Radio Frequency Identification (RFID) unterstützte Anlagegüterverwaltung

Analyse der Wirtschaftlichkeit am Beispiel der Allgemeinen Ortskrankenkasse Sachsen


Diplomarbeit, 2008

121 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Symbolverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

2 Anlagegüterverwaltung in der AOK Sachsen
2.1 Unternehmensdarstellung und rechtliche Rahmenbedingungen
2.2 Eingesetzte Methoden der Ist­Situations­Analyse
2.3 Prozessbeschreibung der Anlagegüterverwaltung
2.4 Aufbauorganisatorische Umsetzung und Personalbedarf
2.5 IT­Unterstützung bei der Prozessausführung
2.6 Darstellung des Anlagenbestandes und der Bestandsbewegungen
2.7 Zusammenfassende Bewertung und Darstellung der erkannten Defizite
2.8 Formulierung der Ziele und Identifizierung möglicher Zielkonflikte

3 RFID ­ technische Grundlagen
3.1 Automatische Identifikationsverfahren (Auto­ID)
3.1.1 Übersicht verschiedener Auto­ID­Technologien
3.1.2 Barcode
3.1.3 Radio Frequency Identification ­ RFID
3.2 Komponenten eines RFID­Systems
3.3 Gegenüberstellung Barcode­ID­System und RFID

4 Betriebswirtschaftliche Grundlagen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
4.1 Erörterung des Investitionsbegriff
4.2 Kapitalwertmethode als quantitativ dynamisches Bewertungsverfahren
4.3 Probleme bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einzelner Faktoren

5 RFID­unterstützte Anlagegüterverwaltung
5.1 Nutzenpotenziale im Prozess
5.2 Ablauf­ und aufbauorganisatorische Maßnahmen
5.3 Funktionelle Anforderungen an RFID­Systeme aus Sicht der Anlagenwirtschaft
5.4 Auswahl der geeigneten RFID­Technologie
5.5 Technische Lösungsarchitektur einer RFID­unterstützten Anlagenbuchhaltung
5.5.1 Architekturentwicklung mittels Komponentendiagramm
5.5.2 Infrastrukturelle Maßnahmen
5.5.3 Bestimmung der notwendigen technischen Maßnahmen für die Anlagengüter­Inventarisierung
5.5.4 Bestimmung der notwendigen technischen Maßnahmen für die Anlagengüter­Verfolgung
5.6 Bewertung der Eignung zur Erreichung der Ziele (Wirkungsanalyse)

6 Quantitative Wirtschaftlichkeitsanalyse mittels Kapitalwert
6.1 Erörterung der Vorgehensweise
6.2 Bestimmung der Investitionsausgaben
6.3 Bestimmung der Rückflüsse
6.4 Ermittlung des Liquidationserlös
6.5 Festsetzung des Kalkulationszinssatzes
6.6 Berechnung des Kapitalwertes
6.7 Ergebnisbewertung
6.7.1 Einfluss des Kalkulationszinssatzes
6.7.2 Sensitivitätsanalyse ausgewählter Eingangsgrößen
6.7.3 Kritische Werte­Rechnung für ausgewählte Eingangsgrößen

7 Handlungsempfehlung und Ausblick

Anlagen I

Exkurs: RFID - Technologie

Literaturverzeichnis

Sonstige Quellen

Internet­Quellen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ablaufschema des Anlageninventursystems der Freudenberg IT KG

Abbildung 2: Prozessschwachstellen in der Anlagegüterverwaltung

Abbildung 3: Optimierte Prozesslandschaft der Anlagenbuchhaltung

Abbildung 4: Zusammenfassende Übersicht der wichtigsten Auto­ID­Verfahren

Abbildung 5: Basiskomponenten eines RFID­Systems

Abbildung 6: Einordnung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen in IT­Phasenmodelle

Abbildung 7: Lösungsarchitektur einer RFID­gestützten Anlagenbuchhaltung

Abbildung 8: RFID­unterstützte Anlagenbuchhaltung mit SAP Netweaver®-Infrastruktur

Abbildung 9: Grafische Darstellung der Kapitalwertveränderung bei Variation der Eingangsgrößen (Sensitivitätsanalyse)

Abbildung 10: Typisches Anschlussschema eines Lesegeräts mit RFID­Antennen XV

Abbildung 11: Architekturkonzept für RFID­Middleware­Produkte XVII

Abbildung 12: Ebenen einer Software­Architektur für das Real­Time­Enterprise XVIII

Abbildung 13: Unterscheidungsmerkmale von RFID­Systemen XX

Abbildung 14: Zwei Arten der Tag/Antennen­Kopplung XXI

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Datensatzbeschreibung Anlageninventursystem

Tabelle 2: Datensatzbeschreibung der IT­Hardwaredatenbank

Tabelle 3: Änderungen am Anlagenstamm zwischen 2002 und 2006

Tabelle 4: Lagerzugänge und Lagerabgänge in den Jahren 2002 bis 2006

Tabelle 5: Messungen zur Anlagenerfassung mittels Barcode­Scanner

Tabelle 6: Gegenüberstellung wichtiger Parameter von Barcode­ und RFID­Systemen

Tabelle 7: Funktionelle Anforderungen an RFID­Systeme aus Sicht der Anlagen­ wirtschaft

Tabelle 8: Funktionelle Anforderungen an RFID­Systeme aus Sicht der Anlagen­ wirtschaft (Fortsetzung)

Tabelle 9: Gegenüberstellung der Eigenschaften verschiedener RFID­Technologien

Tabelle 10: Entwicklung der Rückflüsse in der Planungsperiode t = [0...6]

Tabelle 11: Umlaufsrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen (Tageswerte Dezember 2006 Auszug)

Tabelle 12: Abzinsungsfaktoren bei gegebenem Kalkulationszinssatz

Tabelle 13: Berechnung des Barwerts der Zahlungen und des Kapitalwert (C) durch Kumulation der Barwerte über den Zeitraum t =[0...6]

Tabelle 14: Relative Kapitalwertänderung bei Variation ausgewählter Eingangsgrößen mit linearer Kapitalwertfunktion

Tabelle 15: Relative Kapitalwertänderung bei Variation ausgewählter Eingangsgrößen mit nicht­linearer Kapitalwertfunktion

Tabelle 16: Relative Kapitalwertänderung bei absoluter Veränderung ausgewählter Eingangsgrößen mit nicht­linearer Kapitalwertfunktion

Symbolverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Ausgangslage

8.110.441.675 Euro - dieser Betrag umfasst die Nettoverwaltungskosten der Ge­ setzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2006. Seit Anfang der neunziger Jahre ist ein kontinuierlicher Anstieg des Verwaltungskostenanteils an den Gesamt­ ausgaben im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung zu verzeichnen. So stiegen die Nettoverwaltungskosten von 4,7 Mrd. Euro im Jahr 1991 auf 8,2 Mrd. Euro im Jahr 2003. Der Anteil der Verwaltungskosten an den Gesamtausgaben stieg in diesem Zeitraum von 5,04 auf 5,66 vom Hundert (v.H.).1 Dies entsprach ei­ ner Steigerung von über 12 Prozent.

