Diese Hausarbeit unterteilt sich in zwei Themenbereiche:
Sie beschäftigt sich sowohl mit der Frage nach dem Beginn des mittelhochdeutschen Epos "Gregorius" Hartmanns von Aue als auch mit der Thematik der Schuld des Gregorius, der hier eine bedeutende Rolle zukommt
Im Zuge dieser Hausarbeit werden folgende Fragen beantwortet:
1. Welches sind die wesentlichen Elemente, die den Prolog, die Vorgeschichte und der Beginn der Handlung des Gregorius kennzeichnen? Wie und aufgrund welcher Kriterien läßt sich Hartmanns " Gregorius" gliedern?
2. Welche Bedeutung besitzt der Begriff der Schuld in diesem Epos, und warum ist dieser so zentral? Worin liegt die Schuld des Gregorius begründet? Der erste Fragenkomplex bezieht sich auf die Form des Epos, der zweite behandelt die zentrale Thematik desselben. Da Form und Inhalt dieses Werkes unauflöslich miteinander verbunden sind, ergänzen sich die beiden Fragestellungen. Das Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, dass weder die These, gemäß der die personale Schuld des Gregorius´in dessen Klosteraustritt zu finden ist, noch die Schieb- Nobelsche-These, nach der die Schuld des Gregorius´in der Nichtübernahme der Buße für die Sünde seiner Eltern bestehe, überzeugend ist.
Diese Arbeit will vielmehr belegen, dass die Schuld des Gregorius´ in dessen Inzest mit seiner Mutter besteht, und dass es sich dabei aber um keine personale Schuld, sondern nur um eine objektive Schuld handelt, da Gregorius unabsichtlich den Inzest begangen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Prolog des „Gregorius“: Inhalt und Motive
- Das Motiv des „zwîvels“
- Die beiden gegensätzlichen Wege: der „wec der helle“ und die „saelden straze“
- Das Samaritergleichnis
- Die Erzählung unterteilt nach Schauplätzen und Entwicklungsstufen im Leben des Helden
- Die Vorgeschichte: Schauplatz Aquitanien: Der Geschwister-Inzest, Geburt und Aussetzung des Gregorius
- Der zweite Schauplatz: Die Klosterinsel (zugleich erste Station des Gregorius)
- Der Disput zwischen Gregorius und dem Abt
- Der erste Teil des Disputes: Der Abt übergibt Gregorius die Ritterrüstung
- Der zweite Teil der Auseinandersetzung zwischen Gregorius und dem Abt
- Der dritte Teil des Disputes zwischen Gregorius und dem Abt: Gregorius' Abschied von der Klosterexistenz
- Der Disput zwischen Gregorius und dem Abt
- Schauplatz Aquitanien: das Ritterdasein Gregorius' (zweite Station des Helden)
- Die Frage nach der Schuld des Gregorius
- Über die These, gemäß der das Verlassen des Klosters die persönliche Schuld des Gregorius darstellt
- Die Cormeausche Argumentation gegen die These, gemäß der die Schuld des Gregorius in dessen Klosterabschied zu finden ist
- Die Schieb-Nobelsche These der Unterlassungssünde des Gregorius
- Die Begründung der Bußpflicht des Gregorius
- Kritik an der Nobelschen These
- Die Nichtübernahme der Buße als Ausdruck der superbia des Gregorius
- Die Argumentation Kings gegen die Schieb-Nobelsche These der Unterlassungssünde des Gregorius
- Die Cormeausche Auffassung, gemäß der Gregorius nur in objektiver Hinsicht schuldig ist
- Über die These, gemäß der das Verlassen des Klosters die persönliche Schuld des Gregorius darstellt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Beginn des mittelhochdeutschen Epos „Gregorius“ von Hartmann von Aue und der Frage nach der Schuld des Protagonisten Gregorius. Sie untersucht die wesentlichen Elemente des Prologs, der Vorgeschichte und des Handlungsanfangs des Epos, um die Gliederung des Werkes zu erforschen. Die Arbeit beleuchtet außerdem die Bedeutung des Schuldbegriffs in diesem Epos und untersucht, worin Gregorius' Schuld begründet liegt.
- Die Gliederung des „Gregorius“ anhand von Schauplätzen und Entwicklungsstufen des Helden
- Die Rolle des „zwîvels“ und seine Beziehung zur Erzählung
- Die Bedeutung des Schuldbegriffs in Hartmanns Epos
- Die unterschiedlichen Thesen zur Schuld des Gregorius, insbesondere die These des Klosteraustritts und die These der Unterlassungssünde
- Die Argumentation für die Schuld des Gregorius im Inzest mit seiner Mutter
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zwei zentralen Fragestellungen vor, die sie behandelt: den Beginn des Epos „Gregorius“ und die Schuld des Gregorius. Sie erläutert kurz die Gliederung des Werkes und die Relevanz der beiden Themengebiete.
- Der Prolog des „Gregorius“: Inhalt und Motive: Dieses Kapitel analysiert den Prolog des Epos, seine zentralen Motive und ihre Bedeutung für die gesamte Erzählung. Es untersucht die Rolle des „zwîvels“, die beiden gegensätzlichen Wege (der „wec der helle“ und die „saelden straze“) und die Ermahnung des Autors an sein Publikum.
- Die Erzählung unterteilt nach Schauplätzen und Entwicklungsstufen im Leben des Helden: Dieses Kapitel gliedert die Erzählung anhand der unterschiedlichen Schauplätze und der Entwicklungsstufen des Protagonisten. Es betrachtet die Vorgeschichte des Gregorius, sein Leben auf der Klosterinsel und sein Ritterdasein.
- Die Frage nach der Schuld des Gregorius: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, woraus Gregorius' Schuld besteht. Es analysiert verschiedene Thesen, darunter die These, die die Schuld im Verlassen des Klosters sieht, sowie die Schieb-Nobelsche These, die die Nichtübernahme der Buße für die Sünde der Eltern verantwortlich macht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Schlüsselwörter und Themenbereiche: mittelhochdeutsches Epos, „Gregorius“, Hartmann von Aue, Prolog, Schuld, Inzest, Klosteraustritt, Unterlassungssünde, objektive und personale Schuld, Motiv des „zwîvels“, „wec der helle“, „saelden straze“, Gliederung des Epos, Schauplätze, Entwicklungsstufen, interpretatorische Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Caroline Boller (Autor:in), 2008, Der Beginn des Hartmannschen Epos "Gregorius" und die Frage: Worin besteht die Schuld des Gregorius?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93387