Was ist Klientelismus und wie konnte es zu klientelistischen Strukturen in der venezolanischen Gesellschaft kommen? Diese Arbeit soll aufzeigen, warum sich in Venezuela klientelistische Beziehungen herausbilden konnten und in welcher Form sie sich bemerkbar machten.
Dazu soll zunächst der Begriff Klientelismus an sich näher definiert werden. Weiter werde ich einen historischen Rückblick auf die soziale Entwicklung, sprich die gesellschaftliche Struktur Venezuelas von Beginn des 19. Jahrhunderts an bis hin zum Beginn der paktierten Demokratie im Jahre 1958, nach dem Sturz des Diktators Pérez Jiménez, geben. Dieser historische Ausflug ist besonders wichtig, um die Fortexistenz von klientelistischen Wesensmerkmalen im demokratischen Venezuela zu verstehen, respektive warum schließlich nach dem Ölboom von 1974 nahezu jede Art von gesellschaftlicher Aktivität in irgendeiner Weise klientelistisch geprägt war. Anschließend wird aufgezeigt welche Rolle die Parteien dabei spielten. Dazu wird zuerst die Entwicklung der venezolanischen Parteienlandschaft nach 1958, hin zum sog. Bipartismo (Zweiparteienherrschaft), aufgezeigt, um dann die Rolle der Parteien, in Bezug auf klientelistische Strukturen, sowohl innerhalb der öffentlichen Verwaltung, als auch in der Wirtschaft, darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Clientelismo - eine Einführung
- Caudilloherrschaft - Grundlage für den venezolanischen Klientelismus
- Die demokratischen Parteien und Klientelismus
- Partidocracia - Entwicklung der Zwei-Parteien-Herrschaft
- Einflussnahme der Parteien auf die öffentliche Verwaltung
- Das CEN - Verkörperung der zentralistischen Parteiführung
- Klientelistische Strukturen auf wirtschaftlicher Ebene
- Abschließende Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entstehung und Ausprägung klientelistischer Strukturen in der venezolanischen Gesellschaft. Sie analysiert, wie sich diese Beziehungen im Laufe der Geschichte entwickelten und wie sie sich in der politischen und wirtschaftlichen Sphäre Venezuelas manifestieren.
- Definition und Charakteristika des Klientelismus
- Die Rolle der Caudilloherrschaft in der Entstehung klientelistischer Strukturen
- Der Einfluss der Parteien auf die Verbreitung und Perpetuierung von Klientelismus
- Die Auswirkungen des Ölbooms auf das klientelistische System
- Die Verzahnung von Klientelismus mit der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Clientelismo - eine Einführung
Das Kapitel definiert den Begriff Klientelismus und erläutert seine Merkmale. Es beschreibt das ungleiche Machtverhältnis zwischen Patron und Klient und wie dieser Mechanismus in Gesellschaften funktioniert, die von informellen Beziehungen und mangelnder Institutionalisierung geprägt sind.
Caudilloherrschaft - Grundlage für den venezolanischen Klientelismus
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Klientelismus in Venezuela im Kontext der Caudilloherrschaft. Es analysiert, wie das System der Caudillos, geprägt von persönlichen Machtstrukturen und dem Prinzip "Progreso e ordem", zu einer Verfestigung klientelistischer Beziehungen führte.
Die demokratischen Parteien und Klientelismus
Dieses Kapitel fokussiert auf die Rolle der Parteien in der Verbreitung und Perpetuierung des Klientelismus. Es untersucht die Entwicklung der venezolanischen Parteienlandschaft nach 1958 und die Auswirkungen der Bipartismo auf die öffentliche Verwaltung und die Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Die Hauptelemente dieser Arbeit sind Klientelismus, Caudilloherrschaft, Partidocracia, Bipartismo, venezolanische Gesellschaft, politische Integration, Patron-Klient-Beziehungen, öffentliche Verwaltung, Wirtschaft, Ölboom.
- Arbeit zitieren
- Marc Berger (Autor:in), 2002, Parteienherrschaft und Klientelismus: Herrschaftsstrukturen und Mechanismen der politischen Integration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9320