bzw. Tabak beginnen, wird in dieser empirischen Arbeit ein 7-stufiges Karrieremodell vorgeschlagen, bei dem die Phasen des Einstiegs als sozialer Prozess betrachtet werden. Damit wird das Wechselspiel zwischen dem Individuum und dem sozialen Umfeld besser erkennbar und es ergeben sich neue Interventionsmöglichkeiten bei der Tabakprävention, die nicht nur am Individuum selbst ansetzen.
Durch den Fokus auf das soziale Umfeld wird auch sichtbar, dass die Entscheidung zu rauchen in vielen Fällen aus Sicht der betreffenden Person äußerst nachvollziehbar und keineswegs so irrational ist, wie sie zunächst angesichts der offensichtlichen negativen Folgen zu sein scheint. Neben der Rationalität hat sie für die Betroffenen auch eine schwer abwendbare Eigendynamik, die sich immer wieder an den Aussagen von Interviewpersonen manifestiert. Diese Eigendynamik hat aber nichts mit Gruppendruck zu tun, der im Unterschied dazu sowohl auf der Seite der Betroffenen als auch auf der Seite der Peers die Rationalität weitgehend vermissen lässt.
Ein weiteres Ergebnis dieser Arbeit ist ein Fragebogen, der einerseits eine Weiterentwicklung des Phasenmodells ermöglichen und andererseits einen ersten Ansatz zu einer individuellen Risikobestimmung bei jugendlichen Rauchern bieten soll.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WARUM BEGINNEN JUGENDLICHE ZU RAUCHEN?
- AUFBAU UND GLIEDERUNG
- ALLGEMEINE ANMERKUNGEN
- ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN ERGEBNISSE UND KONSEQUENZEN FÜR DIE TABAKPRÄVENTION
- WIRKUNGEN DES RAUCHENS
- GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG
- ABHÄNGIGKEIT
- PHARMAKOLOGISCHE WIRKUNGEN VON NIKOTIN
- KONSONANZ UND DISSONANZ
- MOTIVE ZUM RAUCHEN VON ZIGARETTEN
- NUTZEN DER PHARMAKOLOGISCHEN WIRKUNGEN
- ALTERNATIVEN ZUM RAUCHEN
- SOZIALE FUNKTIONEN DES RAUCHENS
- GRUPPENDRUCK
- INITIATION
- FALLGESCHICHTEN
- FALLGESCHICHTE VON ANDREAS
- FALLGESCHICHTE VON ANGI
- FALLGESCHICHTE VON DIETER
- FALLGESCHICHTE VON LIANE
- FALLGESCHICHTE VON MANUELA
- FALLGESCHICHTE VON ROMANA
- FALLGESCHICHTE VON SONJA
- FALLGESCHICHTE VON ULRICH
- RAUCHEN ALS KARRIERE
- DAS KONZEPT VON DER,,RAUCHERKARRIERE“
- ÜBERBLICK
- STUFE 1: BEOBACHTEN VON RAUCHERN
- STUFE 2: INTERESSE AM RAUCHEN
- STUFE 3: RAUCHEN ALS,,NORMALZUSTAND“
- STUFE 4: RAUCHEN ALS WÄHLBARE OPTION
- STUFE 5: RAUCHEN ALS GEWINN“
- STUFE 6: RAUCHEN ALS,,GEFAHR“
- STUFE 7: RAUCHEN ALS TEIL DES „SELBSTKONZEPTES“
- AUSBLICK
- MÖGLICHKEITEN ZUR WEITERENTWICKLUNG DES PHASENMODELLS
- DIAGNOSE UND PRÄVENTION DES RAUCHENS BEI JUGENDLICHEN
- VORSCHLAG FÜR EINEN FRAGEBOGEN
- METHODISCHE VORGANGSWEISE
- GROUNDED THEORY ALS FORSCHUNGSPARADIGMA
- DATENAUSWERTUNG MIT GROUNDED THEORY
- VORGANGSWEISE BEI DER DATENERHEBUNG
- TRANSKRIPTION DER INTERVIEWS
- VORGANGSWEISE BEI DER DATENAUSWERTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die soziale Logik des Rauchens bei Jugendlichen. Sie verfolgt das Ziel, die komplexen Faktoren und Prozesse zu ergründen, die dazu führen, dass Jugendliche mit dem Rauchen beginnen. Dabei wird insbesondere die Frage nach den Motiven und der Entwicklung des Rauchverhaltens im Fokus stehen.
- Die Entstehung und Entwicklung von Raucherverhalten bei Jugendlichen
- Die Rolle sozialer Faktoren bei der Initiation und Festigung des Rauchens
- Die Bedeutung von Erfahrungen und Interpretationen im Prozess des Rauchens
- Die Ausarbeitung eines Phasenmodells der „Raucherkarriere“
- Implikationen für die Tabakprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas beleuchtet. Sie zeigt auf, dass die traditionelle Erklärung des Rauchens durch statische Motive nicht ausreicht, um den Prozess der Rauchentwicklung zu verstehen. Die Untersuchung der gesundheitlichen, pharmakologischen und sozialen Auswirkungen des Rauchens legt den Grundstein für die Analyse der Motive von Jugendlichen. Es wird die These aufgestellt, dass das Rauchen eine Art „Karriere“ darstellt, die verschiedene Phasen durchläuft.
Die Fallgeschichten von Jugendlichen zeichnen ein detailliertes Bild von den individuellen Motivationen und Erfahrungen im Prozess des Rauchens. Die Arbeit bietet Einblicke in die sozialen Interaktionen und die individuellen Entscheidungsfindungen, die mit dem Rauchen verbunden sind. Darüber hinaus werden die verschiedenen Phasen der „Raucherkarriere“ aus der Sicht der Jugendlichen beleuchtet.
Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die Weiterentwicklung des Phasenmodells und die Bedeutung des Modells für die Tabakprävention. Es wird ein Vorschlag für einen Fragebogen zur Diagnose und Prävention des Rauchens bei Jugendlichen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Tabakprävention und der sozialen Logik des Rauchens. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Rauchverhalten, Jugendliche, Motivation, Sozialisation, Phasenmodell, „Raucherkarriere“, Erfahrung, Interpretation, Tabakprävention.
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- Mag. Alexander Remesch (Author), 2008, Die soziale Logik des Rauchens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92604