Dieser sich stetig fortsetzende Trend veranlasste die Bundesregierung bereits im Jahr 2003, einschneidende Maßnahmen zur Stabilisierung der Ausgabenentwick­ lung in der GKV, unter anderem im Bereich der Verwaltungskosten, zu veranlassen. Mit dem Gesundheitssystem­Modernisierungsgesetz (GMG) wurden die Kranken­ kassen von 2003 bis 2007 verpflichtet, eine Steigerung der Verwaltungskosten nur im Rahmen der allgemeinen Ausgabensteigerung zuzulassen. Diese gesetzliche Sanktion zwingt die Krankenkassen, im Bereich der Verwaltung wirtschaftlich zu handeln.

Die AOK Sachsen2 konnte bei der Umsetzung dieser Vorgabe bereits nachweisliche Erfolge erzielen. Obwohl die absoluten Nettoverwaltungskosten in den Jahren 2001 bis 2005 von 230,7 auf 255,1 Millionen Euro anstiegen, blieb der Anteil der Verwal­ tungskosten an den Gesamtausgaben relativ konstant (2001: 5,71 v.H., 2002: 5,74 v.H., 2003: 5,67 v.H., 2004: 5,77 v.H., 2005: 5,46 v.H., 2006: 5,89 v.H.).3 Damit sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzt, sind durch geeignete Maßnahmen weitere Nutzenpotenziale zur Senkung der Verwaltungskosten zu er­ schließen.

Ein mögliches Betätigungsfeld stellt dabei die Anlagegüterverwaltung dar. Die Vor­ schriften des Rechnungswesens der Sozialversicherung, verpflichten die AOK Sachsen zur Führung von Bestandsverzeichnissen über Grundstücke, Gebäude so­ wie technische Anlagen und Gegenstände der beweglichen Einrichtung, die Eigen­ tum des Versicherungsträgers sind.

Der Gesamtbestand der beweglichen Anlagegüter der AOK Sachsen umfasst zum Stichtag 18.10.2007 insgesamt 92.291 inventarisierungspflichtige Anlagegüter. Die­ se Anlagen sind über 102 verschiedene Standorte im Freistaat Sachsen verteilt.

Detaillierte Vorschriften informieren die Mitarbeiter über die Verfahrensweise der Anlagenerfassung, Verfahren bei Standortwechsel, Aussonderung oder bei Dieb­ stahl. Aller zwei Jahre erfolgt eine vollständige Inventur des Anlagenbestandes. Die Identifikation der Anlagegüter erfolgt dabei über ein Barcode­System.

Infolge der fortschreitenden technologischen Entwicklung, der Miniaturisierung von Komponenten und den damit verbundenen sinkenden Lösungskosten wird in ver­ schiedenen Anwendungsfällen die Radio Frequency Identifikation (RFID) als vorteil­ haft gegenüber der etablierten Barcode­Technologie angeführt4.

Neben dem Einsatz im Supply Chain Management verspricht RFID im Asset Mana­ gement oder Asset Tracking5, also dem Verwalten und Verfolgen von Anlagevermö­ gen, einen schnellen Return on Investment (ROI).6

Die zusätzliche Möglichkeit, Verwaltungsdaten des Objektes physisch mit dem Ob­ jekt zu verbinden, wird in einer Studie zu den industriellen Anwendungsszenarien des mobilen Asset Management als entscheidender Vorteil beschrieben: „We propo­ se RFID technology as the key to link the necessary data directly with the physical asset. Assets become able to manage themselves, which eliminates many manually tasks, like searching for assets, inspecting for damages or counting them.“7

Weitgehend unklar ist allerdings, ob trotz der in den Fallstudien beschriebenen Vor­ teile im konkreten Anwendungsfall 'Asset Management' die RFID­Technologie die Barcode­Technologie wirtschaftlich sinnvoll ersetzen kann8.

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

Der Autor wird anhand der Fallstudie „Anlagegüterverwaltung der Allgemeinen Orts­ krankenkasse (AOK) Sachsen“ die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes der RFID­Tech­ nologie untersuchen.

Konkret ist zu überprüfen, ob und in welchem Umfang der Einsatz der RFID­Tech­ nologie als Ersatztechnologie für Barcodes im Rahmen der Anlagegüterverwaltung einen mittelfristigen Beitrag zur Senkung der Verwaltungskosten der AOK Sachsen leisten kann.

Dazu erfolgt im Kapitel 2 eine Ist­Situationsanalyse der Anlagegüterverwaltung der AOK Sachsen. Darin wird der bestehende Prozess, Umfang und Aufwand der Anla­ genbuchhaltung beschrieben. Basierend auf der Analyse werden mögliche Prozess­ defizite identifiziert und eine Zielstellung entwickelt.

Ergänzend werden dann im Kapitel 3 Grundlagenkenntnisse der RFID­Technologie vermittelt, die für eine weitere übergreifende Betrachtung unerlässlich sind. Schwer­ punktmäßig werden die erforderlichen Aspekte aus Sicht des zu untersuchenden Anwendungsbereichs dargestellt.

Im Kapitel 4 folgt die Erörterung der betriebswirtschaftlichen Grundlagen für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Dazu werden relevante Methoden der Investitions­ rechnung allgemein dargestellt. Besonders wird auf die Problematik der alleinigen Relevanz einer einzigen monetären Zielgröße bei Investitionsrechnungen eingegan­ gen.

Im Kapitel 5 wird anschließend die Lösung für die Problemstellung entwickelt. Dazu wird zunächst der RFID­unterstützte Soll­Prozess dargestellt und die für die Prozes­ simplementierungen erforderlichen Lösungskomponenten im Rahmen einer System­ architektur beschrieben. Zum Abschluss des Kapitels werden die Wirkungen der vorgeschlagenen Lösung bewertet.

Eine quantitative Bewertung des Soll­Prozesses wird in Kapitel 6 vorgenommen. Unter Abschätzung der notwendigen Investitionskosten und der aus der Investition zu erwartenden Rückflüsse erfolgt die monetäre Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Gesamtvorhabens. Die monetäre Bewertung der Investition wird mittels Kapitalwert­ methode vollzogen. Anschließend werden einzelne Aspekte der Investitionsrech­ nung im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse untersucht.

Aus der Gesamtbetrachtung des Kapitel 6 ergibt sich eine wirtschaftliche Bewertung der Lösungsvariante und die daraus in Kapitel 7 abgeleitete Handlungsempfehlung.

