Die Arbeit untersucht die Anfänge und das frühe Schaffen der Accademia della Crusca und möchte aufzeigen, inwieweit diese italienische Institution der Sprachpflege (und gleichzeitig die erste europäische ihrer Art) als Vorbild auf Frankreich und dessen Académie française gewirkt haben könnte.
Welche Charakteristika der italienischen Kultur des 16. und 17. Jahrhunderts verkörpert die Accademia della Crusca? Auf welchem Weg werden diese Kulturspezifika übertragen und wodurch wird der Transfer begünstigt? Auf welches kulturelle System treffen die übertragenen Elemente, wie werden sie für die Zielkultur adaptiert und inwiefern beeinflussen sie deren Selbstverständnis?
Diesen Fragen geht diese Arbeit nach und liefert stichhaltige Antworten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Kultur und Kulturtransfer
- 2. Die kulturelle Situation Italiens im 16. Jahrhundert
- 3. Die Accademia della Crusca
- 3.1 Die Gründung der Accademia della Crusca
- 3.2 Das Wörterbuch der Accademia della Crusca
- 4. Die Académie française
- 4.1 Die Gründung der Académie française
- 4.2 Das Wörterbuch der Académie française
- 5. Zu den italienischen Einflüssen auf die Académie française
- 5.1 Kulturgeschichtliche Aspekte Frankreichs im 16. und 17. Jahrhundert
- 5.2 Italienisch geprägte Lexikographie
- 5.3 Das Urteil von Gustave Charlier
- 5.4 Das Selbstverständnis der Académie française
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Accademia della Crusca und ihren möglichen Einfluss auf die Académie française. Sie analysiert die kulturellen und sprachlichen Bedingungen in Italien des 16. Jahrhunderts, die zur Gründung der Accademia della Crusca führten, und untersucht den Transfer kultureller Elemente zwischen Italien und Frankreich.
- Die kulturelle Situation Italiens im 16. Jahrhundert und die "questio della lingua".
- Die Gründung und das Wirken der Accademia della Crusca.
- Der Einfluss der Accademia della Crusca auf die Académie française.
- Der Kulturtransfer zwischen Italien und Frankreich.
- Die Rolle der Lexikographie im Kontext des Kulturtransfers.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Kultur und Kulturtransfer: Diese Einleitung beschreibt die Forschungsfrage der Arbeit: Inwieweit diente die Accademia della Crusca als Vorbild für die Académie française? Sie definiert die Begriffe Kultur und Kulturtransfer und stellt die zentralen Forschungsfragen, die im Laufe der Arbeit untersucht werden sollen. Der Fokus liegt auf der Übertragung kultureller Charakteristika und deren Adaption in einem neuen kulturellen Kontext. Die Einleitung legt den methodischen Rahmen der Untersuchung fest und skizziert den weiteren Verlauf der Argumentation.
2. Die kulturelle Situation Italiens im 16. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die italienische "questio della lingua" und den damit verbundenen kulturellen Wandel im 16. Jahrhundert. Es beschreibt die Debatte um die Standardisierung der italienischen Sprache, die Beiträge wichtiger Literaten wie Dante, Bembo und Castiglione und das Aufkommen des Vulgärhumanismus. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Entwicklungen für die Entstehung von Sprachakademien und die Notwendigkeit einer normierten italienischen Sprache als Wissenschafts- und Literatursprache. Das Kapitel beschreibt die Entstehung und Bedeutung des Vulgärhumanismus im Kontext der Glaubenskriege und die damit einhergehende Veränderung des geistigen Klimas. Die wachsende Bedeutung der Volkssprache und der Versuch, sie zu standardisieren, im Kontext der kulturellen Veränderungen wird detailliert erläutert. Beispiele für Akademien und deren Funktion werden genannt.
