Rudolf Arnheim, der selbst zwischen 1930 und 1933 mehrere Radiosendungen
moderierte, beklagt, dass die damaligen Senderregisseure der Hörfunkanstalten die
wahre Funktion des Mediums, es als eine Kunstform fürs Hören zu betrachten,
verkennen und sieht sich gezwungen über das Radio zu schreiben, um diese Kunstform
zu retten. So entstand sein Radiobuch „Rundfunk als Hörkunst“, das 1936 zunächst nur
in den USA veröffentlicht wurde und heute als „unverwüstliche Radiotheorie“ immer
noch aktuell ist. Arnheim formuliert darin Vorschläge für den korrekten Einsatz von
Gestaltungsmitteln, die dem Hörfunk zur Verfügung stehen. Diese Gestaltungsmittel
sollen in meiner Arbeit vor dem Hintergrund der Radiosituation in Deutschland zu
Beginn des 21. Jahrhunderts untersucht werden. Es geht darum, ob die Vorschläge
Arnheims für eine „Rettung“ heute tatsächlich Anwendung finden und in wieweit der
korrekte Einsatz von Gestaltungsmitteln heute die Regel ist. Ich werde mich lediglich
auf die wesentlichen Aspekte seiner Radiotheorie konzentrieren, da nur hier die
zentralen Gestaltungsmittel am deutlichsten in der Gegenwart zu erkennen sind. Diese
Aspekte sind Klang, Sprache und Inhalt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung – Die Rettung des Hörfunks
- 2. Arnheim und heutige Ansichten
- 2.1. Klang
- 2.2. Sprache
- 2.3. Mediale Inhalte
- 2.3.1. Begleitmedium
- 2.3.2. Spezialsendungen
- 2.3.3. Bildungsauftrag
- 3. Fazit Arnheims Radiotheorie ist hörbar.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Radiotheorie von Rudolf Arnheim vor dem Hintergrund der Radiosituation zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ziel ist es, herauszufinden, ob Arnheims Vorschläge für eine „Rettung“ des Hörfunks heute noch relevant sind und inwieweit die korrekte Anwendung von Gestaltungsmitteln im heutigen Radioalltag tatsächlich praktiziert wird. Dabei konzentriert sich die Analyse auf die zentralen Gestaltungsmittel Klang, Sprache und Inhalt.
- Arnheims Radiotheorie und ihre Relevanz im 21. Jahrhundert
- Die Rolle von Klang, Sprache und Inhalt im Hörfunk
- Vergleich von Arnheims Ansichten mit der heutigen Radiopraxis
- Die Bedeutung von Gestaltungsmitteln für die Hörfunkproduktion
- Die Rolle von Musik, Geräuschen und Sprache in der Hörfunkgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entstehung von Arnheims Radiotheorie im Kontext der Konkurrenz durch das aufkommende Fernsehen. Arnheim kritisiert die Verkennung des Hörfunks als Kunstform und plädiert für eine konsequente Nutzung seiner spezifischen Gestaltungsmittel. Kapitel 2.1 beschäftigt sich mit dem Thema Klang, wobei Arnheim die Musik als Vorbild für den Einsatz von Geräuschen und Sprache im Radio hervorhebt. Aktuelle Beispiele aus der Radiopraxis zeigen, dass Klanggestaltung heute eine bedeutende Rolle spielt. In Kapitel 2.2 analysiert Arnheim die Sprache im Radio und gibt Empfehlungen für einen klaren und verständlichen Sprachstil. Auch hier lässt sich eine hohe Übereinstimmung mit modernen Radioproduktionen feststellen.
Schlüsselwörter
Radiotheorie, Rudolf Arnheim, Hörfunk, Klanggestaltung, Sprache, Medienkunst, Gestaltungsmittel, Hörfunkproduktion, Radiolandschaft, 21. Jahrhundert, Kunstform, Medienlandschaft.
- Quote paper
- Felix Wende (Author), 2008, Rudolf Arnheims Radiotheorie vor dem Hintergrund der Hörfunksituation zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93180