Die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts waren, nicht nur in Deutschland, überschattet vom linken Terrorismus. Die in der BRD agierende Rote Armee Fraktion, kurz RAF, entstand aus der Studentenbewegung der Sechziger Jahre und sah sich als kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla. Bis zu ihrer Selbstauflösung im Jahr 1998 war sie für den Tod von mehr als 30 Menschen verantwortlich.
Die folgende Arbeit wird sich mit der so genannten „1. Generation“ der RAF, genauer mit dem Aufbau ihrer Logistik und der Struktur, befassen. Ins Auge gefasst werden in diesem Zusammenhang die Ereignisse seit ihrer Gründung am 14. Mai 1970 bis zur „Mai-Offensive“ 1972. In dieser Zeit entwickelte und organisierte sich die RAF, nach den Vorgaben des brasilianischen Guerilla-Führers Carlos Marighella, zu einer schlagkräftigen Stadtguerilla.
Weiterhin findet das Wirken der Führungsriege um Andreas Baader aus dem Gefängnis in Stuttgart-Stammheim heraus Beachtung. Hier schaffte es die RAF mit Hilfe ihrer Anwälte ein gut organisiertes Informationssystem für die RAF-Häftlinge in der ganzen Republik und die in Freiheit verbliebenen Mitglieder dieser terroristischen Vereinigung zu schaffen.
Im Schluss wird die Frage geklärt, inwieweit die tatsächliche Struktur und Entscheidungsfindung der RAF dem von ihr verbreiteten ideologischen Postulat der Kollektivität entsprach.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Aufbau und Organisation der RAF
- Die Gründung der RAF
- Die Ausbildung
- Das Mini-Handbuch der Stadtguerilla
- Der Aufbau der Logistik
- Die RAF in Haft
- Das „info“
- Die Anwälte
- Sprengstoff und Schusswaffen
- Die reale Umsetzung des ideologischen Postulats der Kollektivität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der ersten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF) und analysiert den Aufbau ihrer Logistik und Struktur sowie die Entwicklung ihrer Organisation von der Gründung am 14. Mai 1970 bis zur "Mai-Offensive" 1972. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss der Führungsriege um Andreas Baader aus dem Gefängnis Stuttgart-Stammheim heraus und der Organisation eines Informationssystems für die RAF-Häftlinge und die Mitglieder in Freiheit.
- Die Gründung und Organisation der RAF
- Die Ausbildung der RAF-Mitglieder
- Die Rolle der Anwälte und das "info"-System
- Die Umsetzung des ideologischen Postulats der Kollektivität
- Der Einfluss der Führungsriege aus dem Gefängnis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des linken Terrorismus in den 1970er Jahren in Deutschland ein und stellt die Rote Armee Fraktion (RAF) als kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla vor. Der Fokus der Arbeit liegt auf der ersten Generation der RAF und ihren Entwicklungen bis zur "Mai-Offensive" 1972.
Hauptteil
Aufbau und Organisation der RAF
Die Gründung der RAF
Dieses Kapitel beschreibt die Befreiung Andreas Baaders aus dem Gefängnis durch Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und andere Protagonisten am 14. Mai 1970, die als Geburtsstunde der RAF gilt. Es schildert die Umstände der Verhaftung Baaders und die Aktionen der RAF zur Befreiung.
Die Ausbildung
Dieses Kapitel beschreibt die Reise einer ersten Gruppe der RAF nach Syrien im Juni 1970, um dort eine militärische Ausbildung bei der El Fatah zu erhalten. Es erläutert die Organisation der Reise und die Rolle von Said Dudin als Verbindungsmann.
Die RAF in Haft
Das „info“
Dieses Kapitel behandelt die Organisation des "info"-Systems durch die Anwälte der RAF-Häftlinge in den 1970er Jahren. Es beschreibt die Kommunikation zwischen den Gefangenen und den in Freiheit verbliebenen Mitgliedern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Rote Armee Fraktion (RAF), linker Terrorismus, Stadtguerilla, Organisation und Struktur, Logistik, Führungsriege, "info"-System, Kollektivität und die Entwicklung der RAF von 1970 bis 1972.
- Arbeit zitieren
- Martin Jürgen (Autor:in), 2008, Der Aufbau der Roten Armee Fraktion und das ideologische Postulat der Kollektivität , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94525