2 Anlagegüterverwaltung in der AOK Sachsen

2.1 Unternehmensdarstellung und rechtliche Rahmenbedingungen

Die AOK Sachsen ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und leistet als Marktführer im Freistaat Sachsen für zwei Millionen Versicherte den Krankenversi­ cherungsschutz. In der AOK Sachsen arbeiten über 5.000 Beschäftigte an 102 Standorten. Die Anlagenbuchhaltung der AOK Sachsen umfasst per 18.10.2007 92.291 inventarisierungspflichtige Anlagegüter. Da diese einen erheblichen Vermö­ genswert darstellen, unterliegt die Anlagenverwaltung stringenten gesetzlichen Re­ gelungen.

Maßgebliche Vorschrift ist dabei die Sozialversicherungs­Rechnungsverordnung (SVRV), welche die Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung für die Einrich­ tungen der Sozialversicherung regelt. Weiterhin verpflichtet die Rechtsverordnung zur Führung von Bestandsverzeichnissen für die Grundstücke, Gebäude, techni­ schen Anlagen und Gegenstände der beweglichen Einrichtung, die im Eigentum des Versicherungsträgers sind. Gleiches gilt auch für geleaste, gemietete oder gepach­ tete Vermögensgegenstände9.

Konkretisiert werden die Vorgaben der SVRV durch die Allgemeine Verwaltungsvor­ schrift über das Rechnungswesen in der Sozialversicherung (SRVwV). Im Abschnitt zur Buchführung werden die notwendigen Inhalte des Bestandsverzeichnisses über die Gegenstände der beweglichen Einrichtung ausgeführt10.

Das Bestandsverzeichnis umfasst

- Anzahl und Art der Gegenstände,
- Anschaffungsjahr,
- Anschaffungskosten,
- Werterhöhungen und Wertminderungen,- Abschreibungssatz,
- Buchwert,
- Zeitpunkt der Veräußerung, Aussonderung oder Bestandskorrektur,

Art der Betriebssysteme und Anzahl der Lizenzen der automatisierten Datenverarbeitung,
- Art und Produktbezeichnung der Standardsoftware sowie Anzahl der Li­ zenzen.

Die Bestandsführung erfolgt für alle Gegenstände, deren Anschaffungswert ohne Umsatzsteuer mindestens 410,01€ beträgt. Gegenstände, deren Anschaffungswert diesen Betrag unterschreiten (geringwertige Wirtschaftsgüter), können nach Ent­ scheidung des Vorstandes in das Verzeichnis aufgenommen werden.

Die Maßgaben für die Führung des Bestandsverzeichnisses in der AOK Sachsen sind über eine interne Dienstanweisung geregelt. Diese Dienstanweisung legt Ver­ fahrensweise für Inventarisierung, Verwaltung des Inventurgutes sowie Durchfüh­ rung der Inventur fest. Es gilt der Grundsatz: Es darf kein Anlagegut (mit Anschaf­ fungswert über 100,00 Euro) ohne Inventarisierung einer Nutzung zugeführt wer­ den.11

2.2 Eingesetzte Methoden der Ist­Situations­Analyse

Im folgenden Kapitel wird die Ablauf­ und Aufbauorganisation der Anlagegüterver­ waltung der AOK Sachsen ausführlich dargestellt.

Für die allgemeine Darstellung der Organisationsdaten werden Daten aus dem Ge­ schäftsprozessmodell der AOK Sachsen zugrunde gelegt. Die Modellierung der Ge­ schäftsprozesse und Abbildung der Organisationsstruktur erfolgt mittels der Metho­ de der erweiterten ereignisgesteuerten Prozesskette (eEPK) und dem Werkzeug ARIS der IDS Scheer AG. Als betriebswirtschaftlich anerkannte Methode der Ge­ schäftsprozessmodellierung bieten diese Daten eine solide Ausgangsbasis für wei­ tere Erhebungen. Sofern zu den Prozessbeschreibungen Erklärungsbedarf bestand, hat der Autor im Rahmen persönlicher Interviews mit den prozessverantwortlichen Mitarbeitern ergänzende Daten erhoben. Für die Unterlegung der Prozesse mit Zah­ lenmaterial werden das Anlagenbuchhaltungssystem sowie das Inventursystem als Datenquellen genutzt.

2.3 Prozessbeschreibung der Anlagegüterverwaltung

In Verbindung mit der rechtlichen Verpflichtung zur Führung der Bestandsverzeich­ nisse werden sind bei der AOK Sachsen folgende operativen Prozesse beschrie­ ben:

- Anlagen im Buchbestand anlegen,
- Buchbestand pflegen,
- Inventur.

Diese Prozesse werden im Folgenden näher erörtert: Anlagen im Buchbestand pflegen Gemäß dem Grundsatz 'keine Nutzung ohne Inventarisierung' werden alle neuen Anlagen durch den Anlagenbuchhalter geprüft. Dies erfolgt überwiegend anhand der Rechnungen aus dem Beschaffungsprozess oder bei Miet­ oder Leasinggegenstän­ den anhand des Vertrages. Im Ausnahmefall kann es auch vorkommen, das Anla­ gen aus der Abstimmung zwischen Haupt­ und Nebenbuchhaltung angelegt werden müssen. In diesem Fall muss zusätzlich geklärt werden, wieso keine Anzeige über den Beschaffungsprozess erfolgte.

Der Anlagenbuchhalter prüft die Vollständigkeit der Angaben und ob rechtlich eine Anlagegüterverwaltung in der AOK Sachsen 8 Aktivierung oder Inventarisierung erforderlich ist. Sind alle Voraussetzungen dafür erfüllt, wird die Anlage in den Buchbestand eingepflegt.

Gemäß Rechtsverordnung und interner Festlegung werden dabei folgende Daten erfasst12:

- Bezeichnung des Gegenstandes,
- Anschaffungswert,
- Hinweise auf Zusammengehörigkeit mit bereits vorhanden Gegenstän­ den (Erweiterung eines existierenden Anlagegutes),
- Kostenstelle des Bestellers,
- Standort (Gebäudekostenstelle),
- Raumnummer oder Bezeichnung des Raumes.

Bei Neuanlage wird automatisch eine Inventarnummer vergeben. Diese besteht aus Buchungskreis, Anlagenummer und (falls vorhanden) Anlagenunternummer.

Die Inventarnummer wird auf ein Barcode­Etikett zur Etikettierung des Anlagege­ genstandes ausgedruckt. Über diesen Barcode kann der physische Gegenstand später jederzeit dem Anlageobjekt im Buchbestand zugeordnet werden.

Das Etikett wird dem Einkäufer oder gegebenenfalls auch dem Nutzer der Anlage zur Etikettierung des Gegenstandes mit einem Formular zur „Bestätigung des Wa­ reneinganges/Etikettierung“ übergeben. Dieser trägt die Serien­ bzw. Gerätenum­ mer des Gegenstandes und den endgültigen Standort auf dem Formular ein und be­ stätigt die Etikettierung mit seiner Unterschrift. Innerhalb von 3 Arbeitstagen soll das Formular dem Anlagenbuchhalter vorliegen und die Anlagedaten durch den Anla­ genbuchhalter werden entsprechend aktualisiert.

