Zunächst wird in dieser Arbeit nach der Einbettung in den historischen Kontext und einer kurzen Begriffsdefinition die Behandlung der Simoniefrage in der Touler Vita besprochen und wie Leo IX. dort als Bekämpfer dieser Praxis dargestellt wird. Danach wird Leos Auslegung des Begriffs, die in der Vita besprochen wird, mit der Auslegung Humbert von Silva Candidas in seinem Werk verglichen, um zu sehen, inwiefern es Unterschiede in der reformerischen Denkweise und in der Praxis in Leos Pontifikat gibt. Die Erkenntnisse aus der Quelleninterpretation und -vergleich werden im Fazit dazu verwendet, eine Antwort auf die eingangs formulierte Fragstellung zu geben.
Mit dem Pontifikat Leos IX. begann Mitte des 11. Jahrhunderts eine neue Peri-ode reformatorischer Bemühungen innerhalb der römischen Kirche. Nachdem Kaiser Heinrich III. ihn als Papst ausgewählt hatte, versuchte Leo IX. seine Reformideen zusammen mit vertrauten Klerikern, die er aus Lothringen mit nach Rom gebracht hatte, in die Tat umzusetzen. Sein erklärtes Hauptziel bestand neben der Überwindung der Priesterehe und der Stärkung der päpstlichen Autorität in der Bekämpfung der Simonie, die über Jahrhunderte gängige Praxis in der Kirche war.
Diese Arbeit werde ich daher der Frage widmen, inwieweit Papst Leo IX. selbst während seiner Amtszeit die Simonie innerhalb der katholischen Kirche im Kontext der Kirchenreform bekämpft hat und wie seine Einstellungen zur Simonie aussahen. Zur Beantwortung dieser Frage werde ich die Touler Vita Leos IX. sowie das Werk von Leos Kardinalbischof Humbert von Silva Candida Libri tres adversus Simoniacos heranziehen, da Humbert von Leo IX. zu einem seiner einflussreichsten Vertrauten gemacht wurde. Doch es gibt, insbesondere in der Auslegung des Simoniebegriffs, Unterschiede im Werk über den Papst und in dem seines Kardinalbischofs, welche in einem Vergleich der beiden Texte herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext des Pontifikats Leos IX.
- Der Begriff der Simonie
- Quellenvergleich - Touler Vita Leos IX. - Libri tres adversus Simoniacos
- Vorstellung der Quellen und Quellenkritik
- Quelleninterpretation der Touler Vita Leos IX.
- Vergleich der beiden Quellen in Bezug auf die Auslegung der Simonie
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Bemühungen von Papst Leo IX. (1049-1054) zur Bekämpfung der Simonie im Kontext der Kirchenreform. Sie untersucht, inwiefern Leos eigene Einstellungen zur Simonie und seine Handlungen während seiner Amtszeit diese Praxis innerhalb der katholischen Kirche bekämpften.
- Die Kirchenreform im 11. Jahrhundert und ihre zentralen Anliegen, insbesondere die Bekämpfung der Simonie.
- Der historische Kontext des Pontifikats Leos IX. und die Rolle des Kaisers im Investiturstreit.
- Die Interpretation des Begriffs „Simonie“ in den Quellen, insbesondere in der Touler Vita Leos IX. und Humberts „Libri tres adversus Simoniacos“
- Der Einfluss des Reformmönchtums auf die Kirchenreform unter Leo IX.
- Die Rolle des päpstlichen Kardinalskollegiums in der Kirchenreform.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Beitrag Leos IX. zur Bekämpfung der Simonie im Kontext der Kirchenreform. Die Untersuchung der Quellen, Touler Vita Leos IX. und Humberts „Libri tres adversus Simoniacos“, soll diese Frage beantworten.
Kapitel 2 beschreibt den historischen Kontext des Pontifikats Leos IX., einschließlich der chaotischen Zustände in der römischen Kirche und der Rolle des Kaisers Heinrich III. im Investiturstreit.
Kapitel 3 erläutert den Begriff der Simonie, die gängige Praxis der Bestechung bei der Vergabe kirchlicher Ämter, und ihre Bedeutung im Kontext der Kirchenreform.
Kapitel 4 vergleicht die Quellen Touler Vita Leos IX. und Humberts „Libri tres adversus Simoniacos“ in Bezug auf ihre Darstellung Leos IX. als Kämpfer gegen die Simonie. Es werden Unterschiede in der Auslegung des Begriffs „Simonie“ und der reformerischen Denkweise Leos IX. und seines Kardinalbischofs Humbert herausgestellt.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit fokussiert sich auf die Kirchenreform im 11. Jahrhundert, insbesondere auf das Pontifikat Leos IX. und seine Bemühungen zur Bekämpfung der Simonie. Wichtige Schlüsselwörter sind: Simonie, Kirchenreform, Papst Leo IX., Investiturstreit, Touler Vita Leos IX., Libri tres adversus Simoniacos, Humbert von Silva Candida, Reformmönchtum, päpstliches Kardinalskollegium.
- Arbeit zitieren
- Nico Busch (Autor:in), 2018, Das Pontifikat Papst Leos IX. Was hat er zur Bekämpfung der Simonie beigetragen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/945505