Der ab 1984 zugelassene private Rundfunk unterliegt ebenfalls strengen Auflagen. Er benötigt eine Zulassung durch die jeweilige Landesmedienanstalt und muss ebenso wie der öffentlich- rechtliche Rundfunk die Meinungsvielfalt gewährleisten. Es ist nicht zulässig, dass ein Sender nur die Meinung einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe widerspiegelt.
Denn als Mittler stellt der Rundfunk politische, gesellschaftliche du soziale Vorgänge ins Licht der Öffentlichkeit und ist somit wichtiges Mittel für den Erhalt und die Bildung von Demokratie.
Dabei stehen nicht nur Regierung und Parteien im Blickpunkt. Vielmehr erstreckt sich die Bewertung auf alle Personen und Institutionen des täglichen Lebens
Durch die Autonomie des Rundfunks sollte der Instrumentalisierung entgegnet, Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit geschützt werden.
Politisch und gesellschaftlich unabhängig soll der Rundfunk zur freien Meinungsbildung der Bürger dienen.
Mit der Einführung des dualen Rundfunkssystems änderte sich die Position des Rundfunks vom Angebots- zum Nachfragemedium. Nun geht es tendenziell weniger um den Bürger, der politisch aktuell informiert sein soll, sondern eher um den Kunden, der sich auf schnelle und einfache Weise unterhalten lassen möchte.
Im Zuge dieser Umstellung geraten auch medienethische Prinzipien immer mehr ins Hintertreffen.
Gerade im privaten Rundfunk dreht sich alles um Einschaltquoten.
Um dennoch auf die Einhaltung der Jugendschutzrichtlinien vor der Ausstrahlung des Programms zu achten, hat sich ein gemeinnütziger Verein aus verschiedenen privaten Fernsehanbietern gegründet, die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Überlegungen zum Rundfunk
- Entstehung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen
- Die Prüferinnen und Prüfer
- Aufbau der FSF
- Der Vorstand
- Das Kuratorium
- Die Geschäftsstelle
- Die Programmprüfung
- Prüfung von wiederkehrenden Formaten
- Der Berufungsausschuss
- Programmprüfung nach der Ausstrahlung
- Unzulässige Sendungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und untersucht ihre Entstehung und Funktionsweise im Kontext des dualen Rundfunksystems. Dabei werden die Herausforderungen und Probleme der Selbstkontrolle im Spannungsfeld zwischen kommerziellen Interessen und medienethischen Prinzipien beleuchtet.
- Entstehung und Entwicklung der FSF
- Aufbau und Organisation der FSF
- Die Rolle der FSF im Jugendschutz
- Die Herausforderungen der Selbstkontrolle im dualen Rundfunksystem
- Die Bedeutung der FSF für die Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die allgemeine Bedeutung des Rundfunks im Sinne des Grundgesetzes und die Herausforderungen, die sich durch die Einführung des dualen Rundfunksystems ergeben. Das zweite Kapitel schildert die Entstehung der FSF als Reaktion auf die Zunahme von gewalt- und sexuell expliziten Inhalten im Privatfernsehen und die damit verbundenen Herausforderungen des Jugendschutzes.
Schlüsselwörter
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, FSF, duales Rundfunksystem, Jugendschutz, Medienethik, Programmprüfung, Selbstkontrolle, Landesmedienanstalten, private Fernsehanbieter, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Meinungsvielfalt, Einschaltquoten, Grundgesetz, Vorzensur.
- Arbeit zitieren
- Josephin Reichert (Autor:in), 2007, Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen - ein kurzer Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93333