Buchbestand pflegen

Gegenstand dieses Prozesses ist die ordnungsgemäße Führung des Buchbestan­ des durch zeitnahe Aktualisierung. Folgende Ereignisse werden im Rahmen dieses Prozesses bestandsmäßig registriert:

- Verschrottung oder Aussonderung von Anlagegegenständen,
- Verkauf von Anlagegegenständen,
- Standortveränderungen von Anlagegegenständen,
- Diebstahl.

Wird die Anlage nicht weiterverwendet, erfolgt die Ausbuchung der Anlage im Anla­ genbestand. Bei Standortveränderungen werden die Anlagedaten aktualisiert und gegebenenfalls eine Umbuchung auf die neue Standortkostenstelle vorgenommen.

Voraussetzung für die ordnungsgemäße Bestandsführung ist, dass der Nutzer der Anlage die Veränderung der Anlagenbuchhaltung auch anzeigt. Dazu sind alle Struktureinheiten der AOK Sachsen verpflichtet. Die Meldung erfolgt mittels inter­ nem Formular.

Jede Struktureinheit benennt dafür einen Inventarverantwortlichen. Der Inventarver­ antwortliche hat die Aufgabe, den örtlichen Inventarbestand zu überwachen und alle Veränderungen, insbesondere auch bei Umzügen, zu melden und bei Inventuren unterstützend zu wirken. Dazu erhält der Inventarverantwortliche anlässlich der In­ ventur eine Bestandsdatei, in der Bestandsveränderungen (Abgänge/Zugänge) zum Differenzabgleich erfasst werden.

Inventur

Gegenstand des Inventurprozesses ist der körperliche Nachweis über das Vorhan­ densein von nachweispflichtigen bzw. inventarisierungspflichtigen Gütern mit Aus­ nahme von Software.

Dabei wird der Buchbestand mit dem tatsächlichen Bestand verglichen. Die InventuerAnlagegüterverwaltung in der AOK Sachsen 10 wird als permanente Aufgabe durchgeführt und aller zwei Jahre ist für den gesam­ ten Anlagenbestand die Inventur abzuschließen.

Dazu wird ein Inventurplan durch die Anlagenbuchhaltung erstellt. Der Inventurplan legt fest, wann für welche Struktureinheiten die Inventur durchgeführt wird (Inventur­ bereich). Je nach aktuellem Inventurbereich wird dann vor Beginn der Inventur der jeweilige Buchbestand ins Inventursystem übertragen (Soll­Bestand). Vor Ort wer­ den dann alle Gegenstände des Inventurbereiches im Inventursystem erfasst (Ist­ Bestand).

Anschließend erfolgt ein Soll­Ist­Bestandsabgleich. Inventurdifferenzen werden im Inventursystem ausgewiesen. Soll­Defizite (fehlende Anlagen) werden mit dem In­ venturverantwortlichen der jeweiligen Struktureinheit geklärt. Entsprechend der fest­ gestellten Ursache (Aussonderung, Umsetzung, Diebstahl) wird der Buchbestand aktualisiert. Für Ist­Überhänge (d.h. nicht für diesen Inventurbereich registrierte An­ lagen) wird der Buchbestand ebenfalls aktualisiert.

Im Rahmen der Inventur können auch Gegenstände erhoben werden, die bisher noch nicht als Anlage erfasst wurden. Diese werden vom Inventurdurchführenden in eine manuelle Inventarliste eingetragen und anschließend erfolgt die Inventarisie­ rung in der Anlagenbuchhaltung sowie die Etikettierung des Gegenstandes. Anhand der manuellen Inventarliste wird dann der Buchbestand um die neuen Anlagen er­ gänzt.

2.4 Aufbauorganisatorische Umsetzung und Personalbedarf

Die Prozesse der Anlagenbuchhaltung sind aufbauorganisatorisch in verschiedenen Struktureinheiten angesiedelt. Diese Trennung resultiert aus der getrennten Budget­ verantwortung der Geschäftsbereiche (GB). Im Wesentlichen werden dabei folgen­ de drei Verantwortungsbereiche unterschieden13:

- Geschäftsbereich Controlling und Finanzen,
- Geschäftsbereich Datenverarbeitung/Informationstechnologie, ● Geschäftsbereich Kunden und Vertrieb

Dem Geschäftsbereich Controlling und Finanzen obliegt insbesondere die Verwal­ tung aller Inventargüter für Geräte und Maschinen, Möbel und sonstige bewegliche Einrichtungen, Fahrzeuge sowie gleichartige Miet­ und Leasinganlagen.

Der Fachbereich Anlagenbuchhaltung trägt dabei die Hauptlast der Prozessbearbei­ tung. In diesem Bereich sind 5 Mitarbeiter mit den Prozessen der Bestandsführung und Inventur beschäftigt.

Daneben sind im Fachbereich Immobilienmanagement weitere Mitarbeiter mit der Anlagenverwaltung für Grundstücke/Gebäude und technischen Anlagen beschäftigt. Da es sich hierbei nicht um bewegliche Güter handelt, unterliegen diese einem an­ deren Prozessablauf. Es gibt z.B. keine Etikettierung oder Inventur. Dieser Teilbe­ reich der Anlagenbuchhaltung wird deshalb im Kontext der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt.

Dem Geschäftsbereich Datenverarbeitung/Informationstechnologie obliegt die In­ ventargutverwaltung für Hard­ und Software, Telekommunikationsanlagen sowie gleichartigen Miet­ und Leasinganlagen.

Im Fachbereich Clientmanagement ist eine Planstelle für Koordination und Daten­ pflege angesiedelt, welcher die Steuerung der Anlagenverwaltung für Hard­ und Softwarekomponenten obliegt. Die Prozesse Inventarisierung und Pflege des Buch­ bestandes der Hardware werden von den Informationstechnik­Betreuern als Teilauf­ gabe im Rahmen der Stellenbeschreibung erledigt.

Dem Geschäftsbereich Kunden und Vertrieb obliegt die Inventargutverwaltung aller Wirtschaftsgüter, deren Beschaffung über Vertriebs­ und Marketingsachkonten er­ folgt (z.B. Werbeartikel) sowie der Gesundheitsförderung. Die Inventarisierung die­ ser Anlagegüter wird über den Personalbestand des Fachbereichs Anlagenbuchhal­ tung mit erledigt.

2.5 IT­Unterstützung bei der Prozessausführung

Als IT­Unterstützung bei der Prozessausführung werden 4 Softwareprodukte einge­ setzt.

