Die Installation "Eine verstummte Bibliothek" von Joseph Kosuth

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Informationstext


Ausarbeitung, 2013

17 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Um was geht es?

3 Geschichtlicher Hintergrund

4 Erste Eindrücke

5 Der Informationstext
5.1 Benutzbarkeit des Textes
5.2 Entzifferung des Textes
5.3 Erkennen einer Liste
5.4 Ziel eines Kunstwerkes
5.5 Erstes Ziel der Installation: Erkennen, wie Verständnis funktioniert
5.6 Zweites Ziel der Installation: Nachdenken über Bedeutung
5.7 Ein Friedhof für Vergessenes
5.8 Das Verlorene
5.9 Ein Raumereignis
5.10 Informationsgewinnung damals und heute

6 Audioguide

7 Schlusswort und Anregungen

8 Nachbemerkung

9 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Steinige Stufen führen hinunter in den ehemaligen Weinkeller der Kartause Ittingen. Am Fuß der Treppe liegt ein weitläufiger Gewölbekeller, der in gelbes Licht getaucht wird. Auf dem Boden breitet sich ein Teppich von Buchstaben aus und eine unendliche Stille liegt über dem Raum. Der Betrachter steht auf dem Kunstwerk „Eine verstummte Bibliothek“.

Joseph Kosuth, der dieses Werk 1999 im Kunstmuseum Thurgau installieren ließ, ist ein amerikanischer Konzeptkünstler, der vor allem in den 1960er Jahren durch seine Arbeit „One and Three Chairs“ bekannt wurde. Mit diesem Werk, das als eines der ersten der Konzeptkunst gilt, schlug Kosuth eine neue Richtung in der Kunst ein. Nicht mehr Formen sollten im Vordergrund stehen, sondern das Abstrakte und Geistige. Kosuth will mit der Konzeptkunst weg vom auratischen Werkbegriff. Die Idee wird zum Zentrum des künstlerischen Schaffens, doch auch die Umsetzung von Ideen ist an Formen und Materielles gebunden.1 Und so ist eine vollständige Lösung von jeder Ästhetik und Materiellem nicht möglich, was auch an dem Beispiel der verstummten Bibliothek deutlich wird.

2 Um was geht es?

Die Installation „Eine verstummte Bibliothek“ befindet sich im ehemaligen Weinkeller der Kartause Ittingen. Kosuth hat das Inhaltsverzeichnis des Bibliothekskatalogs des ehemaligen Kartäuserklosters raumfüllend auf den gesamten Boden legen lassen. Konkret ging man folgendermaßen vor: Zuerst wurden die Buchstaben wesentlich größer als die Originale am Computer nachgeformt, dann wurde der Text digitalisiert und mit Hilfe eines Schneideplotters in eine spezielle, auf dem Boden liegende Folie eingeschnitten. Schließlich wurde der Text herausgelöst und so konnten die freiliegenden Buchstaben mit einer Sandstrahldüse in den brasilianischen Schiefer graviert werden.

3 Geschichtlicher Hintergrund

Da Klöster in den vergangenen Jahrhunderten die Zentren der geistigen Kulturträgerschaft waren, hatten sie meist einen reichen Buchbestand. So auch die Klosterbibliothek in Ittingen, über deren Bestand der handschriftliche Katalog aus dem Jahr 1717 Aufschluss gibt. Der Katalog umfasst 220 Seiten mit mehr als 1000 Titeln, die in 22 Klassen aufgeteilt wurden. Zudem ist noch ein reichhaltiges Autoren- und Titelregister angefügt. Doch nicht nur der umfassende Bestand der Bibliothek gibt Aufschluss über die große Bedeutung der Ittinger Bibliothek, sondern auch, dass sie über ein eigenes Wendeltreppenhaus und direkt von den Wohngemächern des Priors erreichbar war.2 Im Jahr 1848 beschloss der Grosse Rat des Kantons Thurgau die Aufhebung zahlreicher Klöster und auch Ittingen war davon betroffen. Dieser Entscheidung ging ein jahrelanges Seilziehen zwischen Staat und Kirche voraus. Das Gedankengut der Aufklärung und der Französischen Revolution, das sich auch in der Schweiz verbreitete, tat ein Übriges. Allerdings tauchte ein unerwartetes Problem auf: die ungeheure Masse der Bücher aus den Klosterbibliotheken. Johann Caspar Mörikofer (Rektor der Stadtschule) und Johann Andreas Stähele (Regierungsrat) ist es zu verdanken, dass nur wenige Einzelwerke aus der Ittinger Bibliothek verkauft wurden und der große Rest des Buchbestandes im Jahr 1852 in die Kantonsbibliothek nach Frauenfeld überführt wurde. Das Inhaltsverzeichnis des Bibliothekkatalogs befindet sich heute in der Kantons- und Universitätsbibliothek Fribourg.

