“Il n´est jamis arrivé que les gens de France se soient éveillés en se disant bonjour en francais, après s´être endormis la veille en se disant bonne nuit en latin.” (Ferdinand de Saussure)
Normalerweise bezeichnet man die romanischen Sprachen als “Töchter” des Lateinischen. Doch dies ist nicht ganz richtig. Sicher kann man sagen, dass das Gebiet des heutigen Frankreich ursprünglich von vielen verschiedenen Gruppen bevölkert war, die auch unterschiedliche Sprachen gesprochen haben, und dass die Römer mit ihrer Invasion auch die neue, die lateinische Sprache mitgebracht haben, die so die Sprache der Eroberten beeinflußt hat. Somit wäre das Lateinische eine Superstratsprache für das Französische. Doch sollte man bedenken, dass nach und nach das Lateinische die Regionalsprachen abgelöst hat. Denn neben der lateinischen Hochsprache, wie sie in Schule und Verwaltung gelehrt und benutzt wurde, entwickelten sich auch viele verschiedene, nach Region unterschiedliche, Dialekte des Lateinischen, das sogenannte Vulgärlatein. Dies bedeutet, dass umgekehrt die Regionalsprachen der eroberten Landstriche als Substratsprachen für
das Lateinische anzusehen sind...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Über das Französische
- Definitionen
- Lehnwort und Entlehnung gegenüber Fremdwort und Erbwort
- Substrat, Superstrat und Adstrat
- Etymologie, Synchronie und Diachronie
- Lehnwörter
- Substrateinflüsse
- Griechisch
- Gallisch
- Superstrateinflüsse
- Germanisch
- Das Lateinische Kultursuperstrat
- Unklare Strat-Einflüsse
- Arabisch
- Italienisch
- Okzitanisch
- Der Einfluß des Englischen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Lehnwörter im Französischen und deren Herkunftssprachen. Ziel ist es, die Hauptquellen der nicht-romanischen Wörter im französischen Wortschatz aufzuzeigen und deren Bedeutung für die Entwicklung der französischen Sprache zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich auf einschlägige Literatur und Vorlesungsmaterialien.
- Der Einfluss von Substratsprachen auf das Französische
- Der Einfluss von Superstratsprachen auf das Französische
- Die Identifizierung und Klassifizierung von Lehnwörtern im Französischen
- Die Rolle des Lateinischen als Basissprache und seine Beziehung zu den Lehnwörtern
- Die Bedeutung der verschiedenen Stratsprachen für den französischen Wortschatz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung - Über das Französische: Die Einleitung stellt die komplexe Entwicklung des Französischen dar, indem sie die verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Sprachen des vorrömischen Frankreichs berücksichtigt und den Einfluss des Lateinischen als Superstratsprache betont. Sie argumentiert jedoch gegen eine einfache "Tochter"-Beziehung zwischen Latein und Französisch, da das Lateinische die regionalen Sprachen allmählich ersetzte und sich in verschiedene Dialekte (Vulgärlatein) entwickelte. Diese Dialekte wurden wiederum von den regionalen Sprachen beeinflusst, was die Regionalsprachen zu Substratsprachen für das Lateinische und das Französisch macht. Der Autor zitiert Ferdinand de Saussure, um die Kontinuität der sprachlichen Tradition zu unterstreichen. Schließlich wird die Zusammensetzung des französischen Wortschatzes eingeführt, wobei etwa 95% lateinischen Ursprungs sind, die sich in Erbwörter, Ableitungen, Zusammensetzungen und Fremdwörter aufteilen. Die verbleibenden 5% werden als Lehnwörter aus verschiedenen Stratsprachen präsentiert, die Gegenstand der weiteren Untersuchung sind.
Definitionen: Dieses Kapitel klärt zentrale Begriffe wie Lehnwort, Entlehnung, Fremdwort, Erbwort, Substrat, Superstrat und Adstrat. Es legt die methodischen Grundlagen für die spätere Analyse der Lehnwörter fest, indem es die Unterschiede zwischen diesen linguistischen Begriffen präzisiert und deren Relevanz für die Erforschung der französischen Sprache herausstellt. Die Kapitel erläutert auch die Bedeutung von Etymologie, Synchronie und Diachronie für die Untersuchung der Lehnwörter.