Anlagenwirtschaftssystem

Das Anlagenwirtschaftssystem der AOK Sachsen basiert auf der SAP Standard­ Software R3 Rechnungswesen. Die R/3­Komponente Anlagenbuchhaltung (FI­AA) dient innerhalb des R/3­Systems zur Verwaltung und Überwachung des Sachanla­ gevermögens. Im R/3­Rechnungswesen hat es als Nebenbuch zum Finanz­Haupt­ buch die Aufgabe, detaillierte Informationen zu den Vorgängen im Sachanlagever­ mögen zur Verfügung zu stellen. Die landes­ und unternehmensspezifische Ausprä­ gung der Komponente erfolgt durch entsprechende Customizing­Einstellungen14.

Die Strukturierung bzw. Gliederung des Anlagevermögens geschieht innerhalb der Komponente FI­AA Anlagenbuchhaltung durch die Definition von Anlagenklassen.

Die Anlagenklasse ist im System FI­AA das wichtigste Kriterium für die Strukturie­ rung des Anlagevermögens aus buchhalterischer Sicht. Jede Anlage muss genau einer Anlagenklasse zugeordnet werden. Über die Anlagenklasse sind die Anlagen und ihre jeweiligen Geschäftsvorfälle den entsprechenden Hauptbuchkonten zuge­ ordnet. Mehrere Anlagenklassen können dieselbe Kontenzuordnung verwenden. Deshalb ist es möglich, das Anlagevermögen auf Ebene der Anlagenklassen feiner zu strukturieren als auf der Ebene der Hauptbuchkonten.

Ein Auszug der Anlagenklassen für die AOK Sachsen ist als Anlage 1 beigefügt. Für jedes Anlagegut wird im Anlagenwirtschaftssystem ein Datensatz gepflegt. Dieser beinhaltet Schlüsselinformationen wie Buchungskreis, Zuordnung der Anlagenklas­ se und Anlagennummer zur eindeutigen Identifikation der Anlage.

Daneben werden sachbezogene Stammdaten (z.B. Inventarnummer), organisatori­ sche Zuordnungen, Buchungsinformationen und Bewertungsparameter (z.B. Aktivie­ rungsdaten, Abschreibungsparameter, Nutzungsdauer) gepflegt.

Anlageninventursystem (AIS)

Speziell zur Unterstützung der permanenten Inventur des Anlagevermögens wird das Anlageninventursystem der Fa. Freudenberg IT KG eingesetzt. Dieses System besitzt direkte Datenschnittstellen zum Anlagenwirtschaftssystem R3 sowie Laser­ Terminals für das Erfassen der Inventurdaten. Das AIS wird für die Inventarisierung aller beweglichen Einrichtungsgegenstände mit Ausnahme von Hard­ und Software eingesetzt.

Für den Betrieb des Anlageninventursystems wird eine dedizierte Workstation ver­ wendet. An dieser Workstation werden auch die Laser­Terminals zur Übertragung der Inventurdaten angeschlossen. Es werden derzeit 3 Laser­Terminals vom Typ Formula 7400 eingesetzt. Für den Druck der Barcodes aus der Anlagenverwaltung wird ein Etikettendrucker vom Typ Eltron TLP2642 verwendet. Für das Anlagenin­ ventursystem fallen jährlich fixe Wartungskosten in Höhe von 1.418,83 Euro an15.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Ablaufschema des Anlageninventursystems der Freudenberg IT KG [14]

Für jedes zu inventarisierende Anlagegut wird der folgende Datensatz geführt.16

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Datensatzbeschreibung Anlageninventursystem

IT­Hardwaredatenbank

Speziell zur Verwaltung der Hardwarekomponenten wird im GB Datenverarbei­ tung/Informationstechnologie eine Inventardatenbank (TWI­DB) vorgehalten. Darin werden neben den allgemeinen Daten des Anlagegutes auch technische Parameter der Hardware gespeichert.

Aus der IT­Hardwaredatenbank werden regelmäßig Reports über Bestandsverände­ rungen erstellt. Die Änderungsreports werden an den Fachbereich Anlagenbuchhal­ tung übergeben und von diesem manuell mit dem Anlagenbuchhaltungssystem ver­ glichen. Bestandsveränderungen in der Hardwaredatenbank werden in der Anlagen­ buchhaltung nacherfasst.

Die Inventarnummer des Anlagegutes aus dem Anlagenwirtschaftssystem wird da­ bei als systemübergreifender Schlüssel für den Bestandsabgleich verwendet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Datensatzbeschreibung der IT ­ Hardwaredatenbank

Anlagegüterverwaltung in der AOK Sachsen 16

IT­Softwaredatenbank

Für die Verwaltung der Softwarekomponenten wird eine eigenständige Datenbank­ lösung eingesetzt. In dieser Datenbank wird jede in der AOK Sachsen vorhandene Software registriert. Es besteht keine technische Integration zwischen Software­Da­ tenbank und den Systemen der Anlagenbuchhaltung. Alle buchhaltungsrelevanten Daten werden manuell zwischen IT und Anlagenbuchhaltung ausgetauscht.

Für den Betrieb des Anlagenwirtschaftssystem sowie der Hardware­/Softwaredaten­ bank wird keine dedizierte Hardware eingesetzt. Die Komponenten nutzen anteilige Rechenkapazitäten auf verschiedenen Servern im Rechenzentrum der AOK Sach­ sen.

2.6 Darstellung des Anlagenbestandes und der Bestandsbewegungen

Der Anlagendatenbestand wird an dieser Stelle hinsichtlich verschiedener Parame­ ter analysiert, um Bestandsvolumen und die damit verbundenen Bestandsbewegun­ gen zu erkennen17.

Anlagen­Ist­Bestand nach Anlagenklassen

Dazu wurden alle Anlagen ausgewertet, welche sich nicht im Status deaktiviert oder ausgesondert befanden. Der Anlagenbestand der AOK Sachsen beläuft sich per 18.10.2007 auf 92.921 inventarisierungspflichtige Anlagegüter. Den Großteil der An­ lagegüter stellen Büromöbel (64.586 Anlagen) und EDV­Anlagen (16.856 Anlagen) dar. Eine vollständige nach Anlagenklassen geordnete Übersicht ist als Anlage 2 beigefügt.

Neuzugänge von Anlagen (Beschaffungen) in den Jahren 2002 bis 2006 Dazu wurden alle Anlagen gezählt, deren Aktivierungsdatum im Zeitraum 2002 bis 2006 liegt und die mit keiner ursprünglichen Anlage (z.B. infolge Umbuchung) ver­ bunden sind. Der Mittelwert der zwischen 2002 und 2006 aktivierten Anlagen (Neu­ zugänge) beträgt 3.922 Anlagen. Da im Jahr 2002 eine umfassende Neuausstattung aller Arbeitsplätze mit IT­Technik stattgefunden hat, ist dieser Wert statistisch ver­ zerrt. Der Median der aktivierten Anlagen beläuft sich auf 2.167 Anlagen. Eine voll­ ständige Übersicht der zwischen 2002 und 2006 aktivierten Anlagen ist Anlage 3 beigefügt.

