Die Aussagen: „Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft!“, bzw. „Wir entwickeln uns von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft!“, hat wohl jeder schon einmal gehört. Aber was genau bedeutet es, sich auf dem Weg zu einer Dienstleistungsgesellschaft zu befinden? Die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft nimmt von Jahr zu Jahr ab und diese Tendenz der Entwicklung wird sich auf Grund der vielen Probleme in der Landwirtschaft in den kommenden Jahren eher noch verstärkt fortsetzen. Auch in der Industrie sieht es nicht viel besser aus. Hier werden die Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt. Da ist es nicht verwunderlich, wenn die Zahl der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich – absolut und relativ – fortlaufend steigt.1 Und da mittlerweile weit über die Hälfte aller Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor beschäftigt sind, kann man nicht nur davon sprechen, dass wir auf dem Weg in eine Dienstleistungsgesellschaft sind. Wir bereits in einer solchen leben!2 Schon seit den 1950er Jahren konstatieren verschiedene Autoren für alle kapitalistischen Länder eine quantitative Expansion der Dienstleistungsarbeit und einen damit verbundenen relativen Rückgang industrieller Arbeitsverhältnisse. Diese vollziehen „sich im Rahmen eines ökonomisch-gesellschaftlichen Übergangsprozesses von der ‚fordistischen‘ zur ‚postfordistischen‘ Gesellschaftsformation, also von einem Zusammenhang von hochgradig arbeitsteilig-tayloristischer Massenproduktion und standardi-sierter Massenkonsumtion, Reproduktions- und Lebensformen und hin zu flexiblen produktionstechnischen Systemen, einer Flexibilisierung der Arbeitsorganisation und der Arbeitskraftnutzung, und den daraus folgenden destandardisierten und diversifizierten Konsummustern und Lebensformen“. [...]
Mit dieser Arbeit habe ich versucht, die einzelnen Begriffe der personenbezogenen sozialen Dienstleistung zu klären, und somit ein klein wenig „Licht ins Dunkle“ zu bringen. Des Weiteren bin ich der Frage nachgegangen, ob es sinnvoll ist Hilfeleistungen aus dem sozialen Bereich, als personenbezogene soziale Dienstleistungen zu bezeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsklärung
- 2.1 Dienstleistung
- 2.1.1 Dienstleistungen in der Alltagssprache
- 2.1.2 Dienstleistungen in der Ökonomie
- 2.1.3 Juristische Definition von Dienstleistung
- 2.1.4 Zusammenfassung verschiedener Definitionen von Dienstleistung
- 2.2 Personenbezogen/personenbezogene Dienstleistung
- 2.2.1 Funktionstheoretischer Ansatz personenbezogener Dienstleistungen
- 2.2.2 Konsumtions- und interaktionstheoretische Ansatz personenbezogener Dienstleistungen
- 2.3 Sozial/soziale Dienstleistung
- 2.4 Personenbezogene soziale Dienstleistung
- 2.5 Soziale Dienste
- 3. Kritische Betrachtung des Begriffes der personenbezogenen sozialen Dienstleistung
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Klärung des Begriffs der "personenbezogenen sozialen Dienstleistung", der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Sie untersucht die unterschiedlichen Begriffsdefinitionen, sowohl im alltäglichen als auch im wissenschaftlichen Kontext, und analysiert die Entwicklung des Begriffs im Kontext des Wandels von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft.
- Analyse verschiedener Definitionen von Dienstleistung
- Untersuchung des Begriffs "personenbezogene Dienstleistung"
- Klärung des Begriffs "soziale Dienstleistung"
- Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Dienstleistungsgesellschaft und der Definition von "personenbezogenen sozialen Dienstleistungen"
- Kritische Betrachtung des Begriffs "personenbezogene soziale Dienstleistung"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entwicklung der Dienstleistungsgesellschaft und die damit verbundenen Veränderungen im sozialen Bereich. Sie führt den Begriff der "personenbezogenen sozialen Dienstleistung" ein und stellt die zentrale Frage der Arbeit in den Vordergrund: Ist es sinnvoll, Hilfeleistungen aus dem sozialen Bereich als "personenbezogene soziale Dienstleistungen" zu bezeichnen?
Kapitel 2 widmet sich der genauen Begriffsklärung von "Dienstleistung", wobei verschiedene Definitionen aus der Alltagssprache, der Ökonomie und dem juristischen Bereich betrachtet werden. Anschließend werden "personenbezogene" und "soziale" Dienstleistungen differenziert, um schließlich zum Kernbegriff der "personenbezogenen sozialen Dienstleistung" zu gelangen.
Schlüsselwörter
Dienstleistung, Personenbezogene Dienstleistung, Soziale Dienstleistung, Personenbezogene soziale Dienstleistung, Dienstleistungsgesellschaft, Sozialer Wandel, Hilfeleistungen, Begriffsgeschichte, Kritische Analyse.
- Arbeit zitieren
- Josefine Loos (Autor:in), 2008, Personenbezogene soziale Dienstleistungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92649