Die folgende Arbeit befasst sich mit einer Analyse der BBC-Serie "Sherlock", genauer gesagt mit der Art der logischen Schlussfolgerung des Hauptcharakters.
Logisches Denken statt Raterei das ist eines der Markenzeichen von Sherlock Holmes. Denn die fiktive Romangestalt Sherlock Holmes ist nicht nur eine literarische Legende, sondern auch die Personifizierung logischer sowie rationaler Aufklärung.
Gleichzeitig aber steht eben diese These des Meisterdetektivs zur Erstellung von Schlussfolgerungen in starkem Kontrast zur Äußerung des Philosophen und Semiotikers Charles Sanders Pierce, der seinerseits postuliert: "Doch müssen wir die Welt durch Raten erobern oder gar nicht."
Wer liegt nun richtiger? Fest steht, dass der Zusammenprall dieser beiden Aussagen das Spannungsverhältnis verdeutlicht, in dem Schlussfolgerungen sich bewegen. Die vermeintlich einfach zu beantwortende Frage, wie Sherlock Holmes Methode denn nun im Konkreten aussieht, gestaltet sich dabei schwieriger als man auf den ersten Blick vermuten mag und muss daher differenzierter betrachtet werden. Entsprechend möchte ich den ersten Teil dieser Hausarbeit dem Thema Schlussfolgerungen auf theoretischer Ebene widmen. Dabei werde ich herausarbeiten, welche Arten von Schlussfolgerungen es gibt, wie diese konstituiert sind und inwiefern sie sich gegebenenfalls gegenseitig bedingen. Im Anschluss werde ich die Ergebnisse meiner Betrachtungen auf das praktische Beispiel Sherlock Holmes anwenden und so verdeutlichen, wie und anhand welcher Techniken Holmes schlussfolgert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Detektiv Sherlock Holmes
- 2.1. Holmes und seine Methodik
- 2.2. Schlussfolgerungsarten nach Peirce
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Schlussfolgerungsmethoden von Sherlock Holmes, sowohl in den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle als auch in der modernen BBC-Serie „Sherlock“. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen des Schlussfolgerns nach Charles Sanders Peirce und wendet diese auf Holmes' Vorgehen an. Ein weiterer Fokus liegt auf der visuellen Darstellung von Bewusstseinsprozessen in der BBC-Serie, insbesondere der Verwendung von Schrift als Stilmittel.
- Sherlock Holmes' Schlussfolgerungsmethoden
- Die drei Schlussfolgerungsarten nach Peirce (Induktion, Deduktion, Abduktion)
- Anwendung der Peirce'schen Theorie auf Sherlock Holmes
- Visuelle Darstellung von Bewusstseinsprozessen in der BBC-Serie „Sherlock“
- Die Rolle der Schrift als Stilmittel in der Serie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt das Spannungsverhältnis zwischen logischem Denken (Sherlock Holmes) und dem "Raten" (Charles Sanders Peirce) als Ausgangspunkt der Arbeit dar. Sie beschreibt die Zielsetzung, die theoretische Auseinandersetzung mit Schlussfolgerungsarten und deren Anwendung auf Sherlock Holmes im ersten Teil, sowie die Analyse der visuellen Darstellung von Bewusstseinsprozessen in der BBC-Serie im zweiten Teil. Die Einleitung betont die Komplexität der Darstellung von Gedanken und die Herausforderungen der Visualisierung von Bewusstseinsprozessen im Medium Film.
2. Der Detektiv Sherlock Holmes: Dieses Kapitel porträtiert Sherlock Holmes als fiktive Romanfigur und "Consulting Detective". Es beschreibt seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, seine Methodik des Schlussfolgerns und hebt seine moralischen Ansprüche und seinen Gerechtigkeitssinn hervor. Es wird auf Ian Ousbys Beschreibung von Holmes als Reflex der viktorianischen Epoche eingegangen und Holmes' selbst beschriebene Methode des "reasoning backwards" eingeführt. Das Kapitel bildet die Grundlage für die spätere Analyse der BBC-Serie.
2.1. Holmes und seine Methodik: Dieser Abschnitt erläutert Holmes' Methode des "reasoning backwards" oder der analytischen Rückwärtsführung. Er verweist auf die Erwähnung dieses Prinzips in der modernen Serieninterpretation und stellt die Frage nach der korrekten Bezeichnung seiner Schlussfolgerungsart (Deduktion vs. Abduktion). Der Abschnitt legt den Grundstein für die detaillierte Betrachtung der Schlussfolgerungsarten nach Peirce im folgenden Abschnitt.