Standortveränderungen von Anlagen in den Jahren 2002 bis 2006 Es wurden alle Anlagen gezählt, die im Zeitraum eine Änderung am Anlagenstamm haben. Durch Vergleich der historisierten Datensätze wurde festgestellt, ob der Feldinhalt „Standort“ geändert wurde. Der jährliche Mittelwert der zwischen 2002 und 2006 durchgeführten Standortänderungen beträgt rund 14.758 Anlagen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Ä nderungen am Anlagenstamm zwischen 2002 und 2006

Abzüglich der darin bereits enthaltenen Ein­/Auslagerungen, die gesondert bewertet werden, ergeben sich 12.582 Änderungen pro Jahr. Da diese Menge auch Änderun­ gen am Anlagenstamm umfasst, die keine Standortänderungen sind (z.B. Korrektu­ ren von Schreibfehlern, Falschmeldungen o.ä.), wird für die weiteren Berechnungen ein Mengenabschlag von 10 Prozent einkalkuliert. Bei den weiteren Rechnungen wird von 11.323 fehlerbereinigten Standortänderungen pro Jahr ausgegangen.

Ein­ und Auslagerungen von Anlagen in den zentralen Möbellager Aus der Menge der Standortveränderungen wurden durch Vergleich der historisier­ ten Datensätze festgestellt, ob der Feldinhalt von „Standort“ in oder aus „(Möbel)la­ ger“ geändert wurde. Der jährliche Mittelwert der zwischen 2002 und 2006 durchge­ führten Ein­ und Auslagerungen beträgt rund 2.176 Anlagen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: Lagerzugänge und Lagerabgänge in den Jahren 2002 bis 2006

2.7 Zusammenfassende Bewertung und Darstellung der erkannten Defizite

Bei der Prozessumsetzung zeigen sich in einigen Bereichen Schwachstellen bei der Prozessimplementierung. Die Schwachstellen finden sich dabei schwerpunktmäßig an den Schnittstellen der Prozesse bzw. einzelnen Prozessaktivitäten.

Die Abbildung 2 visualisiert die identifizierten Schwachstellen der vorhandenen Pro­ zessimplementierung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Prozessschwachstellen in der Anlageg ü terverwaltung

Im Einzelnen sind folgende Schwachstellen festzuhalten Redundante Erfassung von Informationen bei neuen Anlagen und Standort­ änderungen Die Erfassung der Anlagedaten im Buchbestand erfolgt mehrfach durch verschiede­ ne ausführende Stellen. Die Informationen werden primär am Eingangsort oder Standort der Anlage auf verschiedenen Medien (Papierformular, Datenbank) erfasst und später werden diese Informationen erneut manuell im Anlagenbuchhaltungssys­ tem erfasst.

Ursachen dafür sind:

- Räumliche Trennung von Eingangsort des Anlagegutes und zentrale Er­ stellung das Barcode­Etikett mit Inventarnummer;
- Notwendigkeit bei IT­Anlagen, über die buchhalterischen Angaben hin­ aus, technische Parameter der Anlage zu erfassen;
- keine durchgängige Prozessunterstützung durch die Informationstechno­ logie, sondern nur auf einzelne Aktivitäten bezogene Lösungen;
- mangelnde Integration der beteiligten Softwarelösungen. Diese Schwachstellen bergen folgende Prozessrisiken:
- Aufgrund der zu überwindenden Medienbrüche können Informationen verfälscht werden oder verlorengehen (z.B. Tippfehler);
- Informationsdefizite entstehen aufgrund fehlender Meldung von Be­ schaffungen und müssen im Rahmen der Inventur geklärt werden. Der Zeitmehrbedarf für die redundante Erfassung kann unter Berücksichtigung der Sichtung, Prüfung, Erfassung der Daten und falls erforderlich, auch Drucken des Meldebeleges mit mindestens 2 Minuten veranschlagt werden18. Transport­ und Lie­ gezeiten sind dabei unberücksichtigt.

Der kalkulatorische Mehraufwand für die Doppelerfassung summiert sich bei neuen 2.167 Anlagen pro Jahr somit auf 4.334 Minuten oder 72 Stunden. Der kalkulatori­ sche Zeitmehrbedarf für die redundante Erfassung bei Standortänderungen beläuft sich bei 11.323 Standortänderungen pro Jahr somit auf 22.647 Minuten oder rund 377 Stunden.

Aufwand für einzelfallbezogene Klärung bei ProzessverletzungenEingetretene Prozessverletzungen an den Prozessschwachstellen verursachen eine Differenz zwischen tatsächlichem und buchhalterisch erfasstem Anlagevermögen. Diese Differenz muss später im Rahmen des Inventurprozesses durch eine einzel­ fallbezogene Klärung mit dem Inventurverantwortlichen ausgeglichen werden.

Während der Inventur festgestellte Differenzen (z.B. vermisste Anlagen) werden im Anlagenbestand mit dem Vermerk „Inventur“ gekennzeichnet. Sofern diese nicht un­ mittelbar geklärt werden können, bleiben diese im Inventur­Status, um gegebenen­ falls bei einer Inventur an einem anderen Standort wieder registriert zu werden.

Der Anlagenbestand beinhaltet zum Stichtag 18.10.2007 insgesamt 5.810 zu klären­ de Anlagen mit dem Vermerk „Inventur“. Der Aufwand zur einzelfallbezogenen Klä­ rung wird mit 15 Minuten je Fall veranschlagt19.

Unter der Annahme das mindestens 50 % der vorstehenden Klärfälle durch die ver­ meidbare Prozessineffizienz verursacht werden, entsteht ein kalkulatorischer Mehr­ aufwand von 43.575 Minuten oder 726 Stunden im Jahr 2007.

Hoher manueller Aufwand bei der Durchführung von Inventurmaßnahmen Aufgrund der erstgenannten Prozessrisiken besteht die Gefahr, dass im Zeitverlauf tatsächliches und buchhalterisch erfassten Anlagevermögen immer weiter voneinan­ der abweichen. Das widerspricht der rechtlichen Verpflichtung zur ordnungsgemäs­ sen Buchführung. Daher besteht die Verpflichtung, diese Defizite im Rahmen der In­ ventur festzustellen und zu korrigieren.

Der Inventurprozess, insbesondere die Aktivität der Erhebung der einzelnen Anla­ gen, ist durch einen hohen manuellen Aufwand belegt. Unabhängig von der Vor­ und Nachbereitung der Inventur und der Anfahrt zum Inventurbereich müssen für jede vorhandene Anlage bei der Erhebung mittels Barcode­Laserterminal folgende Arbeitsschritte durchgeführt werden:

- Aufsuchen der Anlage

Die maximale Reichweite des Barcodescanners beträgt dabei nach An­ gaben des Herstellers zwischen 3 und 70 cm, so dass im Regelfall jede Anlage unmittelbar begangen werden muss.

