Ausdrücke oder Äußerungen können mehrere Bedeutungen haben. In der Fachsprache nennt man dieses Phänomen Ambiguität. Mehrdeutigkeit von Ausdrücken ist kein seltenes Phänomen, sondern bestimmt die Regel. Wörter, die nur genau eine eindeutig festgelegte Bedeutung haben, findet man eher selten. Die Mehrdeutigkeit von Wörtern und Sätzen kann auf allen Bedeutungsebenen auftreten. Die erste Ebene der Ausdrucksbedeutung erfasst vornehmlich Wort- und Satzbedeutung, aber bezieht nicht den Kontext ein. Auf der Ebene der Äußerungsbedeutung wird der Satz mit seiner Ausdrucksbedeutung im Kontext interpretiert. Die Ebene des kommunikativen Sinns bezieht sich auf sprachliche Zeichen in ihrer Verwendung mit den dazugehörigen Erfahrungen und Konventionen. Diese Ebene zählt schon mehr zur Pragmatik und nicht mehr in den semantischen Bereich.
Diese Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit Bedeutungsverschiebungen, die auf der Ebene der Äußerungsbedeutung auftreten. Es werden drei Typen von Bedeutungsverschiebungen vorgestellt: Metonymie, Metapher und Differenzierung. Solche Verschiebungen werden immer im Kontext interpretiert, daher befasst sich das folgende Kapitel zunächst mit kontextueller Ambiguität und stellt grundlegende Phänomene und Prinzipien vor.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausführungen wird das Verhältnis von Metonymie und Metapher sein. In diesem Zusammenhang wird außerdem auf metaphorische Polysemien und ideomatische Redewendungen eingegange
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Thematik
- 2. Kontextuelle Ambiguität
- 2.1 Erläuterungen und Begriffsbestimmungen
- 2.2 Desambiguierung
- 2.3 Das Prinzip der konsistenten Interpretation
- 3. Typen von Bedeutungsverschiebungen
- 3.1 Metonymie
- 3.2 Metapher
- 3.3 Verhältnis von Metonymie und Metapher
- 3.4 Metaphorische Polysemie
- 3.5 Differenzierung
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Bedeutungsverschiebungen auf der Ebene der Äußerungsbedeutung, wobei der Fokus auf dem Kontext und der Interpretation liegt. Es werden die drei Haupttypen Metonymie, Metapher und Differenzierung vorgestellt und analysiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Verhältnis zwischen Metonymie und Metapher, inklusive metaphorischer Polysemie.
- Kontextuelle Ambiguität und ihre Rolle bei der Interpretation von Sätzen
- Untersuchung verschiedener Typen von Bedeutungsverschiebungen
- Analyse des Verhältnisses zwischen Metonymie und Metapher
- Erklärung des Prinzips der konsistenten Interpretation
- Beschreibung von Desambiguierungsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in die Thematik: Dieses einführende Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es den Begriff der Ambiguität und ihre verschiedenen Ebenen (Ausdrucksbedeutung, Äußerungsbedeutung, kommunikativer Sinn) erläutert. Es wird betont, dass Mehrdeutigkeit in der Sprache die Regel ist und dass die Arbeit sich primär mit Bedeutungsverschiebungen auf der Ebene der Äußerungsbedeutung beschäftigt. Die drei zu untersuchenden Typen von Bedeutungsverschiebungen (Metonymie, Metapher, Differenzierung) werden kurz vorgestellt, und es wird angekündigt, dass das folgende Kapitel sich mit kontextueller Ambiguität auseinandersetzen wird. Das Verhältnis von Metonymie und Metapher wird als weiterer Schwerpunkt der Arbeit genannt.
2. Kontextuelle Ambiguität: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Konzept der kontextuellen Ambiguität. Es werden zunächst Erläuterungen und Begriffsbestimmungen geliefert, wobei der Fokus auf der Interpretation von Sätzen im Kontext liegt. Die Rolle des Kontextes bei der Bedeutungsfindung wird hervorgehoben, und es wird verdeutlicht, dass Bedeutungsverschiebungen kontextabhängig sind und nicht im Lexikon festgehalten werden. Der Abschnitt zur Desambiguierung beschreibt, wie der Kontext Mehrdeutigkeiten auflösen kann, und der Abschnitt über das Prinzip der konsistenten Interpretation erklärt, wie die einzelnen Teile eines Satzes in einem Kontext sinnvoll zusammenpassen müssen.
