Die 1970er Jahre stellten wirtschaftlich und arbeitsmarkttechnisch einen Bruch für die Bundesrepublik Deutschland dar. Nachdem man nach Vollbeschäftigung in Zeiten des Wirtschaftwunders und der Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland in den 1960er Jahren angenommen hatte, dass Arbeitslosigkeit ein Phänomen der Vorkriegsera war, begann nach der Ölkrise und durch den laufenden Strukturwandel ein Einsetzen der heute noch vorhandenen Massenarbeitslosigkeit, welche inzwischen wieder fast die Dimensionen vergleichbar der Zahlen in der späten Weimarer Republik erreicht hat. Eine dabei besonders problematische Gruppe stellt dabei die Gruppe der Langzeitarbeitslosen dar. Dieser Begriff umschreibt Menschen, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos sind und bedingt dadurch immer schlechtere Möglichkeiten haben, wieder in den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren. Da die Zahlen in der Gruppe seit den 1970er Jahren immer stärker ansteigen, soll ein besonderer Focus auf diese Problematik gelegt werden. Im Rahmen dieser Hauptseminararbeit soll die Frage geklärt werden, wodurch die hohe Arbeitslosigkeit in dieser Zeit zustande kam bzw. welche Theorien zu der Thematik existieren, weiterhin, wie aus der Massenarbeitslosigkeit die Langzeitarbeitslosigkeit resultiert, welche Bevölkerungsgruppen oder Milieus besonders gefährdet sind, wie der Staat seit dem Jahr 1973 dieses Phänomen bekämpft hat und schließlich eine Bewertung, wie erfolgreich er dabei war. Zwar ist der zeitliche Rahmen bedingt durch den das zugrunde liegende Seminar auf die Jahre einschließlich 1989 beschränkt, jedoch bietet sich aus aktuellem Anlass auch eine weiterführende Betrachtung der Folgejahre bis heute an. Danach wird die Kernthematik behandelt, ob diese Gruppe der Langzeitarbeitslosen als neue Unterschicht betrachtet werden kann bzw. welche Kennzeichen diese aufweist. Schließlich sollen mögliche Wege und Ansätze betrachtet werden, diese Problematik zu lösen bzw. die Frage aufgeworfen werden, ob dieses Problem politisch eventuell einen gewünschten Zustand darstellt, da Alternativen gesellschaftlich auf wenig Akzeptanz stoßen würden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung der Langzeitarbeitslosigkeit seit 1973
- Der Fortschritt des Strukturwandels in der Bundesrepublik Deutschland
- Analyse der betroffenen Bevölkerungsmilieus
- Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit durch den Staat
- Langzeitarbeitslose als neue Unterschicht?
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland seit den 1970er Jahren. Sie analysiert die Ursachen der Massenarbeitslosigkeit und untersucht, wie daraus Langzeitarbeitslosigkeit resultiert. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die von Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffen sind, und betrachtet die Bemühungen des Staates, diese Problematik seit 1973 zu bekämpfen. Schließlich wird diskutiert, ob die Gruppe der Langzeitarbeitslosen als eine neue Unterschicht betrachtet werden kann.
- Strukturwandel in der Bundesrepublik Deutschland
- Theorien zur Arbeitslosigkeit
- Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit
- Betroffene Bevölkerungsgruppen und Milieus
- Staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland seit den 1970er Jahren dar. Sie beschreibt die Entstehung der Massenarbeitslosigkeit und die Bedeutung der Langzeitarbeitslosigkeit als eine besonders problematische Gruppe.
- Die Entstehung der Langzeitarbeitslosigkeit seit 1973: Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Massenarbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit. Es analysiert den Strukturwandel in der Bundesrepublik Deutschland und verschiedene Theorien zur Arbeitslosigkeit.
- Analyse der betroffenen Bevölkerungsmilieus: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die von Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffen sind. Es betrachtet die Faktoren, die zu einer erhöhten Gefahr der Langzeitarbeitslosigkeit führen.
- Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit durch den Staat: Dieses Kapitel beleuchtet die Maßnahmen des Staates zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit seit 1973. Es untersucht die Effektivität dieser Maßnahmen.
Schlüsselwörter
Langzeitarbeitslosigkeit, Massenarbeitslosigkeit, Strukturwandel, Bundesrepublik Deutschland, Arbeitsmarkt, Bevölkerungsmilieus, staatliche Maßnahmen, neue Unterschicht.
- Arbeit zitieren
- Ingo Barkow (Autor:in), 2006, Die Entstehung einer neuen Unterschicht durch Massenarbeitslosigkeit seit den 1970er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94365