3. Die Accademia della Crusca: Dieses Kapitel beschreibt die Gründung und die Arbeit der Accademia della Crusca. Es analysiert die Gründe für die Gründung, ihre Abgrenzung von der Accademia fiorentina und die Bedeutung ihrer informellen Anfänge. Die Rolle der Mitglieder und der Fokus auf die toskanische Sprache werden detailliert dargestellt. Die Entstehung und Bedeutung des Wörterbuches der Accademia della Crusca werden im Kontext der Sprachpflege und Standardisierung der italienischen Sprache erörtert. Das Kapitel betont den Einfluss der Accademia fiorentina und den Kontrast zu deren strengem Formalismus. Der informellere Ansatz der Crusca und die Bedeutung von "leggere in crusca" werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Accademia della Crusca, Académie française, Kulturtransfer, Sprachpflege, Questio della lingua, Lexikographie, Vulgärhumanismus, Italienisches 16. Jahrhundert, Frankreichs 16. und 17. Jahrhundert, Sprachstandardisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Einfluss der Accademia della Crusca auf die Académie française
Was ist der zentrale Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht den möglichen Einfluss der italienischen Accademia della Crusca auf die französische Académie française. Im Fokus steht der Kulturtransfer zwischen Italien und Frankreich im 16. und 17. Jahrhundert, insbesondere im Bereich der Sprachpflege und Lexikographie.
Welche Aspekte der Accademia della Crusca werden behandelt?
Der Text beschreibt die Gründung und die Arbeit der Accademia della Crusca, ihre Ziele und Methoden der Sprachpflege, die Bedeutung ihres Wörterbuchs und ihren Unterschied zur Accademia fiorentina. Die Rolle der toskanischen Sprache und der informelle Ansatz der Crusca werden hervorgehoben.
Welche Aspekte der Académie française werden behandelt?
Der Text beleuchtet die Académie française im Kontext des italienischen Einflusses. Es wird zwar nicht die Académie selbst detailliert beschrieben, aber ihr Entstehen im Kontext des Kulturtransfers aus Italien wird untersucht.
Welche historischen Hintergründe werden beleuchtet?
Der Text analysiert die kulturelle Situation Italiens im 16. Jahrhundert, insbesondere die "questio della lingua" (die Frage nach der italienischen Sprache) und den damit verbundenen kulturellen Wandel, den Vulgärhumanismus und die Debatte um die Standardisierung der italienischen Sprache.
Welche Rolle spielt der Kulturtransfer im Text?
Der Kulturtransfer zwischen Italien und Frankreich bildet den zentralen Rahmen der Untersuchung. Der Text analysiert, wie kulturelle Elemente, insbesondere im Bereich der Sprachpflege und Lexikographie, von Italien nach Frankreich übertragen und adaptiert wurden.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (Kultur und Kulturtransfer), Die kulturelle Situation Italiens im 16. Jahrhundert, Die Accademia della Crusca, Die Académie française, Zu den italienischen Einflüssen auf die Académie française und Zusammenfassung.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Accademia della Crusca, Académie française, Kulturtransfer, Sprachpflege, Questio della lingua, Lexikographie, Vulgärhumanismus, Italienisches 16. Jahrhundert, Frankreichs 16. und 17. Jahrhundert, Sprachstandardisierung.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Inwieweit diente die Accademia della Crusca als Vorbild für die Académie française?
Welche Methoden werden angewendet?
Der Text legt zwar nicht explizit die angewandten Methoden dar, aber es ist ersichtlich, dass historische Quellenanalyse und vergleichende Analyse der beiden Akademien im Mittelpunkt stehen.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Der Text richtet sich an Personen, die sich für die Geschichte der Sprachpflege, den Kulturtransfer zwischen Italien und Frankreich und die Geschichte der beiden Akademien interessieren. Er ist für akademische Zwecke konzipiert.
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- Volker Lorenz (Author), 2008, Die Accademia della Crusca und ihre Vorbildfunktion für die Académie française, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93542