Abstract
Die vorliegende Seminararbeit befasste sich mit der Ballung politischer und medialer Macht Silvio Berlusconis in den Jahren 2001 bis 2006. Geprüft wurde, ob und in welchem Maß Silvio Berlusconi durch seine mediale und politische Macht das demokratische Prinzip der Pressefreiheit in Italien einschränken konnte. Dazu wurden die Auswirkungen der Personalunion Silvio Berlusconis mit den Anforderungen der Pressefreiheit verglichen. Bei dieser Gegenüberstellung zeigte sich, dass Berlusconi durch seinen Einfluss auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen und durch seine privaten Medienbesitze in der Lage war politische Gegenmeinungen zu unterrepräsentieren, Journalisten konnten ihre Meinungen nicht frei von staatlichem Einfluss äußern und wurden durch politischen Druck zur Loyalität gezwungen. Mit seiner politischen Macht gelang es Silvio Berlusconi seinen medialen Einfluss sogar noch zu erhöhen und somit den Meinungspluralismus im öffentlichen Diskurs stark zu reduzieren. Anhand dieser Ergebnisse ließ sich zeigen, dass die Pressefreiheit durch Silvio Berlusconis politische und mediale Macht stark eingeschränkt wurde.
1 Einleitung
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Das Forschungsinteresse der vorliegenden Seminararbeit richtet sich auf den politischen Einfluss Silvio Berlusconis auf dem italienischen Fernsehmarkt und somit auf den Einfluss auf die Informationsrezipienten, die italienischen Bürger. Im Vordergrund steht dabei der Versuch, die folgende Forschungsfrage zu beantworten: Wurde das demokratische Prinzip der Pressefreiheit durch Berlusconis politische und mediale Macht eingeschränkt? Die hierfür vorgeschlagene Methodik soll an dieser Stelle kurz erläutert werden. Das hiesige Vorgehen besteht darin, die Auswirkungen der Personalunion Silvio Berlusconis mit den Anforderungen der Pressefreiheit zu vergleichen, um eine mögliche Beantwortung der Forschungsfrage zu erreichen.
Dieser Ansatz führt zu folgender Gliederung der Seminararbeit: Im ersten Teil soll der Begriff ‘Presse’ definiert und die Notwendigkeit der Pressefreiheit dargestellt werden. Ferner soll im zweiten Teil auf Auswirkungen der Ballung politischer und medialer Macht Silvio Berlusconis eingegangen werden. Im Anschluss wird analysiert, inwieweit Silvio Berlusconi durch seinen Einfluss die Pressefreiheit einschränken konnte
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Presse und Pressefreiheit
- Zum Begriff der 'Presse'
- Die Funktionen der Massenmedien in der Gesellschaft
- Die Informationsfunktion
- Die Meinungsbildungsfunktion
- Die Kritik- und Kontrollfunktion
- Die Pressefreiheit in Italien
- Silvio Berlusconi als Ministerpräsident und Medienmogul
- Die Unterrepräsentation von politischen Gegenmeinungen im Fernsehen
- Silvio Berlusconis Einfluss auf die RAI
- Berlusconis Umgang mit Kritikern
- Die Sicherung der medialen Macht durch politischen Einfluss
- Das 'Maccanico'-Gesetz
- Das 'Gasparri'-Gesetz
- Die Einschränkung der Pressefreiheit durch Berlusconis Personalunion
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss von Silvio Berlusconis politischer und medialer Macht auf die Pressefreiheit in Italien in den Jahren 2001 bis 2006. Sie analysiert, ob und in welchem Maße Berlusconis Personalunion seine mediale Kontrolle über den italienischen Fernsehmarkt nutzte, um die Meinungsfreiheit zu beeinflussen.
- Die Bedeutung der Pressefreiheit als demokratisches Prinzip
- Der Einfluss von Silvio Berlusconi auf den italienischen Medienmarkt
- Die Auswirkungen von Berlusconis politischer und medialer Macht auf den Meinungspluralismus
- Die Rolle der RAI (Radiotelevisione Italiana) im Kontext der Pressefreiheit
- Die Analyse von Gesetzen, die Berlusconis mediale Macht beeinflusst haben (z.B. das 'Maccanico'- und das 'Gasparri'-Gesetz)
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff 'Presse' und erläutert die Bedeutung der Pressefreiheit als demokratisches Prinzip. Es werden die wichtigsten Funktionen der Massenmedien in der Gesellschaft, nämlich die Informations-, Meinungsbildungs- und Kritik- und Kontrollfunktion, vorgestellt.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Einfluss von Silvio Berlusconi als Medienmogul und Ministerpräsident auf den italienischen Fernsehmarkt. Es analysiert die Unterrepräsentation von politischen Gegenmeinungen im Fernsehen, Berlusconis Einfluss auf die RAI und seinen Umgang mit Kritikern.
Das dritte Kapitel untersucht die Sicherung der medialen Macht durch politischen Einfluss. Es analysiert das 'Maccanico'- und das 'Gasparri'-Gesetz und deren Auswirkungen auf den italienischen Medienmarkt.
Schlüsselwörter
Pressefreiheit, Silvio Berlusconi, Italien, Medien, Fernsehen, RAI, Meinungsfreiheit, Meinungspluralismus, politische Macht, mediale Macht, Personalunion, 'Maccanico'-Gesetz, 'Gasparri'-Gesetz
- Arbeit zitieren
- Eric Schmidgall (Autor:in), 2007, Berlusconi und die Pressefreiheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92644