Diese Arbeit untersucht und analysiert direkte und indirekte Kosten psychischer Erkrankungen in Deutschland. Sie nutzt dazu diverse aktuelle und frei verfügbare Reports unterschiedlicher Krankenkassen der Bundesrepublik.
Psychische Erkrankungen von Arbeitnehmern stellen ein viel diskutiertes Thema in Politik und Wirtschaft dar. Die ökonomische Relevanz des Themas drückt sich dabei in den negativen Auswirkungen für Unternehmen wie Produktionsausfällen, Lieferschwierigkeiten und Terminverzug durch unbesetzte Arbeitsplätze aus. Werden Behandlungskosten und indirekte unternehmensinterne Kosten durch Produktivitätsverfall addiert, so wird eine Summe von 6 Billionen US-Dollar weltweit im Jahr 2030 prognostiziert. Die Hauptursache psychischer Erkrankungen ist laut dem Projekt ‘psychische Gesundheit in der Arbeitswelt‘ ein erhöhtes Stressaufkommen am Arbeitsplatz. Gemäß einem Report der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) waren im Jahr 2016 in der Europäischen Union (EU) 84 Millionen Menschen von seelischen Gesundheitsproblemen betroffen.
Der OECD Health at a Glance Report 2018 liefert eine aktuelle Analyse des Gesundheitszustandes von EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern sowie der Leistung der Gesundheitssysteme und wird jährlich veröffentlicht. Der Report für 2018 demonstriert unter anderem, dass das Alter, Geschlecht und das Bildungsniveau sowie die Einkommensklasse eines Individuums eng mit der Anzahl von gemeldeten chronischen Depressionen verknüpft sind. In der EU erkranken jährlich auf Basis unterschiedlicher Einflussfaktoren ungefähr 25% der Bevölkerung an einer Depression oder Angststörung. Aufgrund ihrer Auftretenswahrscheinlichkeit innerhalb der Gruppe psychischer Erkrankungen wird in dieser Arbeit der Fokus auf die Depression gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition
- Psychische Erkrankungen
- Kosten
- Soziologische Aspekte psychischer Erkrankungen
- Methodik
- Soziale Schicht
- Bildung und Arbeit
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die ökonomischen Kosten psychischer Erkrankungen. Sie analysiert die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf Unternehmen, die deutsche Volkswirtschaft und die Gesellschaft insgesamt. Dabei werden die Ursachen, Folgen und die soziologischen Aspekte psychischer Erkrankungen betrachtet, mit besonderem Fokus auf die Depression als eine der häufigsten psychischen Erkrankungen.
- Definition und Klassifizierung von psychischen Erkrankungen
- Ökonomische Kosten von psychischen Erkrankungen, einschließlich direkter und indirekter Kosten
- Soziologische Faktoren, die die Entstehung und Entwicklung psychischer Erkrankungen beeinflussen, z. B. soziale Schicht, Bildung und Arbeitsbedingungen
- Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Arbeitsunfähigkeit, Frühberentung und Produktivitätsverlust
- Mögliche Handlungsempfehlungen zur Prävention und Reduktion der Kosten von psychischen Erkrankungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas der ökonomischen Kosten psychischer Erkrankungen dar und beleuchtet die negativen Auswirkungen auf Unternehmen und die deutsche Volkswirtschaft. Sie zeigt auf, dass psychische Erkrankungen ein wachsendes Problem darstellen, das zu Produktionsausfällen, Lieferproblemen und Frühberentungen führt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition von psychischen Erkrankungen und deren Kosten. Die Kosten werden in direkte und indirekte Kosten unterteilt. Direkte Kosten umfassen beispielsweise Behandlungskosten, während indirekte Kosten z.B. Produktionsausfälle und Produktivitätsverluste umfassen.
Das dritte Kapitel untersucht soziologische Aspekte psychischer Erkrankungen, insbesondere die Auswirkungen von sozialer Schicht, Bildung und Arbeit auf die Entstehung und Entwicklung psychischer Erkrankungen. Die Analyse zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Faktoren und der Prävalenz psychischer Erkrankungen gibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die ökonomischen Kosten psychischer Erkrankungen, insbesondere der Depression. Die zentralen Themen sind direkte und indirekte Kosten, soziologische Einflussfaktoren, wie soziale Schicht, Bildung und Arbeit, sowie die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf die Arbeitswelt, wie z.B. Arbeitsunfähigkeit, Produktivitätsverlust und Frühberentung.
- Arbeit zitieren
- Philipp Stücker (Autor:in), 2020, Ökonomische Kosten psychischer Erkrankungen. Analyse direkter und indirekter Kosten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/933698