„Über 150 Jahre wurde das Werk Agricolas als praktisches Handbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Europa und Amerika benutzt“. Diesem Zitat ist die internationale Bedeutung für das Montanwesen des Werkes „De re metallica libri XII.“ von Georgius Agricola aus dem Jahre 1556 zu entnehmen. Dieses Gesamtwerk wird laut vieler Meinungen als fortschrittlich für seine Zeit betrachtet, wahrlich schon modern. Ob dieser Fortschrittsgedanke auch auf das Argument der Umweltzerstörung durch den Bergbau zutrifft, wird in dieser Arbeit erörtert.
Für die Erschließung dieser Fragestellung wurde als Hauptquelle auf das Werk „De re metallica libri XII.“ von Agricola zurückgegriffen, jedoch beschränkt sich hier das Interesse auf das erste Buch. Inhaltlich bezogen auf diese Quelle wurde insgesamt viel Fachliteratur aus dem 20. Jahrhundert heran gezogen, da die Quellenlage in Bezug auf den Bergbau in der Frühen Neuzeit aktuell nicht mehr so stark rezipiert wird. Nichtsdestotrotz finden sich auch einige Werke aus dem 21. Jahrhundert, die zum Inhalt dieser Arbeit beigesteuert haben. Das Thema der Umweltzerstörung durch den Bergbau wurde sowohl in der Antike wie auch in der Frühen Neuzeit bereits durch mehrere Autoren behandelt, welche ebenfalls Einzug in diese Arbeit erhalten haben. So werden sich Verweise auf das Werk „Iudicium Iovis“ von 1495 des deutschen Humanisten Paulus Niavis und dem Werk „naturalis historia“ um 77. n. Chr. von dem Gelehrten Plinius dem Älteren finden. Diese beiden Autoren dienten bezüglich der Beantwortung der Fragestellung nach einer Neuerfindung des Arguments der Umweltzerstörung oder seinem Bestehen in der Geschichte als tradierter Topos als elementarer Beleg.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- De re metallica libri XII.
- Quellenbeschreibung und Quellenkritik
- Inhalt des 1. Buches
- Interpretationen des Werkes De re metallica libri XII.
- Die Person Agricola
- Humanismus
- Allgemeine Quellen in De re metallica libri XII.
- Leibmetaphorik
- Argument der Umweltzerstörung durch den Bergbau
- Quellen bezogen auf das Argument der Umweltzerstörung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob das Argument der Umweltzerstörung durch den Bergbau im Werk „De re metallica libri XII.“ von Georgius Agricola (1556) eine Neuerfindung oder ein tradierter Topos ist.
- Analyse von Agricolas Werk „De re metallica libri XII.“
- Interpretation des Buches im Kontext des Humanismus
- Untersuchung der Leibmetaphorik in Agricolas Werk
- Beurteilung der Umweltdarstellung im Bergbau
- Vergleich mit antiken und frühneuzeitlichen Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer ausführlichen Beschreibung des Werkes „De re metallica libri XII.“ und einer Analyse des ersten Buches. Anschließend wird die Person Agricola und der Humanismus als einflussreiche Denkschulen der damaligen Zeit betrachtet. Die Arbeit untersucht die Leibmetaphorik in Agricolas Werk und analysiert seine Umweltdarstellung im Zusammenhang mit dem Bergbau.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Werk „De re metallica libri XII.“ von Georgius Agricola, dem Bergbau in der Frühen Neuzeit, der Umweltzerstörung, dem Humanismus, der Leibmetaphorik und der Quellenkritik.
- Arbeit zitieren
- Rike Eisemann (Autor:in), 2019, Umweltdiskurse im Bergbau in der Frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936742