- Identifizieren der Klebestelle des Barcodes auf der Anlage (z.B. auf Sei­ tenwand, Unterseite etc.) durch Sichtprüfung
- Scannen des Barcodes

Sichtverbindung zwischen Scanner und Barcode­Label muss vorhanden sein.

Dafür wird ein durchschnittlicher Zeitaufwand von 40 Sekunden je Anlage kalkuliert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5: Messungen zur Anlagenerfassung mittels Barcode ­ Scanner

Bei einem Gesamtbestand von 92.291 inventarisierungspflichtigen Anlagen beträgt der kalkulatorische Aufwand für eine Gesamtbestandsinventur ohne Vor­/Nachberei­ tung und Wegzeiten insgesamt 61.527 Minuten oder rund 1.025,50 Stunden. Die In­ ventur des Gesamtbestandes ist aller zwei Jahre zu vollziehen, so dass der jährliche Aufwand bei ungefähr 513 Stunden liegt.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Prozesse der Anlagenbuchhaltung und Inventarisierung durch einen hohen manuellen und mehrfachen Aufwand ge­ kennzeichnet sind. Dies ist mit dem gesetzgeberisch vorgegeben Rahmen des wirt­ schaftlichen Verwaltungshandelns nicht vereinbar. Im Einklang mit den IT­Richt­ linien der Bundesverwaltung sind Möglichkeiten zu finden, durch Einsatz von Infor­ mationstechnologie, Effizienz und Qualität des Verwaltungshandelns zu verbessern. Insbesondere sollen Arbeitsabläufe sachgerechter, sicherer, einfacher und schneller gestaltet werden20.

2.8 Formulierung der Ziele und Identifizierung möglicher Zielkonflikte

Die Zielformulierung erfolgt unter Berücksichtigung folgender Prinzipien des Busi­ ness Prozess Reengineering21:

- Die Organisation hat sich am Ergebnis zu orientieren, nicht an einer Auf­ gabe;
- Lass diejenigen den Prozess ausführen, die das Ergebnis benötigen;
- Integriere die Informationsverarbeitung in den Prozess, in dem die Infor­ mation entsteht;
- Behandle geografisch verteilte Ressourcen, als wären sie zentralisiert;
- Integriere Entscheidung und Kontrolle in den Bearbeitungsprozess;
- Erfasse Daten nur einmal - an der Quelle.

Reflektiert auf die bestehenden Prozessschwachstellen werden deshalb folgende Ziele formuliert:

- Ausrichtung der Organisation auf eine sachgerechte Ausführung der Anlagenbuchhaltung bei minimalstem Verwaltungsaufwand;

- Reduktion der Differenzquote zwischen tatsächlichem und buchhalteri­ schem Bestand durch Wegfall der redundanten Erfassungsvorgänge und Vermeidung von Medienbrüchen;
- Soweit tangierte Prozesse buchhalterische Informationen benötigen, werden diese aus dem Anlagenwirtschaftssystem bereitgestellt;
- Sicherstellung einer durchgängigen IT­Unterstützung der Prozesse zur Erhöhung des Automatisierungsgrads und Reduktion manueller Arbeits­ anteile;
- Beseitigung konkurrierender Verantwortlichkeiten in der Prozessimple­ mentierung.

Grafisch lässt sich die optimierte Prozesslandschaft folgendermaßen darstellen.

Abbildung 3: Optimierte Prozesslandschaft der Anlagenbuchhaltung

Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen notwendig:

- Einführung einer zentralen Anlagentracking und ­inventurkomponente; Aufgabe dieser Komponente ist es, eine zentrale Instanz zur Meldung aller physischen Anlagenbestandsveränderungen zu realisieren. Alle Zu­ und Abgänge von Anlagen werden in diesem System registriert. Be­ standsveränderungen (z.B. Objektverlagerungen) sollen, so weit sinn­ voll, automatisiert erhoben werden. Dazu ist die RFID­Technologie mög­ licherweise ein geeigneter Ansatz.22 23
- Schaffung von Integrationskomponenten zum Anlagenwirtschaftssystem und zum Configuration Management System (CMS);

Die Aufgabe dieser Komponenten ist die Sicherstellung der integrierten Datenhaltung zur Vermeidung redundanter Datenerfassung. Da das An­ lagenwirtschaftssystem auf SAP­Basis realisiert ist, bietet sich hier mög­ licherweise SAP­Netweaver als Integrationsplattform an24. Das CMS soll als evolutionärer Nachfolger der Hardware­ und Software­Datenbanken verstanden werden und dient einer optimalen IT­Serviceprozess­Unter­ stützung im Sinne der IT Infrastructure Library (ITIL)25. Dazu werden ne­ ben technischen auch organisatorische und kaufmännische Informatio­ nen verwaltet.

Die Grafik zeigt auch einige mögliche Zielkonflikte auf. So ist zu prüfen, ob beim In­ dizieren (Vergeben einer eindeutigen Kennung für die Anlage) des Anlagegutes ein Medienbruch praktisch vermieden werden kann.

Weiterhin muss festgestellt werden, ob die beschriebene Anlagentracking und ­in­ venturkomponente sowie die Integrationskomponenten technisch und wirtschaftlich realisierbar sind.

3 RFID ­ technische Grundlagen

3.1 Automatische Identifikationsverfahren (Auto­ID)

3.1.1 Übersicht verschiedener Auto­ID­Technologien

Automatische Identifikationsverfahren haben in den zurückliegenden Jahren eine zunehmende Verbreitung in vielen Produktionsbetrieben, Handels­ und Logistikun­ ternehmen gefunden. Auto­ID Verfahren verfolgen das Ziel, Informationen zu Pro­ dukten, Geräten, Waren aber auch Personen oder Tieren bereitzustellen26.

Auto­ID­Systeme stellen dabei eine Schnittstelle zwischen IT­Systemen und der realen Welt dar. Ausprägungen bestimmter Merkmale, der durch das Auto­ID­Ver­ fahren repräsentierten physischen Objekte, werden dadurch abbild­ oder bestimm­ bar. „Während die Identifikation von Objekten meist automatisiert abläuft, sind in vie­ len Fällen manuell durchzuführende Schritte, wie beispielsweise die Positionierung der entsprechenden Objekte, erforderlich.“27

Neben den in den beiden folgenden Abschnitten näher erörterten Verfahren des Barcodes und der RFID werden optische Zeichenerkennung (OCR) sowie die Ver­ wendung von biometrischen Merkmalen oder Chipkarten unterschieden.

