Kann der Warnschussarrest wirklich eine Lösung sein? Auf diese Fragestellung wird in der vorliegenden Arbeit näher eingegangen. Zunächst werden der Begriff des Warnschussarrestes, sowie seine gesetzlichen Einschränkungen erläutert, um ein umfassendes Verständnis dieser Arbeit zu ermöglichen. Schließlich werden die Voraussetzungen des Warnschussarrestes im Einzelnen, sowie die gesetzlichen Einschränkungen, diskutiert. Anschließend werden die Argumente der Befürworter und der Kritiker des Warnschussarrestes in gebotener Kürze genannt, um einen besseren Eindruck über die Problematik dieses Arrestes zu vermitteln. Auch die Probleme in der praktischen Strafrechtsanwendung werden behandelt. Weiterhin wird die Frage erörtert, ob man auch im Zusammenhang des Jugendarrestes neben Jugendstrafe von einem Vorrang der Jugendhilfe vor Strafrecht sprechen kann, bevor abschließend dazu Stellung genommen wird.
„Hamburg: Gruppenvergewaltiger kommen frei. Vier junge Männer hatten im Februar eine 14-Jährige vergewaltigt, die Tat gefilmt und das Mädchen im Hinterhof abgelegt. Ins Gefängnis kommt jedoch nur einer der Täter.“
Es sind Schlagzeilen wie diese, die vermehrt den Eindruck vermitteln, dass Jugendliche zu milde bestraft werden. Innerhalb der Bevölkerung wächst aufgrund solcher Nachrichten der Wunsch nach härteren Sanktionen, insbesondere für Jugendliche. Auch in der Politik gibt es immer wieder massive Debatten. Aus solchen Debatten heraus hat die Bundesregierung im Jahr 2012 mit dem „Gesetz zur Erweiterung der jugendgerichtlichen Handlungsmöglichkeiten“ die Einführung des sogenannten Warnschussarrestes“ (auch § 16a-Arrest genannt) beschlossen, welcher es ermöglicht, auch neben einer zur Bewährung ausgesetzten Jugendstrafe, Jugendarrest zu verhängen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Jugendarrest neben Jugendstrafe
- I. Hintergrund
- II. Diskussion zum Warnschussarrest
- 1. Argumente der Befürworter
- 2. Argumente der Kritiker
- III. Erste Blicke in die Arrest-Realität
- 1. Erhebungsproblematik
- 2. Rückwirkungsverbot
- 3. Probleme in der Verhängungspraxis
- 4. Behandlungskonzepte der Jugendarrestanstalten
- 5. Erfahrungen
- IV. Vorrang der Jugendhilfe vor Strafrecht
- 1. Der Begriff des (Jugend-)Strafrechts
- 2. Der Begriff der Jugendhilfe
- 3. Das Subsidiaritätsprinzip, § 5
- 4. Die Einordnung des Jugendarrestes
- 5. Kombination des Jugendarrestes und der Jugendstrafe zur Bewährung
- V. Stellungnahme
- C. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grenzen der Verhängung von Jugendarrest neben Jugendstrafe. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Praxis der Anwendung und die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem sogenannten "Warnschussarrest".
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Jugendarrests neben Jugendstrafe
- Diskussion um den Warnschussarrest: Pro und Contra
- Praxis der Verhängung und Vollstreckung des Jugendarrests
- Verhältnismäßigkeit des Jugendarrests im Verhältnis zur Jugendhilfe
- Vorrang des Jugendhilferechts vor dem Strafrecht
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage nach den Grenzen der Verhängung eines Jugendarrests neben einer Jugendstrafe. Sie skizziert den Aufbau und die Vorgehensweise der Arbeit.