4 Erste Eindrücke

Schon bei meinem ersten Besuch in der Kartause Ittingen fällt auf, in welch idyllischer Umgebung das Kunstmuseum Thurgau liegt. Inmitten von Weinbergen steht das alte Kartäuserkloster, das heute sowohl ein Schulungszentrum, zwei Museen (Kunstmuseum Thurgau und Ittinger Museum), ein Hotel, Restaurants als auch einen Gutsbetrieb beherbergt. Die ehemalige Klosteranlage hat etwas sehr Spirituelles und man erwartet nicht unbedingt in dieser ländlichen Umgebung auf internationale Kunst zu stoßen.

Als ich die Treppen zu dem ehemaligen Weinkeller hinab gehe, fällt mir zuerst der weitläufige Raum mit dem eindrucksvollen Gewölbe auf. Erst auf den zweiten Blick bemerke ich das eigentliche Kunstwerk am Boden. Dass das nicht nur mir so geht, bestätigt sich, als ich für längere Zeit die neu ankommenden Besucher beobachte. Eine Gruppe fotografiert sogar ausschließlich das Gewölbe und hat für Kosuths Installation am Boden nur einen kurzen Blick übrig. Die meisten Besucher verlassen den ehemaligen Weinkeller nach ein paar Minuten wieder. Wahrscheinlich, weil sie nicht so recht wissen, was sie mit der Installation anfangen sollen. Mir würde es nicht anders gehen, wenn ich mich nicht schon vorab etwas mit den Hintergrundinformationen auseinandergesetzt hätte. Und so weiß ich, im Gegensatz zu dem ‚normalen Besucher‘, um was es sich bei dem Text auf dem Boden handelt. Doch die Macher der Ausstellung haben natürlich nicht geschlafen und ein kleines Buch mit dem Titel „Auch Bücher haben ihr Schicksal“ sowie einen vierseitigen Informationstext im Raum ausgelegt. Das Problem ist nur, dass fast keiner das ausliegende Blatt oder Buch beachtet, zumindest während der Zeit, in der ich vor Ort war. Mit dem Informationstext möchte ich mich im Folgenden genauer beschäftigen und setze ihn ins Verhältnis zu meinen eigenen Beobachtungen und Überlegungen. Um die daraus zitierten Stellen nachlesen zu können, findet sich ein Exemplar des Informationstextes im Anhang dieser Arbeit.

5 Der Informationstext

5.1 Benutzbarkeit des Textes

Markus Landert (Direktor des Kunstmuseum Thurgau) steigt mit einer Beschreibung der Installation in den Text ein und er stellt fest, dass der auf den Boden geschriebene Text sich nicht von der Benutzbarkeit anderer Texte unterscheidet. Doch meiner Meinung nach tut er das ganz essentiell. Bei Kosuths Installation stehen sich Raum- und Leseerfahrung gegenüber, die schwer zu vereinbaren sind.

Angenommen man würde den Text von links oben bis rechts unten durchlesen, stößt man auf einige Schwierigkeiten:

1. Der Text auf dem Boden ist kein handliches Din-A4 Blatt und das „Blatt“ kann nicht verschoben werden. Der Betrachter muss sich selbst bewegen. Hierbei geschieht etwas Ungewöhnliches: Während man die meisten Kunstausstellungen vorwärts gehend besichtigt, ist man bei Kosuths Installation gezwungen rückwärts zu laufen.
2. Man hat keinen kompletten Überblick über den Text, denn

a) die architektonischen Begebenheiten, wie beispielsweise Säulen oder ein kleines Kämmerchen, in dem die Installation fortgesetzt wird, verhindern den freien Blick auf das Ganze.
b) ein Teil des Textes liegt immer vor oder hinter dem Standpunkt des Betrachters.