Abbildung 4: Zusammenfassende Ü bersicht der wichtigsten Auto ­ ID ­ Verfahren [27]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Vgl. Busch,Klaus, Personal und Verwaltungskosten in der GKV 2006 hrsg. von Bundesministerium für Gesundheit, o.O.,o.J., URL:http://www.bmg.bund.de/cln_041/nn_601092/DE/Statistiken/Statisti­ ken­Gesundheit/Gesetzliche­Krankenversicherung/Kennzahlen­und­Faustformeln/kennzahlen­und­ faustformeln­node,param=.html__nnn=true, Stand: 26.01.2008

2 Die AOK Sachsen hat zum 01.01.2008 mit der AOK Thüringen zur AOK PLUS fusioniert. Die da­durch bedingten Veränderungen in der Organisationsstruktur und Datenlage (z.B. Auswertungen aus dem Anlagenwirtschaftssystem) sind in der vorliegenden Arbeit unberücksichtigt.

3 Vgl. o.V., Geschäftsberichte der AOK Sachsen 2001 bis 2006,Dresden, 2006, URL: http://www.ao­k.de/aokplus/rd/200563.php, Stand: 25.01.2008

4 Vgl. Hirt Christian, Ringenberg Urs, RFIDTechnik, Einsatzbereiche, Nutzenpotentiale und Heraus­forderungen, Basel, 2004, S.9ff., URL: http://www.hsw­basel.ch/iwi/publications.nsf/00331c61b2643362c12572180036eb55/1e1e1e­ f343229872c125722e002923b3/$FILE/hirt_ringgenberg_2004.pdf, Stand: 26.01.2008

5 Vgl. Zeyen Rüdiger, RFID­basiertes Asset Management, in: BITKOM RFID Guide 2006,Berlin 2006, S.47ff.

6 Vgl. Aberdeen Group, ROI in RFID - Benchmark Report, 2005, o.O., o.J., S.3, URL: http://whitepa­ pers.inctechnology.com/inct/search/viewabstract/89851/index.jsp , Stand: 20.03.2007

7 Lampe Matthias, Strassner Martin, The Potential of RFID for Moveable Asset Management, Zürich/St.Gallen, o.J., S.1, URL: http://www.m­lab.ch/pubs/lampe_strassner.pdf , Stand: 20.03.2007

8 Vgl. Gartner, Inc. Gartner Says Worldwide RFID Spending to Surpass $3 Billion in 2010,o.O., o.J. URL:http://www.gartner.com/press_releases/asset_141469_11.html, Stand: 20.03.2007

9 Vgl. § 10ff., § 16ff. Sozialversicherungs­Rechnungsverordnung vom 15. Juli 1999 (BGBl. I S. 1627),geändert durch Artikel 3 Abs. 2 des Gesetzes vom 16. Mai 2001 (BGBl. I S. 876)

10 Vgl. §22ff. Allgemeine Verwaltungsvorschrift über das Rechnungswesen in der Sozialversicherung vom 15. Juli 1999 (BAnz. Nr. 145 a vom 06.08.1999), zuletzt geändert durch die Erste allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift über das Rechnungs­ wesen in der Sozialversicherung (SRVwV) vom 18. September 2000 (Bundesanzeiger, Jg. 52 vom 23.09.2000)

11 Vgl. Dienstanweisung des Vorstandes der AOK Sachsen zur Inventarisierung, Nr. 22, Abschnitt 1.2, Stand: 20.06.2005

12 Vgl. Dienstanweisung des Vorstandes der AOK Sachsen zur Inventarisierung, Nr. 22, Abschnitt 4.1.3, Stand: 20.06.2005

13 Vgl. Dienstanweisung des Vorstandes der AOK Sachsen zur Inventarisierung, Nr. 22, Abschnitt 5, Stand: 20.06.2005

14 Vgl. SAP AG, Best Practices, Bewertung Anlagevermögen, Walldorf, 2004, S.12

15 Vgl., AOK­Rahmensoftware­Wartungsvertrag zwischen AOK und Freudenberg IT KG, Bonn, 2001

16 Vgl. Martin, Iris „Benutzerhandbuch Anlageninventursystem“, o.O.,2001, S.12

17 Alle Anlagedaten wurden mit Stichtag 18.10.2007 aus dem Anlagenwirtschaftssystem exportiert

18 Schätzung des Autors, verifiziert in Besprechung mit Evelyn Kaden, Fachbereichsleiterin Anlagen­ buchhaltung, am 17.01.2008

19 Schätzung des Autors, verifiziert in Besprechung mit Evelyn Kaden, Fachbereichsleiterin Anlagen­buchhaltung, am 17.01.2008

20 Vgl. Richtlinien für den Einsatz der Informationstechnik in der Bundesverwaltung (IT­Richtlinien), vom 18. August 1988 ,Bekanntmachung vom 6. September 1988, (BAnz. S. 4397)

21 Vgl. Berning Ralf: Unternehmensführung - Prozessorientierte Organisationskonzepte und Informa­ tions­Management. o.O.,2001, S.56

22 Vgl. Zebra Technologies, Increasing Profits and Productivity: Accurate Asset Tracking and Mana­ gement with Bar Coding and RFID URL: http://www.zebra.com/id/zebra/na/en/documentlibrary/whi­ tepapers/increasing_profits_asset_tracking.html, Stand: 01.12.2007

23 Vgl. Herzberg Ralf, Lassen sich It­Assets mit RFID verwalten, o.O., 2004 URL:http://www.compe­ tence­site.de/itmanagement.nsf/artikel.html, Stand: 01.12.2007

24 Vgl. Karch Steffen, Heilig Loren, Bernhard Christian, Hardt Andreas, Heidfeld Frank, Pfennig Ro­ land, SAP Netweaver, Bonn, 2004, S. 29

25 Vgl. Cartlidge Alison, Hanna Ashley, Rudd Colin, Macfarlane Ivor, Windebank John, RanceStuart: The IT Infrastructure Library An Introductory Overview of ITIL® V3, o.O., 2007, S. 26

26 Aus Finkenzeller, Klaus: RFID­Handbuch, 4.Auflage, München, 2006, S. 1/2

27 Bock,Arnold: Ein Referenzmodell zur Einführung RFID­basierter Logistik­Prozesse, Hannover,2006, S. 3

Ende der Leseprobe aus 121 Seiten

Details

Titel
Radio Frequency Identification (RFID) unterstützte Anlagegüterverwaltung
Untertitel
Analyse der Wirtschaftlichkeit am Beispiel der Allgemeinen Ortskrankenkasse Sachsen
Hochschule
AKAD-Fachhochschule Pinneberg (ehem. Rendsburg)
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
121
Katalognummer
V93863
ISBN (eBook)
9783638064545
Dateigröße
3044 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Radio, Frequency, Identification, Anlagegüterverwaltung
Arbeit zitieren
Kai Hobusch (Autor:in), 2008, Radio Frequency Identification (RFID) unterstützte Anlagegüterverwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93863

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Titel: Radio Frequency Identification (RFID) unterstützte Anlagegüterverwaltung



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