2.2. Schlussfolgerungsarten nach Peirce: Hier werden die drei Schlussfolgerungsarten nach Charles Sanders Peirce – Induktion, Deduktion und Abduktion – detailliert beschrieben und voneinander abgegrenzt. Es wird erklärt, wie die Abduktion als hypothetische Schließung funktioniert und wie sie bei Holmes zur Entdeckung von Ursachen eingesetzt wird. Die Bedeutung der Kombination aller drei Arten für Holmes' Erfolg wird betont, und die formale Struktur seiner Schlüsse wird analysiert. Die Ausführungen zeigen, dass Holmes' Methode zwar auf Beobachtung und Fakten basiert, aber auch auf der Annahme von Regeln und Gesetzen, welche er durch seine umfassenden Kenntnisse besitzt.
Schlüsselwörter
Sherlock Holmes, Schlussfolgerung, Deduktion, Induktion, Abduktion, Charles Sanders Peirce, BBC-Serie „Sherlock“, Visualisierung von Bewusstseinsprozessen, reasoning backwards, retrospektive Wahrsagung, filmische Stilmittel, Schrifteinblendung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Sherlock Holmes' Schlussfolgerungsmethoden
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Schlussfolgerungsmethoden von Sherlock Holmes, sowohl in den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle als auch in der modernen BBC-Serie „Sherlock“. Ein Schwerpunkt liegt auf der Anwendung der Schlussfolgerungsarten nach Charles Sanders Peirce (Induktion, Deduktion, Abduktion) auf Holmes' Vorgehen und der visuellen Darstellung von Bewusstseinsprozessen in der BBC-Serie, insbesondere der Verwendung von Schrift als Stilmittel.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Sherlock Holmes' Schlussfolgerungsmethoden, die drei Schlussfolgerungsarten nach Peirce, die Anwendung der Peirce'schen Theorie auf Sherlock Holmes, die visuelle Darstellung von Bewusstseinsprozessen in der BBC-Serie „Sherlock“ und die Rolle der Schrift als Stilmittel in der Serie.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel über Sherlock Holmes und seine Methodik (inkl. Unterkapiteln zu Holmes' Methodik und den Schlussfolgerungsarten nach Peirce), und einer Zusammenfassung der Kapitel. Die Einleitung beschreibt das Spannungsverhältnis zwischen logischem Denken und "Raten" und die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel über Sherlock Holmes porträtiert ihn als Figur und erläutert seine Methodik. Die Unterkapitel befassen sich detailliert mit Holmes' "reasoning backwards" und den drei Schlussfolgerungsarten nach Peirce.
Welche Schlussfolgerungsarten nach Peirce werden behandelt?
Die Hausarbeit beschreibt detailliert die drei Schlussfolgerungsarten nach Charles Sanders Peirce: Induktion, Deduktion und Abduktion. Es wird erklärt, wie diese Arten voneinander abweichen und wie die Abduktion insbesondere bei Holmes zur Entdeckung von Ursachen eingesetzt wird. Die Bedeutung der Kombination aller drei Arten für Holmes' Erfolg wird hervorgehoben.
Wie wird die BBC-Serie „Sherlock“ in die Analyse einbezogen?
Die BBC-Serie „Sherlock“ dient als zusätzliches Analyseobjekt. Die Arbeit untersucht die visuelle Darstellung von Bewusstseinsprozessen in der Serie und die Rolle der Schrift als Stilmittel. Es wird insbesondere die Frage der korrekten Bezeichnung von Holmes' Schlussfolgerungsart (Deduktion vs. Abduktion) im Kontext der Serie betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sherlock Holmes, Schlussfolgerung, Deduktion, Induktion, Abduktion, Charles Sanders Peirce, BBC-Serie „Sherlock“, Visualisierung von Bewusstseinsprozessen, reasoning backwards, retrospektive Wahrsagung, filmische Stilmittel, Schrifteinblendung.
Welche Aspekte von Sherlock Holmes werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf Sherlock Holmes' außergewöhnliche Fähigkeiten, seine Methodik des Schlussfolgerns, sein "reasoning backwards", seine moralischen Ansprüche und seinen Gerechtigkeitssinn. Es wird auch auf Ian Ousbys Beschreibung von Holmes als Reflex der viktorianischen Epoche eingegangen.
Welche Fragen werden in der Hausarbeit untersucht?
Die Arbeit untersucht, wie Holmes' Schlussfolgerungsmethoden funktionieren, wie diese Methoden mit der Theorie von Charles Sanders Peirce in Verbindung stehen und wie Bewusstseinsprozesse in der BBC-Serie visualisiert werden. Eine zentrale Frage ist, ob Holmes' Methode eher der Deduktion oder der Abduktion zugeordnet werden kann.
- Arbeit zitieren
- Felix Scheel (Autor:in), 2019, Logisches Denken oder Raterei? Eine Analyse der Schlussfolgerungen von Sherlock Holmes nach Pierce und deren Visualisierung in der BBC-Serie "Sherlock", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/946268