Die Arbeit analysiert anhand der Auseinandersetzung mit dem Paragone, dem Rangstreit der Künste, wie sich die Idee eines künstlerischen Wettstreits über die Jahrhunderte hinweg bis in die Postmoderne hinein entwickelte und in welchem Zusammenhang die jeweilige Bedeutung des Paragone mit dem Selbstbild des Künstlers stand.
Ziel der Arbeit ist es, den zugrundeliegenden Prozess vom Höhepunkt der Polemik des Paragone bis hin zum Konzept der Intermedialität als kontinuierliche Entwicklung mit durchaus gegensätzlichen Ansichten, aber einer dennoch deutlichen Beeinflussung nachfolgender Auseinandersetzungen mit dem Rangstreit und der Verbindung der Künste darzulegen.
Im Fokus der Untersuchung stehen dabei der Paragone des Quattrocento und Cinquecento mit dem Kunsttraktat des Leonardo da Vinci und der Künstlerumfrage von Bendetto Varchi, der Paragone im 18. Jahrhundert bei Johann Joachim Winckelmann und Gotthold Ephraim Lessing sowie das Konzept der Intermedialität in Moderne und Postmoderne mit einem Blick auf das sich verändernde Selbstbild des Künstlers. Dabei geht es angesichts der Dimension der Thematik nicht um eine vollständige Ausführung der Entwicklung der Intermedialität, sondern vielmehr um eine schlaglichtartige Beleuchtung der unterschiedlichen Ansichten in Hinblick auf den Rangstreit und das Verhältnis der Künste und ihrer medialen Möglichkeiten und Grenzen anhand ausgewählter Traktate und Abhandlungen bedeutender Künstler, Historiker und Literaten sowie anhand der Bedeutung von Kunst und Intermedialität von der Moderne und Postmoderne bis heute.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Paragone des Quattrocento und Cinquecento
- Leonardo da Vincis Trattato della Pittura
- Benedetto Varchis Due Lezzioni
- Die Künstlerumfrage
- Michelangelos Antwort
- Bildende Kunst, Dichtung und Rhetorik im Paragone der Frühen Neuzeit
- Zusammenfassung: Der Künstler und seine Stellungnahme im Paragone
- Der Paragone im 18. Jahrhundert
- Winckelmanns Gedanken
- Lessings Laokoon
- Zusammenfassung: Der Paragone als philosophische Debatte
- Vom Paragone zur Intermedialität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Paragone, dem Rangstreit der Künste, von der Renaissance bis zur Postmoderne. Sie untersucht, wie sich die Idee dieses Wettstreits über die Jahrhunderte hinweg entwickelte und in welchem Zusammenhang die jeweilige Bedeutung des Paragone mit dem Selbstbild des Künstlers stand.
- Der Paragone als Ausdruck der Kunst und ihrer Hierarchie
- Die Rolle des Künstlers im Paragone und seine Selbstwahrnehmung
- Die Entwicklung des Paragone von der Renaissance bis zur Postmoderne
- Die Überwindung des Paragone durch das Konzept der Intermedialität
- Die Bedeutung des Paragone für das Verständnis von Kunst und Künstler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Paragone ein und beleuchtet den historischen Hintergrund der Entwicklung des Rangstreits der Künste. Sie stellt die Frage, ob die Idee des Paragone einem Sinneswandel oder einer kontinuierlichen Entwicklung unterliegt.
Kapitel 3 behandelt den Paragone des Quattrocento und Cinquecento, wobei insbesondere der Kunsttraktat von Leonardo da Vinci und die Künstlerumfrage von Benedetto Varchi im Fokus stehen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich zwischen Malerei und Bildhauerei und dem Streben der Künstler nach einer Nobilitierung ihrer Künste.
Kapitel 4 widmet sich dem Paragone im 18. Jahrhundert, wobei die Ansichten von Johann Joachim Winckelmann und Gotthold Ephraim Lessing im Mittelpunkt stehen. Hierbei wird die Bedeutung des Paragone als philosophische Debatte hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Paragone, Rangstreit der Künste, Kunsttraktat, Künstlerumfrage, Leonardo da Vinci, Benedetto Varchi, Winckelmann, Lessing, Intermedialität, Selbstbild des Künstlers, Renaissance, Moderne, Postmoderne.
- Arbeit zitieren
- Sophie Barwich (Autor:in), 2020, Die Entwicklung des Rangstreits der Künste und das Selbstbild des Künstlers. Vom Paragone zur Intermedialität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/942954