Diese Arbeit wird die geläufigen Diskussionen aufgreifen und ein überarbeitetes Konzept für die Struktur des Erec vorschlagen. Die Thesen dabei sind erstens, dass nicht nur bei Erec, sondern auch bei Enite eine „âventiure“ stattfindet. Zweitens, wird behauptet, dass das „verligen“ dabei nicht der Tiefpunkt beim Doppelweg-Modell sein kann, für den er gilt, auch wenn es eine wichtige narrative Rolle spielt. Hierfür wird zuerst das Modell vom Doppelweg anhand von Erec vorgestellt. Nachfolgend werden zuerst die Taten ab dem „verligen“ analysiert, d.h. erst die „âventiure“ des Erec, dann die der Enite. Das Ergebnis dessen wird im Fazit zusammengefasst.
Erec, wahrscheinlich um 1180 entstanden, ist eines der ersten Werke von Hartmann von Aue und ragt zusammen mit Iwein (ebenfalls von Hartmann) nach Ansicht älterer Literaturwissenschaft über die meisten anderen Dichtungen der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hinaus. Beide hat Hartmann ins Deutsche nach den zwei Artusromanen von Chrétien de Troyes übertragen (Érec et Énide sowie Yvain ou le chevalier au lion). Erec ist dabei der erste deutsche Artusroman überhaupt, bei dem Hartmann daher viel für das deutsche Publikum ergänzt und erklärt hat. Außerdem haben sich viele der späteren Autoren an ihm orientiert oder auf ihn verwiesen. Eines der besonders prägenden Aspekte war das Handlungsschema, bei welchem Erec „eine schlechthin kanonische Geltung für die ganze Gattung Artusroman erlangt [hat]“.
In der Forschung herrschte lange Zeit Konsens über dieses Schema bei Erec, nämlich das von Hugo Kuhn als „doppelter Kursus“, bzw. „Doppelweg“ definierte Modell. Dieses hat im Lauf der Zeit jedoch an Kritik gewonnen, exemplarisch sei hierbei Elisabeth Schmid oder Joachim Bumke genannt. Ebenfalls lange diskutiert wurde über die potenzielle Schuld von Enite.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Doppelweg
- Das Modell des Doppelwegs
- Kritik
- III. Erecs âventiure
- IV. Enites âventiure
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Struktur des Erec von Hartmann von Aue und untersucht, ob das gängige Modell des Doppelwegs, das von Hugo Kuhn als „doppelter Kursus“ oder „Doppelweg“ definiert wurde, eine zutreffende Interpretation der Handlung bietet. Darüber hinaus hinterfragt die Arbeit die traditionelle Vorstellung, dass die „verligen“-Episode den Tiefpunkt im Erec-Roman darstellt.
- Die Rolle der âventiuren in der Entwicklung der Protagonisten Erec und Enite.
- Die Relevanz des verligens für die Handlungsstruktur und die Charakterentwicklung.
- Die Integration des Doppelwegs in die gesellschaftliche und ritterliche Welt des Artushofs.
- Die Bedeutung des Doppelwegs als erzählerisches Mittel zur Veranschaulichung des Heldenwegs.
- Die Kritik am Doppelweg-Modell und die Diskussion über alternative Interpretationen.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt Erec als eines der ersten Werke von Hartmann von Aue vor, das im 12. Jahrhundert entstand und zusammen mit Iwein als bedeutendstes Werk des Autors gilt. Die Arbeit thematisiert die Bedeutung von Erecs als erster deutscher Artusroman und die Debatten in der Forschung über die Struktur des Romans und die Rolle der Figuren Erec und Enite.
II. Doppelweg
Dieses Kapitel widmet sich der Diskussion des „Doppelweg“-Modells, das Erec in zwei Teile teilt: die Geschichte Erecs und Enites bis zur Hochzeit und die spätere Abenteuerfahrt des Paares. Das Modell betont die Bedeutung von Erecs Fehlern im verligen, die ihn auf einen Weg der Selbsterkenntnis und Reintegration in die Gesellschaft führen.
III. Erecs âventiure
Dieses Kapitel analysiert die Taten Erecs nach dem verligen und untersucht, wie er durch seine Abenteuer seine Ehre und Liebe wiedererlangt und letztendlich seine Rolle als Ritter und König erfüllt.
IV. Enites âventiure
Dieses Kapitel befasst sich mit den Abenteuern der Enite, die ebenfalls eine wichtige narrative Rolle spielen. Es untersucht die Parallelen und Unterschiede zwischen Erecs und Enites Abenteuern und wie diese zu einer umfassenderen Interpretation des Romans beitragen.
Schlüsselwörter
Erec, Hartmann von Aue, Artusroman, Doppelweg, âventiure, verligen, êre, minne, Gesellschaft, Ritterlichkeit, Initiation, höfische Liebe, Forschung, Kritik, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Pawel Bornstedt (Autor:in), 2020, Eine Analyse von Hartmanns „Erec". Der zweifache Doppelweg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/931439
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.