In meiner Hausarbeit möchte ich Friedrich Hölderlins Hyperion unter dem Gesichtspunkt von Roland Barthes (1915-1980) Buch Fragmente einer Sprache der Liebe, erschienen 1977, untersuchen. Hyperion beschäftigt sich zum größten Teil mit dem Thema der Liebe. Es ist ein höchst einsamer Diskurs, der von Hyperion verteidigt wird. Hier fand ich die Schnittstelle, denn auch Roland Barthes spricht davon, dass der Diskurs der Liebe heute von extremer Einsamkeit sei, diesem Diskurs will er einen Raum geben und ihn bejahen, um ihn vor dem Abdriften in Unzeitgemäßheit zu retten. Dies ist ebenso mein Vorhaben. Das Ziel dieser Arbeit ist durch Textstellen in Hyperion den Diskurs der Liebe nach einigen Figuren von Roland Barthes Buch zu belegen. Formal werde ich mich jedoch nicht ganz genau an Barthes Strukturpunkte halten. Die erste Ordnung, die Einhaltung der alphabetischen Ordnung, werde ich befolgen, die zweite Ordnung, außer der Schrifttafel ebenso, und die dritte Ordnung, bezüglich der Quellen, werde ich durch andere Quellen ersetzen. Letztendlich werde ich versuchen, Barthes Alphabet der Figuren wenn möglich zu erweitern, welches auch in seinem Sinne sei. „Das Buch wäre idealerweise eine Interessengemeinschaft: »Den Lesern- den Liebenden-Vereint.«“, „weil das Buch seinem Wesen nach zum Fortgang genötigt ist“ (Barthes 1984: 17), ein Buch an dem der Leser weiterschreiben kann.
hematisch werde ich mich auf die Beziehung von Hyperion zu Diotima konzentrieren. Hyperion spricht die Sprache eines sich Erinnernden, der nicht in der Unmittelbarkeit des Erlebens spricht, wie etwa Goethes Werther, sondern in der Distanz des Erzählers. Der Briefroman gewinnt eine Mittelbarkeit Im Gegensatz zu Werther, der „im Zustand des Leidens“ schreibt, schreibt Hyperion „aus dem Abstand vom Leiden“ .
2. Theorie
Um meine Arbeitsweise näher zu erläutern, ist eine kurze Einführung in Roland Barthes Gedankenwelt nötig. Barthes bietet in diesem Buch ein strukturales Porträt: ein Ort an dem ein Liebender für sich zu einem Anderen spricht, der jedoch schweigt. Dabei benutzt er eine »dramatische« Methode: das Ich inszeniert seine Ausdrucksweise durch eine Sprache, die sich auf ihre Wirkungsweise stützt (Vgl. Barthes 1984: 15).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Theorie
- 2.1 Roland Barthes Literaturtheorie.
- 3. Die Figuren ......
- Abwesenheit
- Anbetung der Natur......
- Anbetung von Diotima...........
- Berührung
- Glaube
- Liebe und Mythos………………………..\li>
- Opfer.......
- Spiegel.
- Weinen.........
- 4. Zusammenfassung
- 5. Literaturverzeichnis
- Sekundärliteratur ......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Friedrich Hölderlins Hyperion unter der Verwendung von Roland Barthes Fragmente einer Sprache der Liebe. Das Ziel der Arbeit ist es, den Diskurs der Liebe in Hyperion anhand von Barthes Figuren aus dem Buch zu belegen. Dabei wird der Fokus auf die Beziehung von Hyperion zu Diotima gelegt und die Sprache eines sich Erinnernden, die im Gegensatz zur Unmittelbarkeit steht, beleuchtet.
- Die Sprache der Liebe in Hölderlins Hyperion
- Die Beziehung zwischen Hyperion und Diotima
- Die Figur des Erinnernden im Werk
- Der Diskurs der Liebe in Barthes Fragmente einer Sprache der Liebe
- Roland Barthes' Konzept der "Figuren" und ihre Anwendung auf Hyperion
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung: Die Arbeit stellt den Hintergrund und die Zielsetzung der Analyse von Hyperion unter dem Gesichtspunkt von Barthes' Fragmente einer Sprache der Liebe dar. Hier wird die besondere Sprache des Textes, die Distanz zum Erleben und die Analyse der Beziehung zu Diotima hervorgehoben.
- 2. Theorie: Dieses Kapitel erläutert kurz die wichtigsten Elemente von Barthes' Fragmente einer Sprache der Liebe, darunter die alphabetische Ordnung der Fragmente, die Verwendung von "Figuren" als Sprachbruchstücke und die Bedeutung der "Ordnung" und "Quellen" im Diskurs der Liebe. Der Abschnitt erklärt auch, wie die Arbeit Barthes' Konzept auf Hyperion anwenden wird, indem die Quellen angepasst werden.
- 2.1 Roland Barthes Literaturtheorie: Dieser Unterabschnitt gibt einen kurzen Einblick in Barthes' Literaturtheorie, wobei insbesondere die Lust am Text, die Paraphrase und die Bedeutung der "écriture" im Werk Le Degré zéro de l'écriture behandelt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Liebe, Erinnerung, Distanz, Sprache, Diskurs, "Figuren" (Roland Barthes), Hyperion (Friedrich Hölderlin), Fragmente einer Sprache der Liebe (Roland Barthes), Diotima, und der Anwendung poststrukturalistischer Ansätze auf literarische Texte. Die Analyse konzentriert sich auf die Verwendung von Barthes' Konzepten und Methoden zur Interpretation von Hölderlins Werk.
- Arbeit zitieren
- M. A. Sara Ehsan (Autor:in), 2007, Der Diskurs der Liebe in Friedrich Hölderlins "Hyperion" anhand von Roland Barthes "Fragmente einer Sprache der Liebe", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93824