3. Besonders schwer wird das Lesen des Textes bei Punkt 20 der Liste. Denn dieser Teil ist direkt vor der anschließenden Wand angebracht. Der Leser Worte und Zahlen entziffern, die auf dem Kopf stehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb 1: Punkt 20 ist schwer lesbar. (Foto: Anonym)

Diese Raum- und Leseerfahrung definiert die Benutzbarkeit des Textes und ist grundlegend für die Unterscheidung zu der Benutzbarkeit eines Textes auf einem Blatt Papier.

5.2 Entzifferung des Textes

Weiter heißt es im Text: „Er [die Installation] ist geschrieben, um gelesen zu werden.“ Doch dieser Satz widerspricht der folgenden Argumentation des Autors, wenn er sagt: „Kaum jemand wird entziffern können, was hier auf den Boden geschrieben steht.“ Ich stimme dieser zweiten Aussage mit Einschränkungen zu, wenn auch aus anderen Gründen, als Landert. Er sieht die Hauptgründe für die Unlesbarkeit des Textes in der uns inzwischen unbekannten altdeutschen Handschrift und der lateinischen Sprache. Doch ist es bei einem neuen, unbekannten Thema nicht immer so, dass man sich einarbeiten muss und den Inhalt nicht auf Anhieb versteht? Und zugegeben sind auch zeitgenössische Handschrift nicht immer eindeutig zu entziffern. Wenn ich mich also dem Faksimile des Inhaltsverzeichnisses des Bibliothekskatalogs genauer widme, dann kann ich eindeutig einzelne Wörter erkennen. Natürlich hängt das von dem Vorwissen der Person ab, doch nun kommt mir der Latein-Unterricht in der Schule zugute und ich kann auch bestimmten Wörtern ihre Bedeutung zuordnen. Beim Vergleich des Faksimiles auf dem Din-A4 Blatt mit dem in das Schiefer gravierte Faksimile, stelle ich sogar fest, dass einige Stellen in der Installation besser zu entziffern sind, als auf dem Blatt Papier. Auf dem Blatt machen Tintenkleckse und Altersschäden die Schrift unleserlich, während die gravierten Buchstaben deutlicher zu erkennen sind.

Dennoch ist auch für mich klar, dass die gesamte Bedeutung des Textes nicht sofort zu verstehen ist. Aber ich denke, jeder Besucher wird ein paar Worte entziffern können.

5.3 Erkennen einer Liste

Obwohl der Autor eben noch davon gesprochen hat, dass kaum jemand den Text lesen kann, geht er davon aus, dass der Leser erkennt, dass es sich um eine Liste handelt: „Und wir erkennen beim Entziffern, dass es sich um eine Liste handeln muss.“ Diese Argumentation ist verwirrend.

Außerdem meine ich, dass man nicht sieht, dass es sich um eine Liste handelt. Das liegt aber nicht an der altdeutschen Handschrift, denn die Zahlen selbst sind, bis auf die Nummer eins (wie ein kleines „i“ geschrieben) und die Nummer zwei (wie ein kleines „z“ geschrieben), gut zu erkennen, da sie eindeutig den uns gewohnten arabischen Zahlen entsprechen. Das Problem liegt in der Typographie der Installation. Kosuth hat sich entschieden, nicht die originale Typographie zu übernehmen, die eine Zahl unter der nächsten auflistet, sondern die Liste wie einen Fließtext zu behandeln. Die Zahlen gehen in diesem Fließtext unter und deshalb sieht man nicht auf den ersten Blick, dass es sich um eine Liste handelt. Als ich meine Kommilitonen beim Besuch der Ausstellung ohne jegliche Vorkenntnisse in den Raum schickte, hat sich meine Vermutung bestätigt. Auch sie haben nicht erkannt, dass es sich um eine Liste handelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Punkt 3 beginnt mitten in der Zeile. (Foto: Anonym)

„Wenngleich wir den Text nicht verstehen, so legt der Titel der Installation nahe, dass es sich um eine Auflistung von Bibliotheksbeständen handelt“, so Landert in seinem Text. Ich stimme Landert zu, dass der altdeutsche Text nicht auf Anhieb zu verstehen ist. Doch verweist der Titel der Installation weder auf eine Liste noch auf den Inhalt des Geschriebenen. Es könnte sich genauso gut um eine lateinische Geschichte, eine Grabschrift oder, wie ursprünglich geplant, um eine Auflistung der bei der Bibliotheksauflösung verloren gegangenen Bücher handeln. Alles wäre denkbar, was nur im entferntesten Sinne mit dem „Verstummen“ einer Bibliothek zu tun hat.

