In dieser Arbeit soll die Darstellung des Heidentums in Ulrichs von Etzenbach Wilhalm von Wenden näher untersucht werden. Dabei soll bewiesen werden, dass die Protagonisten Wilhalm und Bene sich, stellvertretend für ihr Volk, stets vorbildlich und tugendhaft benehmen und so dem zeitgenössischen negativen Bild der Heiden nicht entsprechen, dass es keinen Unterschied macht, ob sie Heiden oder Christen sind. Nach einer kurzen Kontextualisierung des Werks wird dazu zunächst das Volk des Wendenlandes in seiner Gesamtheit betrachtet, bevor Wilhalm selbst und seine Frau Bene gesondert beleuchtet werden.
Die mittelalterliche Welt lebte nach einem starken und beinahe unerschütterlichen Paradigma, welches ihren Blick auf benachbarte Länder und Kulturen formte. Dieses Paradigma trug einen außerordentlich großen Teil zur Entwicklung der Einstellung des mittelalterlichen Europas gegenüber Ausländern, Fremden, Außenseitern und Nonkonformisten bis ins späte 16. und 17. Jahrhundert bei und bestimmt vielleicht noch immer unseren Blick auf fremde Kulturen, die nicht im Christentum begründet sind.
Basierend auf dieser Tradition betrachtete die westliche Welt die Heiden, und dabei speziell Muslime, als eine Macht, die es nach Gottes Wille zu bekämpfen und vernichten galt. So beginnt Albrecht Classen seinen Aufsatz über die Entstehung der Toleranz, in dem er unter anderem Ulrichs von Etzenbach Wilhalm von Wenden auf Spuren eben dieses Paradigmas untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Heiden in der mittelalterlichen Dichtung
- Die Heiden im Wilhalm von Wenden
- Das Heidenvolk des Wendenlandes
- Wilhalm der edle Heide
- Bene die tugendhafte Herzogin
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung des Heidentums in Ulrichs von Etzenbach Wilhalm von Wenden. Dabei soll bewiesen werden, dass die Protagonisten Wilhalm und Bene sich, stellvertretend für ihr Volk, stets vorbildlich und tugendhaft benehmen und so dem zeitgenössischen negativen Bild der Heiden nicht entsprechen, dass es keinen Unterschied macht, ob sie Heiden oder Christen sind.
- Die Rolle des Heidentums in der mittelalterlichen Literatur
- Die Darstellung des Heidentums im Wilhalm von Wenden
- Die Charakterisierung der Protagonisten Wilhalm und Bene
- Das Verhältnis zwischen Heiden und Christen in Ulrichs Werk
- Die Herausarbeitung eines positiven Bildes des Heidentums
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Heidentums in der mittelalterlichen Literatur ein und skizziert die gängigen Stereotype und Vorurteile gegenüber Heiden. Sie stellt den Wilhalm von Wenden als ein Beispiel für die komplexere Darstellung des Heidentums in der späteren mittelalterlichen Dichtung vor.
Die Heiden in der mittelalterlichen Dichtung
Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Darstellungsformen des Heidentums in der mittelalterlichen Literatur. Es wird auf die unterschiedlichen Sichtweisen des Heidentums eingegangen, von der Dämonisierung bis hin zu einer komplexeren Darstellung, die den Heiden als gleichwertig zu den Christen erachtet.
Die Heiden im Wilhalm von Wenden
Das Heidenvolk des Wendenlandes
Dieser Abschnitt beleuchtet das heidnische Volk des Wendenlandes und die Regierungszeit von Wilhalm. Es wird dargestellt, wie die Heiden in Ulrichs Werk dargestellt werden und wie sie mit den Christen interagieren. Die Charakterisierung des Wendenlandes als blühendes und friedliches Land unter Wilhalms Herrschaft steht im Kontrast zu den gängigen Stereotypen.
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- Myron Christidis (Author), 2019, Der Heide in "Wilhalm von Wenden" von Ulrich von Etzenbach, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/930096