Harald Welzer ist Leiter der Gruppe „Erinnerung und Gedächtnis“ und Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research am Forschungskolleg für Kulturwissenschaften in Essen und ist Professor für Sozialpsychologie an der Universität Witten/Herdecke. Seine Schwerpunkte liegen bei der Erinnerungs- und Gedächtnisforschung, der Tradierungs- sowie der Gewaltforschung.
Sein Ziel ist es, gestützt auf die neuesten und zentralen Befunde und Konzepte der Gehirn- und Gedächtnisforscher, dar zu stellen, wie unser Gedächtnis arbeitet. Hierbei hebt er den Einfluss der Kommunikation besonders hervor. Oder wie es sich ab dem Zeitpunkt bewussten Wahrnehmung im Kindesalter durch einen Wechsel von verschiedenen Einflüssen entwickelt. Einflüsse auf die Erinnerung können dabei sowohl vererbt, als auch von außerhalb kommen und sich entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung
- Das Gedächtnis ist erfinderisch
- Lernen, sich zu erinnern
- Wie das kommunikative Gedächtnis arbeitet
- Die Macht der Gefühle
- Fräulein Smillas Gespür für die Gefühle der anderen. Über kulturelle Rahmen und Schemata
- Der Stoff, aus dem die Lebensgeschichten sind
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Harald Welzer analysiert in seinem Buch „Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung“ die Funktionsweise des menschlichen Gedächtnisses. Er untersucht, wie unser Gedächtnis durch Kommunikation und soziale Prozesse beeinflusst wird und beleuchtet die Rolle von Emotionen und kulturellen Einflüssen bei der Gestaltung unserer persönlichen Erinnerungen.
- Die Bedeutung der Kommunikation für die Entwicklung und Gestaltung des Gedächtnisses
- Der Einfluss von Emotionen auf die Erinnerung und die Rolle des emotionalen Körpergedächtnisses
- Die Verbindung von individuellem und kollektivem Gedächtnis im kommunikativen Gedächtnismodell
- Der Zusammenhang zwischen Gedächtnis und Identität, insbesondere in Bezug auf die Konstruktion des „Ich“
- Die Rolle von Medien und kulturellen Scripts in der Prägung unserer Erinnerungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Gedächtnis ist erfinderisch: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der kognitiven und neuronalen Entwicklung des Gedächtnisses und zeigt, wie Erinnerungen durch verschiedene Einflüsse, insbesondere durch Kommunikation, geformt werden.
- Lernen, sich zu erinnern: Hier beleuchtet Welzer den Prozess des Lernens und Erinnerns sowie den Einfluss von Erfahrungen, Interaktion und sozialer Umwelt auf die Gehirnentwicklung.
- Wie das kommunikative Gedächtnis arbeitet: In diesem Kapitel untersucht Welzer die Funktionsweise des kommunikativen Gedächtnisses, insbesondere die Art und Weise, wie wir unsere eigene Vergangenheit nachzubilden versuchen.
- Die Macht der Gefühle: Welzer analysiert in diesem Kapitel die Rolle von Emotionen im Gedächtnis und zeigt, wie sie unsere Erinnerungen beeinflussen und gestalten.
- Fräulein Smillas Gespür für die Gefühle der anderen. Über kulturelle Rahmen und Schemata: Hier wird die Frage nach dem kulturellen Einfluss auf das Gedächtnis untersucht, insbesondere im Kontext des Familiengedächtnisses.
- Der Stoff, aus dem die Lebensgeschichten sind: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie mediale Scripts und Geschichten aus Büchern, Filmen und anderen Medien unser Gedächtnis prägen.
Schlüsselwörter
Kommunikatives Gedächtnis, Erinnerung, Emotionen, Sozialität, Identität, kulturelle Einflüsse, autobiografisches Gedächtnis, Familiengedächtnis, Medien, Scripts, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Tonia Bernhardt (Autor:in), 2007, Zusammenfassung und kritische Diskussion des Buches von Harald Welzer „Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94593