Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, die Merkmale der kaiserlichen Gebete im Rolandslied (RL), ihren Aufbau und ihren Zweck kenntlich zu machen. Der Impuls hierzu liegt in einem Referat bezüglich dieses Topos des Rolandsliedes. Die Quellen- und Literaturlage zu diesem Thema ist zufriedenstellend. Auch wenn sich das zeitgenössische Forschungsinteresse kaum mit diesem Thema befasst, sondern es nur tangiert, so sind im Verlauf des letzten Jahrhunderts wichtige Beiträge diesbezüglich erschienen. Ebenfalls muss erwähnt werden, dass das zu Rate ziehen einschlägiger theologischer Literatur notwendig ist, um diesem Topos näher zu kommen. Zu Beginn der Arbeit, erfolgt eine Darstellung des Gebets an sich, um es anschließend differenzierter zu betrachten. Es folgt die Analyse der kaiserlichen Gebete innerhalb der zu diesem Zeitpunkt erarbeiteten Kriterien, um diese dann bezüglich der Vorlage näher zu betrachten. Abschließend steht der Zweck der Gebete des Kaisers im Vordergrund. Das Gebet ist eine der wichtigsten und häufigsten religiösen Handlungen im Christentum. Bereits in der Heiligen Schrift nimmt das Gebet eine zentrale Stelle ein. Dort betet Jesus zu seinem Vater und lehrt seine Jünger das Beten des Vaterunsers (lat. „Pater noster“). Es ist das wohl bekannteste Gebet des Christentums und hatte von Anfang an über das Mittelalter bis hin in die Neuzeit einen hohen Stellenwert. Die religiöse Handlung des Betens wird jedoch schon wesentlich früher, im Alten Testament, durchgeführt. Dort ist das Gebet eine an Gott gerichtete Rede des Volkes, des Volksrepräsentanten (z.B. König Daniel) oder eines individuellen Betenden. Inhalt sind meist Lob, Klage, Bitte, Fürbitte und Dank an Gott. Im Gebet spricht man zu seinem religiösen Objekt. Man richtet sich an jemanden, der als ein unabhängiges Agens aufgefasst wird. Dies kann öffentlich und gemeinschaftlich geschehen, oder aber privat. Dabei kann das Gebet formell oder weniger formell sein. Diesbezüglich kann es in der Nutzung der Sprache, der Wörter/ des Wortlautes, der Gebetshaltung, der Gesten,
der Kleidung und der Vorbereitung formell gestaltet werden. Im Alten Testament spricht der
Betende nicht in die Leere des Kosmos, sondern richtet sich an einen lebendigen Gott, der sich offenbart hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Gebet
- Arten des Gebetes
- Gebetsgattungen
- Intention des Gebets
- Gebete in der mittelalterlichen Epik
- Arten der Gebete des Kaisers
- Zu thematisierende Gebete im Rolandslied
- Aufbau der Gebete
- Zweck der Gebete
- Abweichungen zwischen Chanson de Rolande und Rolandslied
- Interessen hinter den Gebeten des Kaisers
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die kaiserlichen Gebete im Rolandslied, wobei ihr Aufbau und Zweck im Vordergrund stehen. Die Untersuchung beleuchtet die unterschiedlichen Arten von Gebeten und ihre Intentionen im Kontext der mittelalterlichen Epik.
- Charakterisierung der Gebetsformen im Rolandslied
- Analyse der Struktur und Funktion der kaiserlichen Gebete
- Untersuchung der Intentionen und Ziele der Gebete
- Vergleich mit den Gebeten im Chanson de Rolande
- Die Rolle der Gebete im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt die Aufgabe der Arbeit vor, die kaiserlichen Gebete im Rolandslied hinsichtlich ihres Aufbaus und ihres Zwecks zu analysieren.
- Kapitel 2: Das Gebet wird als eine zentrale religiöse Handlung im Christentum vorgestellt. Es wird auf die Bedeutung des Gebets in der Heiligen Schrift und im Alten Testament sowie auf verschiedene Formen des Gebets eingegangen.
- Kapitel 3: Die Arten des Gebets werden in verschiedene Aspekte unterteilt, darunter die theologischen Aspekte, die Gebetsgattungen und die Intention des Gebets. Es werden verschiedene Gattungen des Gebets, wie Klage, Bitte, Lobpreisung und Dank, sowie unterschiedliche Intentionen, wie affektives Gebet und meditatives Gebet, erläutert.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel analysiert die Arten von Gebeten, die der Kaiser im Rolandslied verwendet. Es werden die verschiedenen Formen und Funktionen der kaiserlichen Gebete im Kontext des Werkes untersucht.
- Kapitel 5: Hier werden die im Rolandslied vorkommenden Gebete genauer betrachtet, wobei der Fokus auf ihrem Aufbau und ihrem Zweck liegt.
- Kapitel 6: Es werden die Abweichungen zwischen den Gebeten im Chanson de Rolande und im Rolandslied aufgezeigt und analysiert.
Schlüsselwörter
Kaiserliche Gebete, Rolandslied, Chanson de Rolande, mittelalterliche Epik, Gebet, Gebetsgattungen, Intention, Aufbau, Zweck, christliche Theologie, Rhetorica Divina.
- Quote paper
- Rene Ben Amor (Author), 2006, Analyse der kaiserlichen Gebete im Rolandslied, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93891