Lehnwörter: Das Kapitel untersucht verschiedene Gruppen von Lehnwörtern im Französischen, geordnet nach ihrem Ursprung in Substrat-, Superstrat- und Sprachen mit unklarer Stratifizierung. Es analysiert detailliert den Einfluss von Griechisch und Gallisch als Substrate, Germanisch und dem lateinischen Kultursuperstrat als Superstrate, sowie Arabisch, Italienisch, Okzitanisch und Englisch, deren Einfluss weniger klar zuzuordnen ist. Jedes dieser Kapitel analysiert die Art des Einflusses, die Art der Lehnwörter und deren Integration in die französische Sprache. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der sprachlichen und kulturellen Prozesse, die zur Aufnahme dieser Lehnwörter führten.
Schlüsselwörter
Lehnwörter, Französisch, Etymologie, Substrat, Superstrat, Adstrat, Latein, Germanisch, Griechisch, Gallisch, Arabisch, Italienisch, Okzitanisch, Englisch, Wortschatzentwicklung, Sprachgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Lehnwörter im Französischen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Lehnwörter im Französischen und deren Herkunftssprachen. Sie beleuchtet die Hauptquellen der nicht-romanischen Wörter im französischen Wortschatz und deren Bedeutung für die Entwicklung der französischen Sprache.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Das Ziel ist es, die Hauptquellen der nicht-romanischen Wörter im französischen Wortschatz aufzuzeigen und deren Bedeutung für die Entwicklung der französischen Sprache zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich auf einschlägige Literatur und Vorlesungsmaterialien.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss von Substratsprachen (wie Griechisch und Gallisch), Superstratsprachen (wie Germanisch und das lateinische Kultursuperstrat) und Sprachen mit unklarer Stratifizierung (wie Arabisch, Italienisch, Okzitanisch und Englisch) auf den französischen Wortschatz. Es werden die Identifizierung und Klassifizierung von Lehnwörtern, die Rolle des Lateinischen als Basissprache und die Bedeutung der verschiedenen Stratsprachen für den französischen Wortschatz untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel mit Definitionen zentraler linguistischer Begriffe (Lehnwort, Entlehnung, Fremdwort, Erbwort, Substrat, Superstrat, Adstrat, Etymologie, Synchronie, Diachronie), und ein Hauptkapitel zur Analyse der Lehnwörter im Französischen nach ihren Herkunftssprachen (Substrate, Superstrate, Sprachen mit unklarer Stratifizierung). Die Einleitung beschreibt die komplexe Entwicklung des Französischen und dessen Verhältnis zum Lateinischen. Das Kapitel zu den Definitionen legt die methodischen Grundlagen für die Analyse der Lehnwörter fest. Das Hauptkapitel analysiert detailliert den Einfluss verschiedener Sprachen auf den französischen Wortschatz.
Welche Sprachen haben den französischen Wortschatz beeinflusst?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Griechisch, Gallisch (Substrate), Germanisch, dem lateinischen Kultursuperstrat (Superstrate), sowie Arabisch, Italienisch, Okzitanisch und Englisch (Sprachen mit unklarer Stratifizierung) auf das Französische.
Wie ist die Beziehung zwischen Lateinisch und Französisch?
Die Arbeit argumentiert gegen eine einfache "Tochter"-Beziehung zwischen Latein und Französisch. Das Lateinische ersetzte die regionalen Sprachen allmählich und entwickelte sich in verschiedene Dialekte (Vulgärlatein), die wiederum von den regionalen Sprachen beeinflusst wurden. Das Lateinische wird als Superstrat und die regionalen Sprachen als Substrate betrachtet. Etwa 95% des französischen Wortschatzes sind lateinischen Ursprungs.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Lehnwörter, Französisch, Etymologie, Substrat, Superstrat, Adstrat, Latein, Germanisch, Griechisch, Gallisch, Arabisch, Italienisch, Okzitanisch, Englisch, Wortschatzentwicklung, Sprachgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Ralv Wohlgethan (Autor:in), 2001, Lehnwörter im Französischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94030