Nicht nur für den Einzeln spielt Gesundheit eine große Rolle, sondern Gesundheit ist auch für die Gesellschaft von immenser Bedeutung, da die sozialen Sicherungssysteme zu einem großen Teil für die Kosten durch entstehende Krankheiten aufkommen. Es ist daher im Interesse aller, wenn möglichst umfangreiche und wissenschaftlich gesicherte Informationen vorliegen, um die begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen möglichst gezielt und effektiv einzusetzen. Diese Informationen und Daten zu liefern ist Aufgabe der Epidemiologie und der Gesundheitsberichterstattung (GBE).
Zu Beginn der Arbeit werden beide dargestellt, da sie von grundlegender Bedeutung für die Probleme und Fragestellungen sind, die sich bei der Beschäftigung mit der Gesundheitssituation älterer Menschen ergeben, die anschließend erörtert wird.
Mit zunehmendem Alter wird die Gesundheitssituation durch das Auftreten und die Manifestation von chronischen Erkrankungen und natürlichen Alterungsprozessen bestimmt, die von großen interindividuellen Unterschieden geprägt sind und nicht immer Leiden und Pflegebedürftigkeit bedeuten (vgl. RKI 2002, 7).
Ab dem 65. Lebensjahr taucht aber mit der Demenz eine spezielle Erkrankung des höhern Alters auf, die für den Betroffenen, die Angehörigen und auch für die Gesellschaft von immer größerer Bedeutung werden wird.
Deshalb wird in dieser Arbeit, im Rahmen des Themenkomplexes „Gesundheitssituation älterer Menschen“, der Schwerpunkt auf diese spezielle Erkrankung des Alters gelegt.
Durch die demographische Entwicklung ist mit einem starken Anstieg der Zahl der Demenzerkrankten zu rechnen. Schon heute geht man von 1,2 Millionen Erkrankten aus und Berechnungen für das Jahr 2050 kommen auf über zwei Millionen an Demenz erkrankten Menschen (vgl. Bickel 2001: 50).
Bedingt durch diese Entwicklung kam es in den letzten Jahren zu einer kaum mehr überschaubaren Flut an Veröffentlichungen, Studien und wissenschaftlichen Untersuchungen zum Themenbereich Demenz.
Diese Arbeit will dazu beitragen den aktuellen Stand der Epidemiologie, der GBE und der Forschung im Bereich der Krankheitsformen, der Therapiemöglichkeiten und der pflegerischen Versorgung von Demenzkranken
aufzuzeigen. Denn nur durch gesicherte Informationen können Fragen beantwortet, Ängste abgebaut, politische Entscheidungen getroffen und Handlungsschritte eingeleitet werden.
Eine Zusammenfassung und die aktuellen Reformansätze in der sozialen Pflegeversicherung und deren Auswirkung auf die Versorgungssituation von Demenzerkrankten bilden den Abschluss der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Aufbau und Ziele der Arbeit
- 2 Epidemiologie
- 2.1 Definitionen von Epidemiologie
- 2.2 Aufgaben der Epidemiologie
- 2.3 Epidemiologische Maßzahlen Prävalenz und Inzidenz
- 2.4 Methoden der Epidemiologie
- 2.4.1 Deskriptive Studien
- 2.4.2 Analytische Studien
- 3 Gesundheitsberichterstattung
- 3.1 Definitionen der Gesundheitsberichterstattung
- 3.2 Aufgaben und Zielsetzung der Gesundheitsberichterstattung
- 3.3 Verhältnis von Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung
- 4 Zur Gesundheitssituation von älteren Menschen
- 5 Demenz - Einordnung des Krankheitsbildes
- 5.1 Epidemiologie der Demenzerkrankungen
- 5.1.1 Prävalenz der Demenz
- 5.1.2 Inzidenz der Demenz
- 5.2 Krankheitsformen der Demenz
- 5.2.1 Einteilung der Demenzerkrankungen
- 5.2.2 Alzheimer-Erkrankung
- 5.3 Therapiemöglichkeiten bei Demenz
- 5.3.1 Medikamentöse Therapie
- 5.3.2 Psychologische und pflegerische Intervention
- 5.4 Pflegerische Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkrankung
- 5.4.1 Familiäre und ambulante Versorgung
- 5.4.2 Teilstationäre Pflege
- 5.4.3 Stationäre Pflege
- 6 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Gesundheitssituation älterer Menschen, insbesondere mit der Demenzerkrankung. Sie analysiert die aktuelle epidemiologische Situation, die Rolle der Gesundheitsberichterstattung und die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Demenz. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen im Umgang mit dieser Erkrankung zu gewinnen und Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen.
- Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung als Grundlage für das Verständnis der Gesundheitssituation älterer Menschen
- Die wachsende Bedeutung von Demenzerkrankungen im Kontext des demographischen Wandels
- Epidemiologische Daten und Krankheitsformen der Demenz
- Therapiemöglichkeiten und Pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz
- Reformansätze in der sozialen Pflegeversicherung und deren Auswirkungen auf die Versorgungssituation von Demenzkranken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Epidemiologie und die Gesundheitsberichterstattung, die beide für das Verständnis der Gesundheitssituation älterer Menschen von entscheidender Bedeutung sind. Anschließend werden die besonderen Herausforderungen der Demenz im Kontext des demographischen Wandels aufgezeigt. Das dritte Kapitel beleuchtet die epidemiologischen Daten und die verschiedenen Formen der Demenz. Im vierten Kapitel werden Therapiemöglichkeiten und die pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz diskutiert. Abschließend werden aktuelle Reformansätze in der sozialen Pflegeversicherung und deren Auswirkungen auf die Versorgungssituation von Demenzkranken beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Epidemiologie, Gesundheitsberichterstattung, Demenz, Demenzforschung, Pflegerische Versorgung, Demenzkranke, Alterungsprozess, Chronische Erkrankungen, soziale Pflegeversicherung und demographischer Wandel.
- Arbeit zitieren
- Frank Fischer (Autor:in), 2007, Demenz - Forschungsstand und Perspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94635