In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwiefern sich heute in der Sprache widerspiegelt, dass Fußball nach wie vor eine heteronormativ ausgerichtete Männerdomäne ist, in der Abweichungen vom stereotypen Männlichkeitsbild kaum toleriert werden. Hierzu werden verschiedene spanischsprachige Beispiele aus Online-Medien herangezogen, die linguistisch analysiert und eingeordnet werden sollen.
Fußball ist in Europa die bei weitem erfolgreichste Sportart. Gerade in Deutschland und den romanischen Ländern erfreut sie sich großer Beliebtheit. Profi-Spieler werden als Stars gefeiert und extrem hoch bezahlt, der Sport begeistert Menschen wie kaum ein anderer und dass durch alle gesellschaftlichen Schichten. Frauen haben längst Einzug in die Welt des Fußballs gehalten, als Spielerinnen, Schiedsrichterinnen oder auch Kommentatorinnen. Trotzdem genießt der Frauenfußball bei weitem nicht die gleiche Aufmerksamkeit und Anerkennung wie der der Männer, aufgrund von Vorurteilen wird Frauen immer wieder die Fähigkeit abgesprochen, in der Fußballbranche erfolgreich arbeiten zu können.
Auch allgemein gibt es die Ansicht, Fußball sei „Männersache“ und Frauen würden nichts davon verstehen, weshalb es nach wie vor zu diskriminierenden Aussagen und Anfeindungen kommt. Davon sind allerdings nicht nur Frauen betroffen, sondern auch homosexuelle Männer, die oft mit „weiblichen“ Eigenschaften assoziiert werden. Ein Outing im Profi-Männerfußball ist bis heute ein Tabu, weshalb es auch kaum Spieler gibt, die offen homosexuell leben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Männer unter sich - die eigene Gruppe in Abgrenzung zu anderen
- Das homosoziale Umfeld
- Konstruktion eines Feindbilds
- Frauen im Fußball
- Offene Diskriminierung
- Frauenfußball als Sondersportart
- Bewertungskriterium Schönheit
- Bedrohung der traditionellen Rollenbilder
- Verkettung von Weiblichkeit und Schwäche
- Homosexualität im Fußball
- Homoerotische Stimmung im heteronormativen Umfeld
- Sexuelle Deutung der männlichen Gemeinschaft
- Ekstatische Liebeserklärung
- Homophobie als reale Bedrohung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, inwiefern sich die heteronormative Ausrichtung des Fußballs in der Sprache widerspiegelt und wie Abweichungen vom stereotypen Männlichkeitsbild kaum toleriert werden.
- Die Konstruktion von Männlichkeit im Fußball und die Abgrenzung zu anderen Gruppen.
- Die Diskriminierung von Frauen im Fußball und die Wahrnehmung von Frauenfußball als Sondersportart.
- Die Ambivalenz von Homosexualität im Fußball: homoerotische Stimmung vs. homophobe Realität.
- Die Rolle der Sprache bei der Herstellung und Reproduktion von Geschlechterrollen im Fußball.
- Die linguistische Analyse spanischsprachiger Beispiele aus Online-Medien, um die Argumentation zu belegen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Fußball und Geschlechterrollen dar und skizziert die Forschungsfrage. Kapitel 2 analysiert die homosoziale Männergruppe im Fußball und die Konstruktion eines Feindbilds, das homosexuelle Männer und Frauen ausschließt. Kapitel 3 befasst sich mit der Diskriminierung von Frauen im Fußball und der Wahrnehmung von Frauenfußball als Sondersportart. Kapitel 4 untersucht die Ambivalenz von Homosexualität im Fußball und die homophobe Realität.
Schlüsselwörter
Fußball, Geschlechterrollen, Männlichkeit, Homosexualität, Diskriminierung, Frauenfußball, Sprache, Linguistik, Spanisch, Online-Medien.
- Quote paper
- Liliana Düstersiek (Author), 2020, Fußball. Frauen und Homosexualität in der Männerdomäne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/927358