5.4 Ziel eines Kunstwerkes

Auf der zweiten Seite des Informationsblattes widmet sich der Autor der Unlesbarkeit und dem Verstehen selbst. Der Diskurs über das Verstehen scheint laut Landert eine logische Folge der Unlesbarkeit zu sein. Ich stimme mit ihm überein, wenn er sagt, dass Kosuth mit seiner Installation auf die Gesamtheit des den Mönchen zur Verfügung stehenden Wissens verweist und dass der in Stein geschriebene Text an die Auflösung des Klosters und seiner Bibliothek erinnert. Soviel zur grundlegenden Idee. Der Autor weißt weiter darauf hin, dass das „Entziffern des Textes nicht das Ziel der Installation ist.“ Doch was ist das Ziel der Installation? Gibt es überhaupt ein Ziel, das Kosuth erreichen möchte? Die Frage „Was will der Künstler uns damit sagen?“ polarisiert in der Kunst. Der Diplom-Psychologe Rudolf Sponsel stellt dar, von welchen unterschiedlichen Parametern die Wahrnehmung von (Kunst-)Werken abhängt:

Der Schöpfer oder Produzent ist beim Erschaffen des Werkes von seinem soziokulturellen Hintergrund, seiner individuellen Psychologie, seinem künstlerischen Selbstverständnis und der Intention für das Werk beeinflusst. Ebenso nimmt der Betrachter das Werk nicht völlig neutral auf. Folgende Faktoren spielen dabei nach Sponsel eine Rolle: Der soziokulturelle Hintergrund, die individuelle Biographie, das künstlerisches Verständnis, die Situation und aktuelle Befindlichkeiten. Die Wirkung, die ein Werk auf den Betrachter hat, ist „hauptsächlich ein Produkt der Interaktion zwischen Werk und Erfassendem“3. Also: Jeder Betrachter nimmt ein Kunstwerk anders wahr und es gibt keinen Konsens, den mal als Ziel eines Werkes formulieren könnte. Der Informationstext legt uns dennoch mögliche, wenn auch zu diskutierende, ‚Ziele‘ der Installation vor.

5.5 Erstes Ziel der Installation: Erkennen, wie Verständnis funktioniert

Für Landert ist es offensichtlich, dass die Unlesbarkeit des Textes gezielt vom Künstler eingesetzt wurde und dadurch einen Prozess in Gang setzt, über das Verstehen selbst nachzudenken. Um die Bedeutung von etwas zu verstehen, müssen Zeichen, Sprache und Kontext eindeutig sein, wie im Informationstext steht, so viel ist klar. All dies ist in der verstummten Bibliothek angeblich nicht gegeben:

1. Annahme (Zeichen): Die Buchstaben sind aufgrund der altdeutschen Handschrift und der Vergrößerung unlesbar. Wie ich jedoch oben schon festgestellt habe, lassen sich durch die Vergrößerung, meiner Meinung nach, manche Buchstaben besser entziffern. Auch die weitgehende Negation jeglichen Verständnisses halte ich für falsch.
2. Annahme (Sprache): Mit der Frage „Wer kann heute noch Latein?“ wird im Text auf die angeblich fehlenden Lateinkenntnisse der Betrachter aufmerksam gemacht. Hier sollte man sich allerdings die internationalen Unterscheide vor Augen führen und ich habe beispielhaft die aktuelle Situation an den deutschen und Schweizer Schulen herausgestellt: Während in der Schweiz aufgrund des 1995 eingeführten Maturitäts-Anerkennungsreglements im Jahr 2012 nur noch drei Prozent der Schüler Latein lernen4, sieht die Situation in Deutschland schon anders aus. Hier erlebte Latein eine Renaissance und laut Statistischem Bundesamt lernt jeder zehnte Schüler die alte Sprache.5 Zu diesen Lateinliebhabern darf auch ich mich zählen und bin leicht irritiert, dass den Betrachtern der Installation Kosuths keine Lateinkenntnisse zugestanden werden.
3. Annahme (Kontext): Nicht nur die Sprache an sich sei nicht mehr zu verstehen, sondern auch die Bedeutung der Übersetzung. Auch wenn man die Worte doch übersetzen kann, verweisen sie auf Kontexte, die für den modernen Menschen nicht mehr klar ersichtlich sind. Das stimmt natürlich soweit. Aber auch die Inhalte der Reden Ciceros sind nicht auf Anhieb verständlich, wenn man sich nicht dezidiert mit dem Thema auseinandersetzt oder ein gewisses Vorwissen mitbringt oder Hilfestellungen erhält. Denn jedes noch unbekannte Thema verlangt, dass man sich in die Materie einarbeitet. Ein Verständnis ad hoc ist in den wenigsten anspruchsvolleren Bereichen gegeben.

