Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 2
2. Luhmanns Gesellschaftsmodell und Steuerungsverständnis 3
2.1 Geschlossenheit der Systeme 4
2.2 Abhängigkeit 5
4. Zur Utopie der Steuerung 7
5. Kritik der Akteurstheorie politischer Gesellschaftssteuerung 10
6. Schlussbetrachtung 12
Quellen- und Literaturverzeichnis 13
1. Einleitung
Politik gilt als schmutziges Geschäft. Politiker sind nur an ihrer persönlichen Macht interessiert, kümmern sich nicht um die Anliegen ihrer Wähler und erst recht nicht um die Versprechungen, die sie vor der Wahl abgegeben haben, lautet die weit verbreitete Kritik. Schnell wird das scheinbar unmoralische Verhalten der Volksvertreter verurteilt und es werden grundlegende Änderungen gefordert.
Doch das geht gar nicht, hält Niklas Luhmann dagegen: Wenn man die Politik als System betrachtet, das sich - wie alle anderen Systeme auch - selbst erhält und steuert, werden viele Phänomene schlüssig, die von außen betrachtet merkwürdig oder gar unmoralisch erscheinen.
Luhmann will nicht kritisieren oder verändern, er will lediglich die Funktionsweise des politischen Systems beschreiben und gerade dadurch eröffnet er eine neue Perspektive auf ein immer aktuelles Thema.
Im welchem Umfang kann Politik gesellschaftliche Abläufe beeinflussen, welche politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für politische Steuerung müssen gegeben sein und welche Rolle kommt den Steuerungsmechanismen im Steuerungsprozess zu ?
Am Anfang steht die Frage ob Luhmann Steuerung überhaupt für möglich hält? Dazu muss zunächst hinterfragt werden, was er unter Steuerung versteht?
Wie sich dabei zeigt, steht er politischer Steuerung sehr skeptisch, geardezu pessimistisch gegenüber, was aber aus seinem Gesellschaftsmodell resultiert.
Im Spannungsfeld zwischen der Geschlossenheit der Funktionssysteme und wechselseitiger Abhängigkeit autopoietischer Systeme, sind „strukturelle Kopplung“ und „Programme“ die einzigen möglichen Mechanismen, die Kontakte zwischen Systemen ermöglichen, so dass sich die Frage stellt, in wie fern diese zur Steuerung geeignet sind.
Luhmann geht davon aus, dass das politische System nur sich selbst steuern kann. Soziale Systeme sind demnach weder von außen steuerbar noch zur Außensteuerung fähig.
Schließlich soll hinterfragt werden, welche Kritik es aus akteurstheoretischer Sicht an Luhmanns Einschätzung gibt?1
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Luhmanns Gesellschaftsmodell und Steuerungsverständnis
- Geschlossenheit der Systeme
- Abhängigkeit
- Zur Utopie der Steuerung
- Kritik der Akteurstheorie politischer Gesellschaftssteuerung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Niklas Luhmanns Systemtheorie im Hinblick auf die Möglichkeiten der politischen Steuerung von gesellschaftlichen Abläufen. Der Autor untersucht, wie sich Luhmanns Gesellschaftsmodell und sein Steuerungsverständnis auf die Frage nach dem Einfluss des politischen Systems auf andere Funktionssysteme der Gesellschaft auswirken.
- Luhmanns Gesellschaftsmodell und dessen Einfluss auf das Steuerungsverständnis
- Die Rolle der Geschlossenheit und Abhängigkeit von Funktionssystemen
- Die Bedeutung von "struktureller Kopplung" und "Programmen" für die Steuerung
- Die Kritik an Luhmanns These der Selbststeuerung des politischen Systems
- Die Frage nach den Grenzen des politischen Einflusses auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Frage nach der Möglichkeit der politischen Steuerung gesellschaftlicher Abläufe im Kontext von Niklas Luhmanns Systemtheorie.
- Luhmanns Gesellschaftsmodell und Steuerungsverständnis: Dieses Kapitel beleuchtet Luhmanns Vorstellung von der Gesellschaft als System von miteinander verbundenen Funktionssystemen. Es werden Luhmanns Annahmen über die Geschlossenheit und Abhängigkeit dieser Systeme sowie seine skeptische Haltung gegenüber der Möglichkeit politischer Steuerung dargestellt.
- Geschlossenheit der Systeme: Dieses Kapitel analysiert Luhmanns Konzept der autopoietischen Geschlossenheit von Funktionssystemen. Es wird diskutiert, wie diese Geschlossenheit die Möglichkeit des politischen Systems einschränkt, andere Systeme zu steuern.
- Abhängigkeit: Dieses Kapitel widmet sich Luhmanns Konzept der Abhängigkeit von Funktionssystemen voneinander. Es werden die Mechanismen "strukturelle Kopplung" und "Programme" als Mittel des Austauschs zwischen den geschlossenen Systemen behandelt und deren Einfluss auf politische Steuerungsversuche beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen der Systemtheorie wie autopoietische Systeme, strukturelle Kopplung, Programme, Funktionssysteme, Selbstorganisation und politische Steuerung. Sie untersucht, wie Luhmanns Gesellschaftsmodell das Verständnis von Politik und Steuerung beeinflusst und welche Implikationen sich daraus für die Frage nach dem Einfluss des politischen Systems auf die Gesellschaft ergeben.
- Arbeit zitieren
- Franziska Zschornak (Autor:in), 2007, Zur Utopie politischer Gesellschaftssteuerung nach Niklas Luhmann , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92850