Lebenslanges Lernen wird in der heutigen Gesellschaft groß geschrieben und ist im Beruf, wie im Privaten fast selbstverständlich. Trotz der enormen Wichtigkeit von Lernen, wissen viele nicht, wie man optimal Lernen kann. Diese Arbeit beschäftigt sich deshalb mit Optimierungsmöglichkeiten des Lernens durch das Lerntypenkonzept und Lernstrategien. Ende der siebziger Jahre wurden erste Gedanken zum Thema Lerntypen und Lernstile veröffentlicht. Allen voran Frederic Vester, der mit seinem Werk „Denken, Lernen,
Vergessen“ große Popularität erlang. Seitdem ist in der Ratgeberliteratur viel zum Thema Lerntypen erschienen und auch die Hirnforschung beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie Lernprozesse ablaufen und optimiert werden können, damit Unterricht verbessert werden
kann. Zahlreiche Erkenntnisse belegen, dass Menschen unterschiedliche Gehirndominanzprofile
haben und damit individuelle Lernpräferenzen aufweisen. Diese Tatsache bestärkt die These,dass es unterschiedliche Lerntypen gibt und die Lernleistung und der Lernerfolg von der
Förderung der individuellen Vorlieben abhängt.
Die Kernfrage dieser Arbeit ist deshalb, ob die Ermittlung von Lerntypen bei Schülern
sinnvoll ist und sich dadurch vielleicht neue Handlungsmöglichkeiten für die Lernenden oder
für die Lehrpersonen ergeben. Es wird untersucht ob das Konzept der Lerntypen in der Schule
einsetzbar ist und falls ja, welche Ermittlungsmethoden zur Bestimmung von Lerntypen praktikabel sind. In diesem Zusammenhang wurden Lerntypen mit Hilfe verschiedener Tests bei Schülern festgestellt und die Ergebnisse anschließend ausgewertet und diskutiert.Abschließend werden Handlungsmöglichkeiten für die Schule aufgezeigt, die das Konzept der Lerntypentheorien unterstützen können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Hintergrund und Fragestellung
- 2. Aufbau der Arbeit
- II. Theoretische Grundlagen
- 3. Definitionen
- 3.1 Lernen
- 3.2 Lernstil
- 3.3 Lerntypen
- 4. Lernpsychologische Grundlagen
- 4.1 Der sensorische Speicher
- 4.2 Der Kurzzeitspeicher (KZS)
- 4.3 Der Langzeitspeicher (LZS)
- 5. Neurobiologische Grundlagen
- 5.1 Der Aufbau des Gehirns
- 5.2 Die Asymmetrie des Gehirns
- 6. Lerntypentheorien
- 6.1 Lerntypentheorie nach Kolb
- 6.2 Lerntypentheorie nach Frederic Vester
- 7. Lerntypentheorie des NLP
- 8. Kritische Betrachtungen
- III. Möglichkeiten der Ermittlung von Lerntypen
- 9. Lerntypentests
- 9.1 Die Ermittlung von Lerntypen mit Hilfe von Fragebögen am Beispiel des HALB- Tests
- 9.2 Die Ermittlung von Lerntypen mit Hilfe von Reproduktionstests
- 9.3 Weitere Tests
- 10. Umsetzung eines Lerntypentests
- 10.1 Vorüberlegungen und Aufbau
- 10.2 Durchführung
- 10.3 Auswertung und Ergebnisse
- 11. Die Bedeutung der Selbstwahrnehmung
- IV. Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der individuellen Lernleistungen
- 12. Lernstrategien für den jeweiligen Lerntyp
- 12.1 Der auditive Lerntyp
- 12.2 Der visuelle Lerntyp
- 12.3 Der kinästhetische Lerntyp
- 12.4 Der Lese- und Schreib-Typ
- 13. Lernstrategien
- 13.1 Kognitive Lernstrategien
- 13.2 Metakognitive Lernstrategien
- 13.3 Ressourcenmanagement
- V. Schlussfolgerungen
- 14. Die Bedeutung der Lerntypentheorie für den Unterricht
- 15. Lehrstrategien
- 15.1 Definition
- 15.2 Formen
- 15.3 Bedeutung der Lehrstrategien für Lernende
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Ermittlung von Lerntypen in der Schule und beleuchtet, ob diese Erkenntnisse zu neuen Handlungsmöglichkeiten für Lernende und Lehrende führen können.
- Theoretische Grundlagen von Lerntypen und Lernstilen
- Möglichkeiten zur Ermittlung von Lerntypen
- Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der individuellen Lernleistung
- Die Bedeutung der Lerntypentheorie für den Unterricht
- Einsatz von Lehrstrategien im Hinblick auf Lerntypen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik der Lerntypen ein und erläutert die Relevanz der Fragestellung, ob die Ermittlung von Lerntypen zu neuen Handlungsmöglichkeiten in der Schule führt. Die Arbeit strukturiert den Aufbau der Untersuchung. II. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Definitionen des Lernens, des Lernstils und des Lerntyps. Es beleuchtet die lernpsychologischen und neurobiologischen Grundlagen des Lernens und untersucht verschiedene Lerntypentheorien, wie beispielsweise die Theorien von Kolb, Vester und das NLP. Kritische Betrachtungen zu diesen Theorien werden ebenfalls angesprochen. III. Möglichkeiten der Ermittlung von Lerntypen: Dieser Teil befasst sich mit verschiedenen Methoden zur Bestimmung von Lerntypen. Es werden verschiedene Lerntypentests vorgestellt, darunter Fragebögen und Reproduktionstests. Die praktische Umsetzung eines Lerntypentests wird am Beispiel des HALB-Tests erläutert. Die Bedeutung der Selbstwahrnehmung für die Erkennung des eigenen Lerntyps wird hervorgehoben. IV. Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der individuellen Lernleistungen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene Lernstrategien, die auf die individuellen Lerntypen abgestimmt sind. Es werden sowohl kognitive als auch metakognitive Lernstrategien behandelt und das Ressourcenmanagement beleuchtet. V. Schlussfolgerungen: Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung der Lerntypentheorie für den Unterricht. Die Arbeit untersucht verschiedene Lehrstrategien und ihre Bedeutung für Lernende im Hinblick auf die Berücksichtigung von Lerntypen.
Schlüsselwörter
Lerntypen, Lernstil, Lernpsychologie, Neurobiologie, Gehirnasymmetrie, Lerntypentheorien, Lerntypentests, Selbstwahrnehmung, Lernstrategien, Lehrstrategien, individueller Lernprozess, Handlungsmöglichkeiten, Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Anne Barthelmes (Autor:in), 2008, Die Bedeutung der Ermittlung von Lerntypen in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93617