Mit dem Ablegen des Ordensgelübdes im Herbst 1506 begann für Martin Luther der Lebensabschnitt als Augustiner-Eremit, in dessen Zeit er zu seiner „reformatorischen Erkenntnis“ kam. Als „strenger und eifriger Mönch“ , geprägt von der monastischen Erfahrungstheologie des Bernhard von Claivaux , entwickelte sich Luthers positive Einstellung zum Mönchtum hin zu einer Abkehr von diesem, welche in seiner Kritik am Ordensgelübde und der Werkgerechtigkeit gründet. Auf diese beiden grundsätzlichen Punkte gehe ich im Folgenden ein.
Neben dem Ordensgelübde kritisiert Luther auch die Intention, mit welcher die Ordensleute dieses Gelübde ablegen, denn mithilfe des Ordensgelübdes soll die Seligkeit erreicht und die Ordensleute durch dieses gerecht werden.
Dies hält Luther auch in seinen Thesen seiner Schrift Themata de votis von 1521 fest: „Quia vota sua opinione iustitiae et salutis vovent per ipsa parandae“
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Luther und das Mönchtum
- Das Ordensgelübde
- Die Werkgerechtigkeit
- III. Schlussteil
- IV. Literaturverzeichnis
- V. Erklärung zur Hausarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Luthers kritische Auseinandersetzung mit dem Mönchtum im Kontext seiner reformatorischen Erkenntnis. Sie beleuchtet die Entwicklung seiner Position von seiner anfänglichen, positiven Haltung bis hin zu seiner vehementen Kritik am Ordensgelübde und der Werkgerechtigkeit.
- Luthers Kritik am Ordensgelübde und dessen Intention
- Die Verwerfung der Werkgerechtigkeit als Weg zur Erlösung
- Der Konflikt zwischen christlicher Freiheit und monastischem Ideal
- Die Bedeutung der Heiligen Schrift und die Ablehnung menschengemachter Regeln
- Die Folgen von Luthers Kritik für die Klöster und den Orden der Augustiner-Eremiten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext für Luthers Entwicklung zur "reformatorischen Erkenntnis" dar. Sie betont seine anfängliche positive Haltung zum Mönchtum, die sich später in eine kritische Distanz wandelt. Die Arbeit konzentriert sich auf Luthers Kritik am Ordensgelübde und der Werkgerechtigkeit, die als zentrale Punkte seiner Auseinandersetzung mit dem Mönchtum behandelt werden.
II. Luther und das Mönchtum
Dieses Kapitel analysiert Luthers Kritik am Ordensgelübde. Er kritisiert sowohl die Intention, mit der es abgelegt wird (Erlangen der Seligkeit durch Werke), als auch seine Unvereinbarkeit mit der christlichen Freiheit. Luther argumentiert, dass das Gelübde vom Menschen erfunden und nicht auf der Heiligen Schrift basiert. Zudem bemängelt er das Streben nach Werkgerechtigkeit und die Hierarchie, die durch die Unterscheidung von Ordensleuten und Laien entsteht. Das Kapitel zeigt, wie Luther das Vollkommenheitsideal des Mönchtums verwirft und für einen einzigen heiligen Stand, den christlichen Glauben, plädiert.
III. Schlussteil
Der Schlussteil fasst Luthers Entwicklung in Bezug auf das Mönchtum zusammen. Es wird deutlich, dass Luther durch seine kritische Auseinandersetzung mit dem Ordensgelübde und der Werkgerechtigkeit zu einer endgültigen Verwerfung des Mönchideals kommt. Seine Kritik hatte weitreichende Folgen für die Klöster und führte zur Auflösung vieler Orden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der Reformation, insbesondere Luthers Kritik am Mönchtum. Schlüsselbegriffe sind Ordensgelübde, Werkgerechtigkeit, christliche Freiheit, Heilige Schrift, Mönchideal, Reformation und Augustiner-Eremiten.
- Quote paper
- Ann Chef (Author), 2015, Martin Luther und das Mönchtum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/942594