In ihrem Buch „Jesus und die Urchristen. Die Qumran-Rollen entschlüsselt“, legen Robert Eisenman und Michael Wise dar, dass das frühe Christentum mit einer essenisch-zelotischen Bewegung identisch gewesen sein müsse. Diese Abhandlung will ihre These widerlegen und hierzu Qumran-Fragmente, die von Eisenman zur Beweisführung verwendet wurden, näher untersuchen. Die Texte sollen in eine religionswissenschaftliche Analyse eingebracht werden, so dass ein differenziertes Bild der zwischentestamentlichen Zeit gezeichnet werden kann. In diesem Kontext wird die Argumentationslinie der Autoren ad absurdum geführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Genese der jüdischen Glaubenskonzeption
- 2. Konsequenzen
- 2.1 Nichtbeachtung der Genese und Kooperation
- 2.2 Beachtung der Genese und resultierende Verhaltensformen
- 2.2.1. Die Pharisäer
- 2.2.2. Die Jesus-Bewegung
- 2.2.3. Die Qumran-Essener
- 3. Handeln im Rahmen des Sozialverbandes
- 4. Die Exkommunikationsschrift
- 5. Der Jakobus-Paulus-Konflikt
- 6. Paulus, der Spion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Abhandlung widerlegt die These von Robert Eisenman und Michael Wise, dass das frühe Christentum mit einer essenisch-zelotischen Bewegung identisch gewesen sei. Dazu werden Qumran-Fragmente, die von Eisenman zur Beweisführung verwendet wurden, näher untersucht und in eine religionswissenschaftliche Analyse eingebracht. Die Argumentationslinie der Autoren soll ad absurdum geführt werden.
- Die Entwicklung der jüdischen Glaubenskonzeption im Kontext der Veränderung der jüdischen Gesellschaft
- Die Rolle der eschatologischen Messiaserwartung in der jüdischen Gesellschaft
- Die Analyse von Qumran-Texten und ihre Relevanz für die frühchristliche Bewegung
- Die Unterscheidung zwischen den Glaubensvorstellungen der Qumran-Essener und der Jesus-Bewegung
- Der Konflikt zwischen Jakobus und Paulus im Kontext der frühen christlichen Gemeinden
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit setzt sich kritisch mit der These von Eisenman und Wise auseinander, die das frühe Christentum mit einer essenisch-zelotischen Bewegung gleichsetzen. Es wird erläutert, dass die Arbeit die Argumentation der Autoren widerlegen und die Qumran-Fragmente in einen religionswissenschaftlichen Kontext einordnen will.
- 1. Die Genese der jüdischen Glaubenskonzeption: Dieses Kapitel behandelt die Entstehung des jüdischen Glaubens, die Betonung des einen Gottes und die Bedeutung der Thora als göttliche Weisung. Die Bedeutung der Bundesbeziehung zwischen Gott und Israel und deren Einfluss auf die Entwicklung der jüdischen Gesellschaft wird hervorgehoben.
- 2. Konsequenzen: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der Genese der jüdischen Glaubenskonzeption auf die Entwicklung verschiedener Denkschulen in der jüdischen Gesellschaft. Es wird auf die Pharisäer, die Jesus-Bewegung und die Qumran-Essener eingegangen und deren unterschiedliche Interpretationen der jüdischen Glaubenskonzeption dargestellt.
- 3. Handeln im Rahmen des Sozialverbandes: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Anhänger Jesu im gesellschaftlichen Kontext. Im Gegensatz zu den Qumran-Essenern blieben die Anhänger Jesu innerhalb des Gesellschaftsverbandes und lehnten den Tempel und die römische Herrschaft nicht grundsätzlich ab.
- 4. Die Exkommunikationsschrift: Dieses Kapitel behandelt die "Exkommunikationsschrift", ein wichtiges Dokument aus dem Qumrankorpus, das von Eisenman und Wise als Beweis für eine enge Verbindung zwischen Qumran und der frühen christlichen Bewegung angeführt wird. Die Analyse der Schrift soll zeigen, dass die Argumentation der Autoren fehlerhaft ist.
- 5. Der Jakobus-Paulus-Konflikt: Dieses Kapitel analysiert den Konflikt zwischen Jakobus und Paulus, der von Eisenman und Wise im Qumrankorpus ausgemacht wird. Die Argumentation der Autoren soll widerlegt werden.
Schlüsselwörter
Jüdische Glaubenskonzeption, Qumran, Essenismus, Jesus-Bewegung, frühchristliches Christentum, Robert Eisenman, Michael Wise, Eschatologie, Messiaserwartung, Apokalyptik, Sozialverband, Tempel, römische Herrschaft, Jakobus, Paulus, Exkommunikationsschrift
- Arbeit zitieren
- M.A. Uwe Daher (Autor:in), 2003, Der Glaube der Frühchristen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93582