Die Forschungssubjekte dieser Bachelorarbeit zu jüdischen Frauen der Öffentlichkeit im Spätmittelalter Aschkenas sind Kändlein von Regensburg, Joseppine von Regensburg, Zorline von Frankfurt und Gutrad von Regensburg.
Bis in die jüngste Forschungsgeschichte wurde der jüdischen Frau im Spätmittelalter in der Geschichtsforschung wenig Augenmerk gewidmet. Forschungsprojekte der letzten Jahrzehnte stießen auf bahnbrechende Ergebnisse. So ist zum Beispiel bekannt, dass jüdische Frauen im Spätmittelalter in Aschkenas teilweise wichtige Professionen ausführten.
Es wird eruiert, welche Rollen diese vier Frauen in der Öffentlichkeit einnehmen und ob gemeinsame Faktoren für das Erlangen dieser Rollen feststellbar sind. Die zentrale Forschungsfrage analysiert welches Erklärungspotenzial der prozedurale Machtbegriff nach Foucault bietet. Die gewählte Methode ist eine Themenanalyse nach Lueger.
Gemeindebeamtin (Parnasset), Geldleiherin und Verhandlerin sind die Rollen, die die vier Frauen einnehmen. Die größte Gemeinsamkeit für das Erlangen der Rolle stellt das finanzielle Vermögen der Frauen dar. Auf der Basis der Interpretation des Analyserasters ist festzustellen, dass weltlichen Instanzen und die vier jüdischen Frauen in einer gegenseitigen Abhängigkeit interagieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Erkenntnisinteresse
- 1.2 Forschungsfragen
- 1.3 Forschungsdesign
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- 2 Methodologie
- 2.1 Literaturrecherche nach vorab formulierten Kriterien
- 2.2 Textanalyse gemäß Themenanalyse nach Lueger
- 3 Historischer Überblick
- 3.1 Aschkenas
- 3.1.1 Der Begriff Aschkenas
- 3.1.2 Die Beziehung zwischen dem christlichen und dem jüdisch-aschkenasischen Volk
- 3.1.3 Wirtschaftliche Tätigkeiten von Juden im spätmittelalterlichen Aschkenas
- 3.2 Situation jüdischer Frauen im Spätmittelalter
- 3.2.1 Bildung der jüdischen Frau
- 3.2.2 Soziale Stellung der jüdischen Frau
- 3.2.3 Geschäftstätigkeit der jüdischen Frau
- 4 Theoretische Hintergrundmodelle
- 4.1 Textanalyse auf Basis paradigmatisch sozialer Aspekte nach Gabrielle Spiegel
- 4.2 Rolle aus soziologischer Sicht
- 4.3 Vermögen im Sinne prozeduraler Macht nach Foucault
- 4.3.1 Spätmittelalterliche jüdische Gemeinde in möglichen Machtbeziehungen nach innen
- 4.3.2 Spätmittelalterliche jüdische Gemeinde in möglichen Machtbeziehungen nach außen
- 5 Zu beforschende historische Subjekte
- 6 Ergebnisse
- 6.1 Analyseraster
- 6.2 Interpretation
- 6.3 Limitation der Ergebnisse
- 7 Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Rolle jüdischer Frauen in der Öffentlichkeit im Spätmittelalter in Aschkenas anhand von vier historischen Quellen. Die Arbeit analysiert, welche Rollen diese Frauen einnehmen und ob gemeinsame Faktoren für das Erlangen dieser Rollen feststellbar sind. Die zentrale Forschungsfrage analysiert das Erklärungspotenzial des prozeduralen Machtbegriffs nach Foucault.
- Rolle jüdischer Frauen in der Öffentlichkeit im Spätmittelalter in Aschkenas
- Prozedurale Macht und ihre Bedeutung für das Verständnis von Machtverhältnissen
- Soziale und wirtschaftliche Bedingungen für die Rolle von jüdischen Frauen
- Analyse von historischen Quellen und deren Interpretation
- Bedeutung von Vermögen für die Rolle von Frauen in der jüdischen Gemeinde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Erkenntnisinteresse, die Forschungsfragen, das Forschungsdesign und den Aufbau der Arbeit darstellt. Das zweite Kapitel erläutert die angewandte Methodologie, die sowohl die Literaturrecherche als auch die Textanalyse umfasst. Kapitel drei gibt einen historischen Überblick über Aschkenas, die Beziehung zwischen Christen und Juden im Spätmittelalter und die wirtschaftlichen Tätigkeiten von Juden. Kapitel vier behandelt die Situation jüdischer Frauen im Spätmittelalter, inklusive Bildung, sozialer Stellung und Geschäftstätigkeit. Das fünfte Kapitel widmet sich theoretischen Hintergrundmodellen, darunter die Textanalyse nach Gabrielle Spiegel und der prozedurale Machtbegriff nach Foucault. Das sechste Kapitel stellt die zu beforschenden historischen Subjekte vor, bevor Kapitel sieben die Ergebnisse der Arbeit präsentiert. Die Arbeit schließt mit einer Conclusio.
Schlüsselwörter
Jüdische Frauen, Spätmittelalter, Aschkenas, Prozedurale Macht, Foucault, Themenanalyse, Quellenanalyse, Gemeindebeamtin, Geldleiherin, Verhandlerin, Vermögen, soziale Stellung, wirtschaftliche Tätigkeiten, historische Quellen.
- Quote paper
- Lisza-Sophie Neumeier (Author), 2019, Jüdische Frauen der Öffentlichkeit im Spätmittelalter in Aschkenas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/937072