Sir John Falstaff ist zu Recht einer der populärsten Charaktere in Shakespeares Gesamtwerk und aus diesem Grund wurde bereits viel über ihn geschrieben. Die Rezeption in Shakespeares Zeit war ebenso entsprechend – als Beispiel ziert die Quartoausgabe von 1598 quasi als Werbemittel den Untertitel „With the humorous conceits of Sir Iohn Falstaffe“, wodurch sich die Popularität des Charakters festmachen lässt. Seine humoristischen Einlagen in beiden Teilen von Henry IV. waren so beliebt, dass sich Queen Elisabeth I. wünschte, ein Stück zu sehen, in dem Falstaff sich verliebt. Ein Umstand, dem wir heute das Werk „The Merry Wives of Windsor“ zu verdanken haben. Gleichzeitig ist Falstaff einer der am häufigsten in Shakespearestücken auftretenden Charaktere (1 Henry IV, 2 Henry IV, The Merry Wives of Windsor in Form von Auftritten und als Randnotiz in Henry V) sowie die umfangreichste Sprechrolle (fällt allerdings auf Rang 2 nach Hamlet zurück, wenn man The Merry Wives of Windsor nicht mitzählt). Gleichzeitig inspirierte Falstaff verschiedene spätere Werke wie Verdis sowie Salieris Opern über ihn. Das Hauptmedium Falstaffs Komik ist seine besondere Verwendung und Einsatz sprachlicher Mittel. Diese Hauptseminararbeit versucht nun Falstaffs Sprache in beiden Teilen von Henry IV zu ergründen. Es soll dabei untersucht werden, wie Falstaffs Sprache gegenüber den anderen Charakteren funktioniert (vor allem dabei natürlich Prince Hal) und ob sich diese im Verlauf der beiden Stücke ändert. Weiterhin soll aufgezeigt werden, wie viele unterschiedliche Sprecher sich eigentlich in Falstaff befinden bzw. welche verschiedenen Rollen er als Parodie einnimmt. Dabei können jeweils nur ausgesuchte Passagen analysiert werden, da Falstaff in beiden Stücken zusammengenommen etwa 1200 Zeilen spricht, was den Rahmen dieser Arbeit völlig sprengen würde. Zunächst soll aber eine kurze Zusammenfassung des Charakters Falstaff erfolgen bzw. eine Kurzbiographie der historischen Vorbilder seiner Komposition.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Eine kurze Biographie des fiktiven Charakter Falstaff
- 2.1 Elemente von Sir John Oldcastle in Falstaff
- 2.2 Elemente von Sir John Fastolf in Falstaff
- 3. Sprachliche Analyse Falstaffs in 1 Henry IV
- 4. Sprachliche Analyse Falstaffs in 2 Henry IV
- 5. Der charakterliche und sprachliche Wandel in beiden Teilen
- 6. Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die sprachliche Entwicklung und den charakterlichen Wandel Falstaffs in Shakespeares King Henry IV, Teil 1 und 2. Es wird analysiert, wie Falstaffs Sprache im Kontext der anderen Figuren, insbesondere Prinz Hal, funktioniert und ob sich diese im Verlauf der beiden Stücke verändert. Die Arbeit beleuchtet auch die verschiedenen Rollen, die Falstaff als Parodie einnimmt.
- Sprachliche Analyse von Falstaffs Reden in beiden Teilen von Henry IV
- Untersuchung des Verhältnisses zwischen Falstaffs Sprache und anderen Charakteren, insbesondere Prinz Hal
- Analyse der Entwicklung von Falstaffs Sprache im Laufe der beiden Stücke
- Identifizierung der verschiedenen Rollen, die Falstaff als Parodie verkörpert
- Erforschung der historischen Vorbilder für die Figur Falstaff
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Wahl Falstaffs als Untersuchungsgegenstand aufgrund seiner Popularität und der Fülle an sprachlichem Material. Sie skizziert die Forschungsfrage, die sich mit der Entwicklung von Falstaffs Sprache und Charakter in den beiden Teilen von Henry IV beschäftigt, und umreißt den methodischen Ansatz der Arbeit. Die Bedeutung der sprachlichen Mittel für Falstaffs Komik wird hervorgehoben, ebenso wie die Begrenzung der Analyse auf ausgewählte Passagen aufgrund des Umfangs des Materials.
