Borg auf den Lofoten im Norden Norwegens ist allein schon durch seine nördliche geographische Lage eine marginale Region. Nichtsdestoweniger hat der Häuptlingssitz auf Borg auch seine eigenen Einnahmequellen gehabt wie die Pelztierjagd und Fischfang, war aber trotzdem auf fremde Importgüter angewiesen. Im Vergleich zu früheren Perioden ist die Eisenzeit die fundreichste Periode auf den Lofoten.
Borg ist eines von drei Zentren auf der Insel Vestvågøy, neben dem Zentrum von Gimsøy und dem am Buknesfjorden, alle ab der Römerzeit datierend (hier ab 200 n. Chr.).
Diese Zentren zeichnen sich durch Funde von großen Bootshäusern und anderen imposanten Monumenten aus wie dem einzigen Runenstein auf Gimsøy in Nord-Norwegen
Das Gebiet mit den Resten der archäologisch ausgegrabenen Hausgrundrisse, ist in Borg I -V eingeteilt (Abb. 4). Hier ist Borg I der Römerzeit bis Völkerwanderungszeit zuzuordnen, Borg II der frühen Wikingerzeit und Borg III- V (V: Pfarrhaus) sind spätmittelalterlich bis neuzeitlich einzuordnen. Borg III besteht aus drei Grundrissen von Häusern. Borg II ist ein Siedlungsgebiet gerade östlich von Borg I und besteht aus drei Hausgrundrissen, umfasst dabei das größte Wikingerhaus um 900/1000 n. Chr. des nordischen Raumes. Es ist wahrscheinlich ein gewöhnlicher Hof welcher Borg I ablöste
Inhaltsverzeichnis
- Marginale Siedlung in Norwegen zur Eisenzeit
- Entwicklung des norwegischen „gårds“ in der Eisenzeit (200 v. Chr. - 1000)
- Beispiele von Siedlungen der Römer-, Völkerwanderungs- und Wikingerzeit
- Borg auf den Lofoten
- Einleitung
- Lokale geographische Umgebung
- Vegetation
- Die Eisenzeit auf Vestvågøy
- Borg I- Das Haupthaus
- Raumaufteilung
- Funde der Bewirtschaftung
- Geophysische Prospektierungen und Bodenanalysen
- Pflanzenreste
- Borg als marginaler Häuptlingssitz – Ungunstraum?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und Charakterisierung marginaler Siedlungen in Norwegen während der Eisenzeit. Der Fokus liegt insbesondere auf den Aspekten der Siedlungsweise, des Hausbaus und der Nutzung von Ressourcen in diesen Randgebieten.
- Entwicklung des norwegischen „gårds“ in der Eisenzeit
- Besiedelung und Wirtschaft in Norwegen
- Marginale Siedlungen im Vergleich zu anderen Gebieten
- Einfluss des Wirtschaftsfaktors Eisen auf die Siedlungsentwicklung
- Besondere Merkmale und Herausforderungen marginaler Siedlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des norwegischen „gårds“ in der Eisenzeit und beleuchtet die Veränderungen in der Siedlungsweise und im Hausbau von der vorrömischen Eisenzeit bis zur Wikingerzeit. Hierbei werden die spezifischen Gegebenheiten Norwegens und die Anpassung der Siedlungsmuster an die topografischen und klimatischen Bedingungen hervorgehoben. Das zweite Kapitel widmet sich der Beschreibung einzelner Siedlungen aus der Römer-, Völkerwanderungs- und Wikingerzeit, wobei der Fokus auf die Beispiele von Ullandshaug und Forsandmoen liegt. Die Einordnung dieser Siedlungen als marginale Lebensräume wird durch die Analyse der räumlichen Bedingungen, der Bewirtschaftungsmöglichkeiten und der Abgeschiedenheit von anderen Zentren erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der Siedlungsgeschichte, des Hausbaus, der Ressourcenverwertung und der Marginalisierung von Siedlungen in Norwegen während der Eisenzeit. Wichtige Schlagwörter sind „gårds“, Eisenzeit, Siedlungsweise, Hausbau, Marginale Siedlung, Ressourcen, Bewirtschaftung, Norwegen, Ullandshaug, Forsandmoen, Wirtschaft, Geographie und Klima.
- Arbeit zitieren
- Hilthart Pedersen (Autor:in), 2005, Siedeln am Rande der Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93887