3. Typen von Bedeutungsverschiebungen: Dieses Kapitel beschreibt die drei Haupttypen von Bedeutungsverschiebungen: Metonymie, Metapher und Differenzierung. Es wird jeweils erklärt, wie diese Verschiebungen funktionieren und in welchen Kontexten sie auftreten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Verhältnis zwischen Metonymie und Metapher, wobei auch metaphorische Polysemie und idiomatische Redewendungen thematisiert werden. Die Kapitelteile untersuchen die jeweiligen Mechanismen und bieten durch Beispiele eine vertiefte Auseinandersetzung mit den einzelnen Bedeutungsverschiebungen und ihren Unterschieden.
Schlüsselwörter
Ambiguität, Kontextuelle Ambiguität, Bedeutungsverschiebung, Metonymie, Metapher, Differenzierung, Desambiguierung, Prinzip der konsistenten Interpretation, Äußerungsbedeutung, Polysemie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Bedeutungsverschiebungen in der Sprache"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Bedeutungsverschiebungen auf der Ebene der Äußerungsbedeutung, mit besonderem Fokus auf Kontext und Interpretation. Im Mittelpunkt stehen die drei Haupttypen Metonymie, Metapher und Differenzierung, sowie deren Verhältnis zueinander, einschließlich metaphorischer Polysemie.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt kontextuelle Ambiguität und deren Rolle bei der Interpretation von Sätzen. Es werden verschiedene Typen von Bedeutungsverschiebungen untersucht, insbesondere das Verhältnis zwischen Metonymie und Metapher. Weiterhin werden das Prinzip der konsistenten Interpretation und Desambiguierungsprozesse erklärt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einführung in die Thematik, ein Kapitel über kontextuelle Ambiguität, ein Kapitel über Typen von Bedeutungsverschiebungen (Metonymie, Metapher, Differenzierung) und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel baut auf dem vorherigen auf und vertieft das Verständnis der behandelten Konzepte.
Was wird im Kapitel zur kontextuellen Ambiguität erläutert?
Dieses Kapitel definiert kontextuelle Ambiguität und deren Bedeutung für die Satzinterpretation. Es betont die Rolle des Kontextes bei der Bedeutungsfindung und erklärt, wie der Kontext Mehrdeutigkeiten (Desambiguierung) auflösen kann. Das Prinzip der konsistenten Interpretation, wonach Sätze in einem Kontext sinnvoll zusammenpassen müssen, wird ebenfalls erläutert.
Wie werden Metonymie und Metapher in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit beschreibt Metonymie und Metapher als Haupttypen von Bedeutungsverschiebungen. Es wird erklärt, wie diese funktionieren, in welchen Kontexten sie auftreten und wie sie sich voneinander unterscheiden. Das Verhältnis zwischen Metonymie und Metapher, einschließlich metaphorischer Polysemie und idiomatischer Redewendungen, wird ausführlich analysiert.
Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Ambiguität, Kontextuelle Ambiguität, Bedeutungsverschiebung, Metonymie, Metapher, Differenzierung, Desambiguierung, Prinzip der konsistenten Interpretation, Äußerungsbedeutung, Polysemie.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Bedeutungsverschiebungen in ihrer kontextuellen Abhängigkeit zu verstehen und zu analysieren. Durch die Untersuchung der drei Haupttypen und deren Verhältnis soll ein umfassendes Bild der Mechanismen der Bedeutungsverschiebung in der Sprache vermittelt werden.
Welche Bedeutung hat das Prinzip der konsistenten Interpretation?
Das Prinzip der konsistenten Interpretation besagt, dass die einzelnen Teile eines Satzes in einem Kontext sinnvoll zusammenpassen müssen. Es hilft bei der Auflösung von Mehrdeutigkeiten und der Bestimmung der Äußerungsbedeutung.
Wie funktioniert Desambiguierung im Kontext der Arbeit?
Desambiguierung beschreibt den Prozess, wie der Kontext Mehrdeutigkeiten in Sätzen auflösen kann. Der Kontext liefert Informationen, die es ermöglichen, die richtige Bedeutung eines mehrdeutigen Ausdrucks zu identifizieren.
- Arbeit zitieren
- Martina Müller (Autor:in), 2007, Typen von Bedeutungsverschiebungen: Metonymie, Metapher und Differenzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92861