„Schmerzlich erfahren wir, dass die Bedeutung eines Textes sich erst erschliesst, wenn sowohl Zeichen, Sprache und Kontext deutlich genug definiert sind. Im Scheitern erkennen wir modellhaft die Elemente, die beim Entstehen von Bedeutung zusammen kommen.“ Dieser Schlussfolgerung kann ich aufgrund meiner Erfahrung und Beobachtung nicht zustimmen. Im Allgemeinen stimmt die Aussage, aber ob der Betrachter dieselben Schlüsse in Bezug auf die Installation ziehen würde, wage ich zu bezweifeln. Die Besucher merken zwar, dass sie vor einem großen Rätsel stehen und die Installation ohne Hintergrundinformationen nicht richtig einordnen können. Dies ist aber nicht den drei oben angesprochenen Punkten geschuldet. Das Problem ist, dass das fehlende Grundwissen für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk notwendig ist. Nun kann man einwenden, dass doch der vierseitige Informationstext und das Buch „Auch Bücher haben ihr Schicksal“ im Raum ausliegen. Doch im Informationsblatt wird viel zu schnell auf theoretische Überlegungen eingegangen und ist für kurzen Input deshalb nicht geeignet. Auch das Buch „Auch Bücher haben ihr Schicksal“ blieb die meiste Zeit während meiner Besuche an seinem Platz liegen. Um die Aufmerksamkeit der Besucher zu gewinnen, ist es zu klein und unscheinbar. In meinen Augen wären dezent gestaltete Wandtafeln mit geschichtlichen Hintergrundinformationen eine mögliche Lösung. In weiteren Schritten könnte der Betrachter dann zu ähnlichen Schlüssen wie Landert gelangen oder zu völlig anderen.

[...]


1 Sandra Danicke, Es ist ein Stuhl, basta!, in: art. Das Kunstmagazin 1 (2011), 58-63.

2 Marianne Luginbühl/Heinz Bothien, Auch Bücher haben ihr Schicksal. Die Geschichte der thurgauischen Klosterbibliotheken seit dem 19. Jahrhundert, Frauenfeld 1999.

3 Rudolf Sponsel, Kritik moderner Kunst und Ästhetik Oligarchie, http://www.sgipt.org/kunst/kritik/kkritik0.htm (18.11.2013).

4 Peer Teuwsen, Moritura te salutat, http://www.zeit.de/2012/16/CH-Latein (18.11.2013).

5 Katja Irle, Potter erweckt Latein zum Leben, http://www.fr-online.de/wissenschaft/schueler-waehlen-wieder-latein-potter-erweckt-latein-zum-leben,1472788,16907368.html (18.11.2013).

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Installation "Eine verstummte Bibliothek" von Joseph Kosuth
Untertitel
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Informationstext
Hochschule
Universität Konstanz
Note
1,7
Jahr
2013
Seiten
17
Katalognummer
V934371
ISBN (eBook)
9783346258991
ISBN (Buch)
9783346259004
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Joseph Kosuth, Ausstellungskritik, Kunstkritik, Kartause Ittingen, Konzeptkunst
Arbeit zitieren
Anonym, 2013, Die Installation "Eine verstummte Bibliothek" von Joseph Kosuth, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/934371

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