Donald Trump, der amtierende Präsident der USA kündigte Anfang Juli 2020 den offiziellen Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum 6. Juli 2021 an. Er beschuldigt die WHO ihre Mitgliedstaaten zu spät über das neuartige Covid-19-Virus und seine Gefahren informiert zu haben und wirft dieser sogar vor, von der chinesischen Regierung kontrolliert zu werden. Ob die Konditionen für einen rechtmäßigen Austritt vorliegen, wird aktuell geprüft. Bereits im April kündigte Trump an, die finanzielle Unterstützung seines Landes an die WHO nicht weiter fortzuführen.
Die Frage, welche Beweggründe dieser Entscheidung zugrunde liegen, wird in dieser Arbeit zuerst aus der Sicht eines neorealistischen Ansatzes nach Kenneth Waltz und anschließend aus einer neo-institutionalistischen Perspektive nach Robert O. Keohane erarbeitet. Dafür werden zu Beginn die Grundlagen beider Theorien einzeln erklärt und im Anschluss zur Beantwortung der Fragestellung angewandt. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden abschließend in einem Fazit knapp zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Ansätze
- Der Neorealismus nach Kenneth Waltz
- Der Neo-Institutionalismus nach Robert O. Keohane
- Analyse der Austrittsentscheidung der USA aus der WHO
- Untersuchung des Ereignisses aus neorealistischer Perspektive
- Der WHO-Austritt aus Sicht des Neo-Institutionalismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beweggründe für die Austrittsentscheidung der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Juli 2020. Sie analysiert das Ereignis aus der Perspektive des Neorealismus nach Kenneth Waltz und des Neo-Institutionalismus nach Robert O. Keohane. Ziel ist es, die theoretischen Ansätze auf einen aktuellen Fall anzuwenden und die unterschiedlichen Interpretationen des US-amerikanischen Verhaltens herauszuarbeiten.
- Die Rolle des Neorealismus bei der Erklärung internationaler Konflikte
- Die Bedeutung von internationalen Organisationen aus neorealistischer Sicht
- Die Rolle des Neo-Institutionalismus bei der Erklärung internationaler Kooperation
- Die Bedeutung von Interdependenz und Regimen für die internationale Zusammenarbeit
- Die Anwendung der theoretischen Ansätze auf die Austrittsentscheidung der USA aus der WHO
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des US-amerikanischen Austritts aus der WHO dar und skizziert die Thematik der Arbeit. Im zweiten Kapitel werden die beiden theoretischen Ansätze des Neorealismus und des Neo-Institutionalismus vorgestellt und erläutert. Der Neorealismus fokussiert auf die anarchische Struktur des internationalen Systems und die Machtmaximierung der Staaten. Der Neo-Institutionalismus hingegen betont die Bedeutung von internationalen Organisationen, Interdependenz und Regimen für die internationale Kooperation. Kapitel drei analysiert die Austrittsentscheidung der USA aus der WHO aus der Sicht beider Theorien. Der neorealistische Ansatz betrachtet die WHO als Instrument der Durchsetzung der Interessen des mächtigsten Staates. Der neo-institutionelle Ansatz hingegen sieht die Austrittsentscheidung als Ergebnis von Machtpolitik und mangelnder Bereitschaft zur Kooperation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Internationalen Beziehungen: Anarchie, Macht, Staat, Kooperation, Interdependenz, Regime und internationale Organisationen. Sie analysiert das US-amerikanische Verhalten im Kontext des Neorealismus und des Neo-Institutionalismus und beleuchtet die Rolle der WHO im internationalen System.
- Arbeit zitieren
- Christina Pöckl (Autor:in), 2020, Eine Analyse der Austrittsentscheidung der USA aus der Weltgesundheitsorganisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/932063