Im Zuge dieser Hausarbeit wurde sich mit der rechtlichen Bedeutung des Wissensvertreters sowie des Wissenserklärungsvertreters in der Versicherungsbranche bezüglich der Auswirkung auf die Rechtsfolgen von Verletzungen von Obliegenheiten des Versicherungsnehmers beschäftigt. Die Frage, ob die Eigenschaft des Wissens- und Wissenserklärungsvertreter anhand der Rolle des Dritten entschieden werden kann, soll ebenfalls beantwortet werden.
Das Wissen von Kenntnis und die Abgabe von Erklärungen können bei einer Verletzung von Obliegenheiten erhebliche Folgen für den VN nach sich ziehen – von Kürzungen der Leistung bis hin zu einer vollständigen Leistungsfreiheit des VRs.
Zu überprüfen gilt daher, welches Wissen der VN sich zurechnen lassen muss. Ist dem VN der Mangel an einer Sache nicht bekannt, stellt sich die Frage, ob dieser ungeachtet dessen ebenfalls so zu behandeln wäre, als habe er vom Mangel Kenntnis gehabt, da ein Dritter diese Kenntnis über den Mangel an der Sache hatte. Das Gleiche gilt ebenso für die Abgabe von Erklärungen. Hat der VN einen Dritten beauftragt, Erklärungen an seiner Stelle abzugeben, gilt es zu klären, ob eventuelle Falschangaben des Dritten, von denen der VN keine Kenntnis hat, diesem demungeachtet zugerechnet werden können. Andererseits gilt es weiterhin zu klären, ob die Falschangaben des Dritten vom VN stammen und der Dritte diese unwissend weitergegeben hat. Die Zurechnung des Verhaltens – die Kenntnisnahme und die Abgabe von Erklärungen – eines Dritten ist daher von großer und wichtiger Bedeutung für den Versicherungsschutz des VNs.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wissensvertreter
- Begriffsbestimmung
- Wissenserklärungsvertreter
- Begriffsbestimmung
- Repräsentant
- Gesetzliche Grundlage
- Welche Auswirkung hat die Rolle des Wissens- und Wissenserklärungsvertreter auf die Obliegenheiten des VNs?
- Angehörige
- Versicherungsmakler
- Fahrer
- Rechtsanwalt
- Arzt
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die rechtliche Bedeutung des Wissens- und Wissenserklärungsvertreters in der Versicherungsbranche und seine Auswirkungen auf die Rechtsfolgen von Verletzungen von Obliegenheiten des Versicherungsnehmers (VN). Die Arbeit analysiert, ob die Eigenschaft des Wissens- und Wissenserklärungsvertreters anhand der Rolle des Dritten entschieden werden kann.
- Die Relevanz des Wissens- und Wissenserklärungsvertreters für die Obliegenheiten des VNs
- Die rechtlichen Folgen der Verletzung von Obliegenheiten
- Die Zurechnung von Wissen und Erklärungen von Dritten an den VN
- Die Anwendung von §§164 und 166 BGB im Kontext des Versicherungswesens
- Die Bedeutung von Rechtsprechung und Kommentierung für die Klärung der rechtlichen Fragestellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Wissens- und Wissenserklärungsvertreters ein und beschreibt den Fokus der Hausarbeit. Anschließend werden die Begriffe „Wissensvertreter“ und „Wissenserklärungsvertreter“ definiert und ihre Bedeutung im Kontext der Versicherungsbranche erläutert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der gesetzlichen Grundlage der Zurechnung von Wissen und Erklärungen von Dritten. Das vierte Kapitel analysiert die Auswirkungen der Rolle des Wissens- und Wissenserklärungsvertreters auf die Obliegenheiten des VNs in verschiedenen Konstellationen, zum Beispiel im Falle von Angehörigen, Versicherungsmaklern, Fahrern, Rechtsanwälten und Ärzten. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet eine abschließende Bewertung der Relevanz des Wissens- und Wissenserklärungsvertreters für den Versicherungsschutz des VNs.
Schlüsselwörter
Wissensvertreter, Wissenserklärungsvertreter, Obliegenheiten, Versicherungsnehmer, Versicherer, Zurechnung, §§164 und 166 BGB, Rechtsprechung, Kommentierung, Versicherungswesen, Vertragsverletzung, Leistungsfreiheit.
- Arbeit zitieren
- Dominik Geller (Autor:in), 2019, Der Wissens- und Wissenserklärungsvertreter in der Versicherungsbranche. Seine rechtliche Bedeutung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936918