Kündigungsgespräche sind für alle Beteiligten keine angenehme Angelegenheit. Selbst langjährig erfahrene Personaler gehen nicht gern in Personalgespräche, die eine Kündigung zum Ziel haben. Sie müssen den Arbeitnehmer von einer relativ gesicherten Gegenwart in eine vorerst unsichere Zukunft entlassen. Sie nehmen ihm seinen gesellschaftlichen Status und seine finanzielle Sicherheit. Arbeitnehmer werden meist mit einer solchen Kündigungsnachricht überrascht, ahnen davon vorher nichts. Was dem Arbeitnehmer bleibt, ist die Angst, wie er es der Familie mitteilen soll und wie schnell bzw. ob er jemals wieder einen anderen Job finden wird. Er steht somit nicht nur vor dem finanziellen Problem seiner Existenzsicherung, sondern auch vor dem Verlust seines gesellschaftlichen Ansehens bei Familie und Freunden. Erschwerend kommen dann noch Bedin¬gungen wie ein evtl. hohes Alter oder vielleicht eine geringe Qualifikation des Arbeitnehmers dazu. Ein Personaler sollte vorher um diese Faktoren wissen und daher noch gründlicher nach den „richtigen“ Worten suchen.
Meine Motivation, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, liegt in dem Ziel der Erweiterung meiner sozialen Kompetenzen. Bereits im ersten Praxissemester bin ich an meine Grenzen gestoßen. Ich konnte Patienten keine schlechten Nach¬richten überbringen. Für die nächsten zwei Semester hatte ich mir vorgenommen, genau daran zu arbeiten.
Denn als Diplom-Sozialpädagogin werde ich mir in Zukunft nicht aussuchen können, immer nur gute Nachrichten an meine Klienten geben zu können. Deshalb möchte ich mehr wissen über die verschiedenen Typen von Menschen, denn jeder reagiert anders auf schlimme Nachrichten bzw. geht anders mit ihnen um.
Es gibt verschiedene Gründe, die eine Kündigung erforderlich machen können. Man unterscheidet zwischen den personen-, verhaltens- und den betriebsbe¬dingten Kündi¬gungen. Um den Rahmen dieser Hausarbeit nicht zu sprengen, möchte ich mich hier nur auf betriebsbedingte Kündigungen beschränken. Auch aus dem Grund, dass die betriebsbedingten Kündigungen wesentlich weiter rei¬chendere Auswir¬kungen auf alle Beteiligten, besonders aber auf die Gekündigten haben. Im Gegensatz zur individuellen Kündigung, die zumeist mit vorherigen Ab¬mahnungen und Personalgesprächen zustande kommen kann, sind die betriebs¬bedingten Kün¬digungen von den Arbeitnehmern meist unverschuldet und kommen unange¬kündigt.
Betriebsbedingte Kündigungen betreffen darüber hinaus oftmals gleich mehrere Personen bis hin zu Auflösungen ganzer Abteilungen bzw. Schließungen von Standorten und Unternehmen.
In meiner Arbeit möchte ich nur am Rande auf die gesetzlichen Grundlagen von Kündigungen eingehen. Der Fokus wird auf dem Kündigungs¬gespräch liegen, welches gut vorbereitet werden muss, um die negativen Auswirkungen auf die Beteiligten so gering wie möglich zu halten. Natürlich werden auch die Auswir¬kungen einer betriebs¬bedingten Kündigung für alle Beteiligten, besonders aber für die Arbeitnehmer deutlich, wie Beispiele aus der Vergangenheit der Wirtschaft zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Betriebsbedingte Kündigung aus wirtschaftlicher Sicht
- 3. Die Kündigung
- 3.1. Das Kündigungsgespräch
- 3.2. Reaktionstypen
- a) Der Selbstbeherrschte
- b) Der Aufbrausende
- c) Der Geschockte
- d) Der Verhandler
- 4. Die Beteiligten einer betriebsbedingten Kündigung
- 4.1. Der Vorgesetzte
- 4.2. Die verbliebenen Arbeitnehmer
- 5. Die Auswirkungen auf die Gekündigten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der betriebsbedingten Kündigung und deren Auswirkungen auf alle Beteiligten. Ziel ist es, die verschiedenen Facetten des Kündigungsgespräches zu beleuchten, die Reaktionstypen der Betroffenen zu analysieren und die Folgen der Kündigung für die Gekündigten sowie die verbleibenden Arbeitnehmer aufzuzeigen.
- Analyse des Kündigungsgespräches und dessen Bedeutung
- Untersuchung der Reaktionstypen von Arbeitnehmern auf Kündigungen
- Auswirkungen von betriebsbedingten Kündigungen auf die Gekündigten
- Relevanz der sozialen Kompetenzen für die Kommunikation von Kündigungen
- Bedeutung der rechtlichen Grundlagen für betriebsbedingte Kündigungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik von Kündigungsgesprächen und die damit verbundenen Herausforderungen für Personalverantwortliche und Arbeitnehmer. Im Fokus steht die Darstellung der negativen Auswirkungen von Kündigungen auf die Gekündigten und die Notwendigkeit, diese durch eine sensible Kommunikation zu minimieren.
Kapitel 2 betrachtet die betriebsbedingte Kündigung aus wirtschaftlicher Perspektive. Es werden die rechtlichen Grundlagen und die Voraussetzungen für eine solche Kündigung erläutert, die sich aus dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) ergeben.
Das dritte Kapitel analysiert das Kündigungsgespräch als zentralen Bestandteil des Kündigungsprozesses. Es werden verschiedene Reaktionstypen von Arbeitnehmern auf die Kündigungsnachricht vorgestellt und die Bedeutung einer gut vorbereiteten Kommunikation für die Minimierung negativer Auswirkungen hervorgehoben.
Kapitel 4 untersucht die Rolle der Beteiligten bei einer betriebsbedingten Kündigung. Dabei werden sowohl die Perspektive des Vorgesetzten als auch die der verbleibenden Arbeitnehmer beleuchtet.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Auswirkungen von betriebsbedingten Kündigungen auf die Gekündigten. Es werden die verschiedenen Dimensionen des Verlustes, wie die finanzielle Unsicherheit, die soziale Isolation und die psychische Belastung, aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Betriebsbedingte Kündigung, Kündigungsgespräch, Reaktionstypen, Auswirkungen, Gekündigte, Arbeitnehmer, Vorgesetzte, Kündigungsschutzgesetz (KSchG), soziale Kompetenzen, Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Julia Sickfeld (Autor:in), 2007, Betriebsbedingte Kündigungen und deren Auswirkungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93455