Welches sind die Merkmale eines politischen Films? Wie lassen sich politische Ideen so verpacken, dass sie unterhaltend genug sind um ein grosses Publikum in die Kinos zu locken? Schliessen sich Politik und Unterhaltung aus, weil der Politik per Definition irgendwie etwas Graues und Langweiliges anhaftet? Dass in Hollywood die Filme vorwiegend nach ökonomischen Kriterien produziert werden und es pointierte ideologische Stellungnahmen praktisch nicht gibt, heisst nicht, dass in Unterhaltungsfilmen keine Werte vermittelt werden. Durch das Abbilden politischer sowie gesellschaftlicher Realitäten werden Normen gefestigt, gerechtfertigt und bestätigt. Die politische Wirkung der Unterhaltung ist in dem Sinn weniger als Provokation und bewusste Auseinandersetzung mit einem Thema zu suchen, als in unterschwelliger Wiederholung des Bekannten.
Die vorliegende Arbeit soll anhand einer Filmanalyse die Frage beleuchten inwiefern der Film Bulworth (1998) als politischer Film angesehen werden kann. Der als Politsatire vermarktete Film beinhaltet sowohl, unterhaltende als auch systemkritische Elemente. Im ersten Kapitel wird allgemein auf das Verhältnis von Politik und Unterhaltung in Hollywoods Filmindustrie eingegangen. Anschliessend wird der Produktionshintergrund des ausgewählten Films, sowie der Inhalt kurz vorgestellt. Im vierten Kapitel wird der Bezug zur U.S. Realität in 1998 hergestellt. Im fünften Kapitel werden die im Film vorkommenden Werte, Normen und Konflikte anhand der Normabweichung der Hauptperson, sowie deren Schwächen und Stärken herausgearbeitet. Schliesslich wird auf die Frage des Meinungsbildungspotentials eingegangen und im siebten Kapitel wird die Rolle der Medien beleuchtet. Anhand einer Sequenzanalyse werden die technischen Mittel bestimmt, mit denen im Film typische Wirkungen erzielt werden. Das Fazit trägt alle Erkenntnisse zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterhaltung oder Politik
- Filmdaten und Produktionshintergrund
- Kurzfassung des Inhalts
- Bezug zur U.S. Realität 1998
- Werte, Normen, Konflikte
- Wertkonflikte
- Normabweichungen der Hauptperson
- Schwächen und Stärken der Hauptperson
- Meinungsbildungspotential
- Die Rolle der Medien
- Sequenzanalyse einer Schlüsselszene
- Das Bild und sein Rahmen
- Dynamik im Bild
- Einstellungsgrössen
- Ton
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Film "Bulworth" (1998) mit dem Ziel, herauszufinden, inwiefern er als politischer Film betrachtet werden kann. Der Film, der als Politsatire vermarktet wurde, verbindet unterhaltende und systemkritische Elemente.
- Das Verhältnis von Politik und Unterhaltung in Hollywood
- Die Darstellung der U.S. Realität im Jahr 1998
- Wertkonflikte und Normabweichungen in der Geschichte
- Das Meinungsbildungspotenzial des Films
- Die Rolle der Medien in der politischen Meinungsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Verhältnis von Politik und Unterhaltung in Hollywoods Filmindustrie. Es wird festgestellt, dass politische Inhalte in der Regel zugunsten von traditionellem Unterhaltungswert zurückgestellt werden.
Kapitel 2 stellt den Film "Bulworth" (1998) vor und skizziert den Produktionshintergrund und die wichtigsten Filmdaten.
Das dritte Kapitel beleuchtet den Bezug des Films zur U.S. Realität im Jahr 1998. Hierbei wird auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eingegangen.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die Werte, Normen und Konflikte, die im Film durch die Normabweichung der Hauptperson und deren Schwächen und Stärken deutlich werden.
Kapitel 5 widmet sich dem Meinungsbildungspotenzial des Films und untersucht, ob und wie der Film Einfluss auf die politische Meinung des Publikums nehmen kann.
Das sechste Kapitel analysiert die Rolle der Medien im Film und beleuchtet deren Einfluss auf die politische Meinungsbildung.
Kapitel 7 beinhaltet eine Sequenzanalyse, die die technischen Mittel des Films untersucht, die zur Erzielung bestimmter Effekte eingesetzt werden.
Schlüsselwörter
Politischer Film, Unterhaltungsfilm, Hollywood, Politsatire, Meinungsbildung, Wertkonflikte, Normabweichung, Medien, Sequenzanalyse, "Bulworth" (1998).
- Arbeit zitieren
- Corinne Leuenberger (Autor:in), 2007, Politische Meinungsbildung in der Unterhaltungsöffentlichkeit: Bulworth 1998, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93057