2. Eine kurze Biographie des fiktiven Charakter Falstaff: Dieses Kapitel präsentiert eine Kurzbiographie des fiktiven Charakters Falstaff, die auf seinen historischen Vorbildern, Sir John Oldcastle und Sir John Fastolf, basiert. Es wird erläutert, wie Shakespeare Elemente aus dem Leben dieser historischen Persönlichkeiten mit seiner eigenen Vorstellung von Komik und Parodie verband, um die Figur Falstaff zu erschaffen. Der Name Falstaff selbst wird in Bezug auf mögliche Anspielungen und Deutungen diskutiert. Das Kapitel beschreibt Falstaff als einen alternden, fetten Ritter, der dem Genuss von Wein und Gesellschaft von Frauen zugeneigt ist, aber gleichzeitig durch List und Schlagfertigkeit seine Fehler zu vertuschen versucht. Die Verbindung zu Oldcastle wird im Detail beleuchtet, inklusive der Namensänderung aufgrund des Drucks der Nachkommen Oldcastles und der damit verbundenen Herausforderungen für die metrische Struktur des Dramas. Der Einfluss Fastolfs wird ebenfalls skizziert, der als englischer Soldat im Kontext von Shakespeares Werk 1 Henry VI eine Rolle spielt. Das Kapitel betont, dass Falstaff trotz seiner Lasterhaftigkeit dem Publikum sympathisch bleibt.
Schlüsselwörter
Sir John Falstaff, King Henry IV, Shakespeare, Sprachliche Analyse, Charakterentwicklung, Parodie, Sir John Oldcastle, Sir John Fastolf, Komik, Prinz Hal, Historienspiel, Redekunst.
Häufig gestellte Fragen zu: Sprachliche Analyse Falstaffs in Shakespeares Henry IV
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert die sprachliche Entwicklung und den charakterlichen Wandel der Figur Falstaff in Shakespeares King Henry IV, Teil 1 und 2. Im Fokus steht die Funktionsweise von Falstaffs Sprache im Kontext der anderen Figuren, insbesondere Prinz Hal, und deren mögliche Veränderung im Verlauf der beiden Stücke. Die Arbeit untersucht auch die verschiedenen parodistischen Rollen Falstaffs.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Sprachliche Analyse von Falstaffs Reden; das Verhältnis zwischen Falstaffs Sprache und anderen Charakteren (besonders Prinz Hal); die Entwicklung von Falstaffs Sprache im Laufe der beiden Stücke; die verschiedenen parodistischen Rollen Falstaffs; und die historischen Vorbilder für die Figur Falstaff (Sir John Oldcastle und Sir John Fastolf).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung; eine kurze Biographie Falstaffs (inkl. der Analyse seiner historischen Vorbilder); sprachliche Analyse Falstaffs in 1 Henry IV; sprachliche Analyse Falstaffs in 2 Henry IV; der charakterliche und sprachliche Wandel in beiden Teilen; und abschließende Bemerkungen. Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz. Die Kapitel 2 bis 4 analysieren Falstaffs Sprache und Charakter in den jeweiligen Teilen von Henry IV. Kapitel 5 fasst die Entwicklung zusammen. Kapitel 6 bietet abschließende Bemerkungen.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine sprachliche Analyse von Falstaffs Reden in beiden Teilen von Henry IV. Aufgrund des Umfangs des Materials konzentriert sich die Analyse auf ausgewählte Passagen. Die Bedeutung der sprachlichen Mittel für Falstaffs Komik wird hervorgehoben.
Welche Rolle spielen die historischen Vorbilder Oldcastle und Fastolf?
Das Kapitel über die Biographie Falstaffs beleuchtet detailliert die historischen Vorbilder Sir John Oldcastle und Sir John Fastolf. Es wird untersucht, wie Shakespeare Elemente aus deren Leben in seine Figur Falstaff integrierte und wie die Namensänderung von Oldcastle zu Falstaff erfolgte (aufgrund des Drucks der Oldcastle-Nachkommen). Der Einfluss Fastolfs, eines englischen Soldaten, wird ebenfalls skizziert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die Schlüsselwörter sind: Sir John Falstaff, King Henry IV, Shakespeare, Sprachliche Analyse, Charakterentwicklung, Parodie, Sir John Oldcastle, Sir John Fastolf, Komik, Prinz Hal, Historienspiel, Redekunst.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
(Die genaue Schlussfolgerung ist nicht im Inhaltsverzeichnis zusammengefasst und müsste aus dem vollständigen Text entnommen werden.) Die Arbeit untersucht die Entwicklung von Falstaffs Sprache und Charakter über die beiden Teile von Henry IV hinweg und analysiert seine Funktion innerhalb des Stückes und im Kontext seiner historischen Vorbilder.
- Arbeit zitieren
- Ingo Barkow (Autor:in), 2006, Die charakterliche und sprachliche Wandlung Falstaffs in den beiden Teilen von Shakespeares King Henry IV, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94366