Typen von Bedeutungsverschiebungen: Metonymie, Metapher und Differenzierung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einführung in die Thematik

2. Kontextuelle Ambiguität
2.1 Erläuterungen und Begriffsbestimmungen
2.2 Desambiguierung
2.3 Das Prinzip der konsistenten Interpretation

3. Typen von Bedeutungsverschiebungen
3.1 Metonymie
3.2 Metapher
3.3 Verhältnis von Metonymie und Metapher
3.4 Metaphorische Polysemie
3.5 Differenzierung

4. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1. Einführung in die Thematik

Ausdrücke oder Äußerungen können mehrere Bedeutungen haben. In der Fachsprache nennt man dieses Phänomen Ambiguität. Mehrdeutigkeit von Ausdrücken ist kein seltenes Phänomen, sondern bestimmt die Regel. Wörter, die nur genau eine eindeutig festgelegte Bedeutung haben, findet man eher selten.[1] Die Mehrdeutigkeit von Wörtern und Sätzen kann auf allen Bedeutungsebenen auftreten. Die erste Ebene der Ausdrucksbedeutung erfasst vornehmlich Wort- und Satzbedeutung, aber bezieht nicht den Kontext ein. Auf der Ebene der Äußerungsbedeutung wird der Satz mit seiner Ausdrucksbedeutung im Kontext interpretiert. Die Ebene des kommunikativen Sinns bezieht sich auf sprachliche Zeichen in ihrer Verwendung mit den dazugehörigen Erfahrungen und Konventionen. Diese Ebene zählt schon mehr zur Pragmatik und nicht mehr in den semantischen Bereich.

Diese Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit Bedeutungsverschiebungen, die auf der Ebene der Äußerungsbedeutung auftreten. Es werden drei Typen von Bedeutungsverschiebungen vorgestellt: Metonymie, Metapher und Differenzierung. Solche Verschiebungen werden immer im Kontext interpretiert, daher befasst sich das folgende Kapitel zunächst mit kontextueller Ambiguität und stellt grundlegende Phänomene und Prinzipien vor.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausführungen wird das Verhältnis von Metonymie und Metapher sein. In diesem Zusammenhang wird außerdem auf metaphorische Polysemien und ideomatische Redewendungen eingegangen.

2. Kontextuelle Ambiguität

2.1 Erläuterungen und Begriffsbestimmungen

Bei der Ambiguität handelt es sich, wie einleitend schon erwähnt, um die Mehrdeutigkeit von Wörtern oder Sätzen. Gegenstand dieser Arbeit sind die Typen von Mehrdeutigkeit, die auf der Ebene der Äußerungsbedeutung auftreten.

Ein Satz wird mit seiner Ausdrucksbedeutung im konkreten Kontext geäußert und interpretiert. Je nachdem, aus welchen Kompositionselementen ein Satz besteht, ergeben sich eine oder mehrere Bedeutungen. Sprachliche Bedeutungen sind Konzepte, die mentale Beschreibungen von aussersprachlichen Entitäten und Situationskonzepten darstellen.

Bei der Bedeutungsverschiebung verlagert sich die Referenz des Konzepts auf eine seiner Komponenten. Man spricht hier von kontextueller Ambiguität, da sich die gesamte Satzbedeutung nicht von der Ausdrucksbedeutung ableiten lässt, sondern im jeweiligen Kontext, also auf der Ebene der Äußerungsbedeutung interpretiert werden muss. Kontextuelle Ambiguität kann bei fast allen Lexemen auftreten. Bedeutungsverschiebungen, die bedingt durch den Kontext entstehen, sind nicht im Lexikon festgehalten. Bedeutungsverschiebungen wie Metonymie, Metapher und Differenzierung folgen allgemeinen Mustern, die bei allen Lexemen systematisch verwendet werden können.

2.2 Desambiguierung

Der Begriff „Kontext“ bezieht sich auf unterschiedliche Ebenen: Der direkte Kontext eines Lexems ist die syntaktische Phrase. Die einzelnen Teile einer Nominalphrase wie die alte Bank müssen innerhalb der syntaktischen Phrase zueinander passen und einen Sinn ergeben. Weiterhin muss ein entsprechender Referent vorhanden sein, auf den sich die Äußerung bezieht..

Der satzinterne Kontext kann Bedeutungen eliminieren, das heißt, es können durch den gegebenen Satzkontext andere Bedeutungen bereits ausgeschlossen werden. Ein Beispiel dafür wäre der Satz Die alte Bank krachte unter der Last des schweren Mannes zusammen. Hier wird die Bedeutungsvariante, es handele sich um ein Geldinstitut, durch den Kontext ausgeschlossen. Dieses Phänomen nennt man Desambiguierung. Daneben kann der satzinterne Kontext auch Bedeutungsverschiebungen, wie metonymische Verschiebungen oder auch Differenzierungen auslösen. Im Beispielsatz Die Schule beginnt wieder am 15. August, wird die metonymische Verschiebung von Schule als „institutionelle Einrichtung“ durch den gegebenen Satzkontext hervorgerufen.

[...]


[1] Vgl. Schmid, Hans-Jörg: Cottage und Co., idea, start vs. begin. Tübingen: Niemeyer 1993, S. 81.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Typen von Bedeutungsverschiebungen: Metonymie, Metapher und Differenzierung
Hochschule
Universität Siegen
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
13
Katalognummer
V92861
ISBN (eBook)
9783638069526
Dateigröße
423 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Typen, Bedeutungsverschiebungen, Metonymie, Metapher, Differenzierung
Arbeit zitieren
Martina Müller (Autor:in), 2007, Typen von Bedeutungsverschiebungen: Metonymie, Metapher und Differenzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92861

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Typen von Bedeutungsverschiebungen: Metonymie, Metapher und Differenzierung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden