Das Europäische Portfolio der Sprachen (EPS) ist ein viel diskutiertes Instrument, welches die Sprachenvielfalt und die Mehrsprachigkeit der Menschen in Europa fördern soll. Bereits 1991 wurde die Ausarbeitung des EPS durch den Europarat beschlossen. Zwischen 1998 und 2000 wurden in 15 Ländern und Regionen Europas Portfolio-Fassungen für verschiedene Zielgruppen bzw. Altersstufen und Sprachen erprobt. In Deutschland wurde bereits Ende 1998 das Konzept des EPS in Hamburg vorgestellt. Inzwischen hat sich das EPS in einigen Bundesländern etabliert, z. B. die Europaschulen des Landes Hessen unterstützen mit diesem Dokument das Sprachenlernen und -lehren. Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Portfolio-modelle, welche den Kriterien des Europarates entsprechen und auch von diesem akkreditiert wurden. Jedes EPS besteht aus drei Teilen: dem Sprachenpass, dem Dossier und der Sprachenbiografie.
Der Sprachenpass dokumentiert erreichte Kompetenzen in sämtlichen Sprachen, über die die Lernenden verfügen. Er kann bei Bewerbungen oder bei einem Schulwechsel verwendet werden und vermittelt einen über die Zeugnisnoten hinausgehenden Einblick in die Sprachkompetenz der Lernenden. Die Daten aus der Sprachenbiografie werden anschließend in den Sprachenpass übertragen. Er gilt europaweit als offizielles Dokument der Mehrsprachigkeit. Das Dossier ist eine Art „Sammelmappe“ sprachlicher Lernergebnisse, die von den Lernenden selbst zusammengestellt wird und die geeignet ist, erworbene Kompetenzen festzuhalten. So können z. B. Projekte, Zeugnisse, Bescheinigungen oder Zertifikate im Dossier aufbewahrt werden und dienen ebenfalls beim Übergang in eine andere Schule sowie bei Bewerbungen.
Die Sprachenbiografie dokumentiert auf der Basis von Selbstreflexion und Selbstevaluation die eingeschätzten Niveaus der Sprachbeherrschung in den verschiedenen Sprachen der Lernenden. Mit diesem Teil des EPS werde ich mich in der vorliegenden Arbeit ausführlich beschäftigen, denn hier spiegelt sich die Problematik der Selbsteinschätzung durch die Lernenden wider.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Theoretischer Hintergrund der Arbeit
- Sprachenbiografie
- Was ich in meinen Sprachen schon kann
- Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen (GeR)
- Listening
- Grundlagen des Hörverstehens
- Hörverstehensschulung und Gestaltung von Unterrichtssequenzen
- Selbst- und Fremdevaluation
- Vorgehensweise
- Hinweise und Tipps
- Unterrichtsreihe
- Bedingungsanalyse
- Beschreibung der Lerngruppe
- Konsequenzen für die Unterrichtsreihe
- Curriculare und unterrichtliche Einordnung der Unterrichtsreihe
- Didaktische Überlegungen zur Unterrichtsreihe
- Begründung der Themenwahl „Sprachenbiografie“
- Begründung der Kompetenzstufe B1
- Begründung der Hörkompetenz und Textauswahl
- Begründung der Evaluation
- Unterrichtsziele
- Grundlegende methodische Entscheidungen
- Niveaustufen, Zeitrahmen und Verständnisprüfung
- Unterrichtsphasen und Methoden
- Mögliche Verlaufsplanung einer Stunde
- Reflexion
- Evaluation zu Beginn der Unterrichtsreihe
- Evaluation der Lernenden
- Evaluation des Lehrenden
- Evaluation am Ende der Unterrichtsreihe
- Evaluation der Lernenden
- Evaluation des Lehrenden
- Evaluation der gesamten Unterrichtsreihe
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einsatz der Sprachenbiografie im Englischunterricht einer Höheren Handelsschule. Sie untersucht die Eignung dieses Instruments zur Selbsteinschätzung der Lernenden im Bereich des Hörverstehens (Listening) und beleuchtet die Rolle des EPS im Unterricht. Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung einer eigenen Sprachenbiografie, die sich an das Hamburger Modell anlehnt und auf die spezifischen Bedürfnisse der Lerngruppe und des Themas "Listening" abgestimmt ist.
- Die Sprachenbiografie als Instrument der Selbsteinschätzung im Englischunterricht
- Die Förderung der Hörkompetenz (Listening) im Rahmen einer Unterrichtsreihe
- Die Evaluation der Unterrichtsreihe aus verschiedenen Perspektiven (Lernende, Lehrende)
- Die Anwendung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GeR) im Kontext der Sprachenbiografie
- Die Rolle des Europäischen Portfolios der Sprachen (EPS) im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Sprachenbiografie im Kontext des Europäischen Portfolios der Sprachen (EPS) ein und stellt die Problemstellung der Selbsteinschätzung der Lernenden im Englischunterricht dar. Sie erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die Sprachenbiografie als Teil des EPS und erläutert den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GeR). Es beschäftigt sich mit den Grundlagen des Hörverstehens sowie mit der Hörverstehensschulung und der Gestaltung von Unterrichtssequenzen. Weiterhin werden wichtige Aspekte der Selbst- und Fremdevaluation im Kontext der Sprachenbiografie beleuchtet.
- Unterrichtsreihe: Das dritte Kapitel stellt die geplante Unterrichtsreihe vor und erläutert die Rahmenbedingungen der Lerngruppe. Es beschreibt die curriculare und unterrichtliche Einordnung der Unterrichtsreihe, die didaktischen Überlegungen und die Unterrichtsziele. Es werden methodische Entscheidungen sowie eine mögliche Verlaufsplanung einer Stunde erläutert.
- Reflexion: Dieses Kapitel befasst sich mit der Evaluation der Unterrichtsreihe. Es werden sowohl die Evaluation der Lernenden als auch die Evaluation des Lehrenden zu Beginn und am Ende der Unterrichtsreihe betrachtet. Darüber hinaus wird die Evaluation der gesamten Unterrichtsreihe diskutiert.
Schlüsselwörter
Sprachenbiografie, Europäisches Portfolio der Sprachen (EPS), Listening Comprehension (LC), Hörverstehen, Selbsteinschätzung, Selbst- und Fremdevaluation, Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (GeR), Unterrichtsreihe, Höhere Handelsschule, Englischunterricht, Sprachkompetenz, Mehrsprachigkeit.
- Quote paper
- Dipl.Betriebsw. / Dipl.Hdl. Thomas Goldbach (Author), 2008, Der Einsatz der Sprachenbiografie als Teil des "Europäisches Portfolio der Sprachen" (EPS) im Rahmen einer Unterrichtsreihe mit dem Schwerpunkt "Listening", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93148