Am 13.12.2007 unterzeichneten die europäischen Staats- und Regierungschefs den „Vertrag von Lissabon“. Die überwältigende Mehrheit der europäischen Bürger war nicht live dabei, hat den Vertragstext nicht gelesen und wird das allenfalls partiell nachholen. Kaum jemand weiß daher genau, welche Regelungen in dem Vertragswerk enthalten sind, die sich beeinflussend auf das Leben der Europäer auswirken werden.
Das Wissen darüber wird aus den Massenmedien gespeist und daher ist es von besonderem Interesse, was und wie in diesen kommuniziert wird. Dies und die Rückwirkung massenmedialer Kommunikation auf die Gesellschaft wird mit Hilfe sozialkonstruktivistischer und diskursanalytischer Methoden am Beispiel des Vertrags von Lissabon aufgedeckt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen
- Die konstruktivistische Perspektive in der Integrationsforschung
- Diskurs, agenda-setting und framing
- Phänomenstruktur, Deutungsmuster, Narrative Strukturen
- Zeitungsartikel als Grundlage einer Diskursanalyse
- Methodik
- Auswahl des Datenmaterials für die Analyse
- Theoretical Sampling / Erschließung der Phänomenstruktur
- Deutungsmusteranalyse
- Rekonstruktion Narrativer Strukturen
- Phänomenstruktur und Deutungsmuster
- Vom Wesen des Vertrages
- Die, Geburtshelfer' des Vertrages
- Der Inhalt des Vertrages
- Der Ratifizierungsprozess
- Die Referenda in Frankreich und den Niederlanden 2005
- Besonderheiten einzelner Staaten
- Narrative Strukturen
- ,Auf dem richtigen Weg'
- ,Unsozial, demokratiefeindlich und aggressiv‘
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den öffentlichen Diskurs über den Vertrag von Lissabon aus sozialkonstruktivistischer Perspektive. Ziel ist es, die Konstruktion des Vertrages in den Massenmedien zu analysieren und zu verstehen, wie er im öffentlichen Bewusstsein verankert wird.
- Die Rolle des Vertrags im Prozess der europäischen Integration
- Die Konstruktion des Vertrages im öffentlichen Diskurs
- Die Wahrnehmung des Vertrages in der Bevölkerung
- Der Einfluss von Massenmedien auf die öffentliche Meinung
- Die Bedeutung von narrativen Strukturen in der Diskursanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Vertrag von Lissabon und seine Bedeutung für die europäische Integration vor. Es werden die verschiedenen Perspektiven auf den Vertrag sowie die Rolle der Massenmedien in der Konstruktion des öffentlichen Bewusstseins erläutert. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem theoretischen Rahmen der Arbeit. Es wird der konstruktivistische Ansatz vorgestellt und seine Relevanz für die Analyse des öffentlichen Diskurses erläutert. Darüber hinaus werden die Konzepte von Diskurs, agenda-setting und framing sowie die Phänomenstruktur, Deutungsmuster und Narrative Strukturen erklärt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Methodik der Arbeit. Es wird die Auswahl des Datenmaterials, die Anwendung der Theoretical Sampling Methode sowie die Deutungsmusteranalyse und die Rekonstruktion narrativer Strukturen erläutert. Das vierte Kapitel untersucht die Phänomenstruktur und Deutungsmuster des öffentlichen Diskurses über den Vertrag von Lissabon. Es werden verschiedene Perspektiven auf den Vertrag, seine Inhalte, den Ratifizierungsprozess und die Referenda in Frankreich und den Niederlanden sowie Besonderheiten einzelner Staaten dargestellt. Im fünften Kapitel werden die narrativen Strukturen des öffentlichen Diskurses über den Vertrag von Lissabon analysiert. Es werden zwei dominante Narrative identifiziert: ,Auf dem richtigen Weg' und ,Unsozial, demokratiefeindlich und aggressiv'.
Schlüsselwörter
Vertrag von Lissabon, Europäische Integration, Sozialkonstruktivismus, Diskursanalyse, Massenmedien, Agenda-setting, Framing, Phänomenstruktur, Deutungsmuster, Narrative Strukturen
- Arbeit zitieren
- Henning Mertens (Autor:in), 2008, Aggressiv und demokratiefeindlich oder bürgernah und zukunftsweisend?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94515