B. Jugendarrest neben Jugendstrafe: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit dem Jugendarrest, der neben einer Jugendstrafe verhängt werden kann. Es erläutert zunächst den historischen Hintergrund und die genaue Begrifflichkeit. Anschließend werden die gesetzlichen Anwendungsvoraussetzungen und Einschränkungen detailliert dargestellt, unterteilt in Unrechts- und Folgenverdeutlichungsarrest, Herausnahmearrest und Einwirkungs- bzw. Auffangarrest. Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme wird unter den Aspekten der Gebotenheit und Subsidiarität kritisch beleuchtet. Besonders eingehend wird das Vollstreckungsverbot eines Warnschussarrests nach § 87 Abs. 4 diskutiert, wobei die Paragraphen 87 Abs. 4 Satz 2 und 3 im Detail analysiert werden. Die anschließende Diskussion zum Warnschussarrest beleuchtet die Argumente von Befürwortern und Kritikern. Ein weiterer Abschnitt widmet sich der Realität der Arrestvollstreckung, einschließlich der Schwierigkeiten bei der Erhebung relevanter Daten, dem Rückwirkungsverbot und Problemen in der Verhängungspraxis. Die Behandlungskonzepte der Jugendarrestanstalten werden ebenfalls untersucht, einschließlich des Informationsstands, spezieller Konzepte für den Vollzug von § 16a-Arresten, Fortbildungen und einer abschließenden Stellungnahme. Schließlich wird der Vorrang der Jugendhilfe vor dem Strafrecht diskutiert, indem die Begriffe des Jugendstrafrechts und der Jugendhilfe definiert werden. Das Subsidiaritätsprinzip (§5) wird erläutert und die Einordnung des Jugendarrests in diesem Kontext analysiert. Die Kombination von Jugendarrest und Jugendstrafe zur Bewährung wird ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Jugendarrest, Jugendstrafe, Warnschussarrest, Jugendhilfe, Strafrecht, Verhältnismäßigkeit, Subsidiarität, Vollstreckung, Rechtsprechung, § 16a JGG, § 87 JGG, Rückwirkungsverbot.
Häufig gestellte Fragen zu: Jugendarrest neben Jugendstrafe
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Grenzen der Verhängung von Jugendarrest neben einer Jugendstrafe. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Praxis der Anwendung und die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme. Besonderes Augenmerk liegt auf dem "Warnschussarrest".
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen des Jugendarrests neben Jugendstrafe, die Diskussion um den Warnschussarrest (Pro und Contra), die Praxis der Verhängung und Vollstreckung, die Verhältnismäßigkeit im Verhältnis zur Jugendhilfe und den Vorrang des Jugendhilferechts vor dem Strafrecht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Einleitung (A), Jugendarrest neben Jugendstrafe (B) und Fazit (C) gegliedert. Kapitel B unterteilt sich weiter in Unterkapitel, die den historischen Hintergrund, die gesetzlichen Anwendungsvoraussetzungen, die Vollstreckungspraxis, Behandlungskonzepte in Jugendarrestanstalten, den Vorrang der Jugendhilfe und eine abschließende Stellungnahme behandeln.
Was wird unter "Warnschussarrest" verstanden?
Der "Warnschussarrest" ist ein zentraler Aspekt der Arbeit. Die Arbeit analysiert die Argumente von Befürwortern und Kritikern dieser Maßnahme und diskutiert insbesondere das Vollstreckungsverbot nach § 87 Abs. 4 JGG.
Welche Paragraphen werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert im Detail § 5 (Subsidiaritätsprinzip), § 16a JGG und § 87 Abs. 4 JGG (inkl. Satz 2 und 3).
Welche Probleme in der Praxis werden angesprochen?
Die Arbeit thematisiert Probleme bei der Erhebung relevanter Daten, das Rückwirkungsverbot und Probleme in der Verhängungspraxis des Jugendarrests.
Welche Rolle spielt die Jugendhilfe?
Die Arbeit diskutiert den Vorrang der Jugendhilfe vor dem Strafrecht und analysiert die Begriffe des Jugendstrafrechts und der Jugendhilfe im Kontext des Jugendarrests. Das Subsidiaritätsprinzip wird hierbei erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jugendarrest, Jugendstrafe, Warnschussarrest, Jugendhilfe, Strafrecht, Verhältnismäßigkeit, Subsidiarität, Vollstreckung, Rechtsprechung, § 16a JGG, § 87 JGG, Rückwirkungsverbot.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse jedes Kapitels kurz beschreibt.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Personen bestimmt, die sich akademisch mit dem Thema Jugendarrest, Jugendstrafe und Jugendhilfe auseinandersetzen möchten. Die OCR-Daten sind für den akademischen Gebrauch bestimmt.
- Quote paper
- Julia Blaic (Author), 2020, Der Warnschussarrest als Mechanismus im Jugendstrafrecht. Eine Diskussion über die Problematiken und seine gesetzlichen Einschränkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/944600